3287/J XXII. GP
Eingelangt am 08.07.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Marizzi, Mag. Moser, Dr. Wittmann
und GenossInnen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Treibstoff- und Heizölpreise
Die österreichischen Treibstoffpreise verteuerten sich
seit dem Jahr 2000 massiv. So zeigt die
aktuelle
Treibstoffpreisanalyse der Arbeiterkammer bei bundesweit über 1.600
Tankstellen,
dass die Preise für Diesel zwischen Juni 2000 und Juni 2005 um 21 Prozent gestiegen
sind.
Preiserhöhend wirkte sich zusätzlich die Erhöhung der
Mineralölsteuer (MÖSt) mit 1.1.2004
aus: Bei Benzin um 1
Cent/L auf 41,7 Cent/L (ohne Umsatzsteuer) und bei Diesel um 2
Cent/L auf 30,2 Cent/L (ohne Umsatzsteuer)
Die hohen Treibstoffpreise bedeuten vor allem für
PendlerInnen eine enorme Mehrbelastung.
Nach Berechnungen der
Arbeiterkammer zahlt ein Pendler, der mit seinem Diesel-Auto im
Jahr rund 30.000 Kilometer zurücklegt, allein auf Grund der Preissteigerung
zwischen Juni
2004 und Juni 2005 um 265 Euro mehr; bei Eurosuper beträgt die Mehrbelastung
immerhin
noch 80 Euro.
Auch
Heizöl extra leicht (Ofenheizöl) verteuerte sich in den letzten Jahren. So
stiegen die
Preise nach der Treibstoffpreisanalyse der
Arbeiterkammer zwischen Juni 2004 und Juni 2005
um mehr als ein Viertel. Auch die Mineralölsteuer für Heilöl extra
leicht wurde mit 1.1.2004
um 2,9 Cent/L auf 9,8 Cent/L angehoben.
Diese hohen Preissteigerungen führen auf der anderen
Seite zu höheren Steuereinnahmen.
Diese resultieren
sowohl aus der Erhöhung der Mineralölsteuer ab 1.1.2004 als auch aus
höheren Einnahmen bei der Umsatzsteuer: Nach Berechnungen der Arbeiterkammer
bringt
ein Cent Preiserhöhung mehr als 12,6
Millionen Euro Mehreinnahmen bei der Umsatzsteuer.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Finanzen folgende
Anfrage:
1.
Wie hoch sind jeweils die Gesamteinnahmen aus der
Mineralölsteuer sowie aus der
Umsatzsteuer bezogen
auf Treibstoffe und Heizöl extra leicht (Ofenheizöl) in den
Jahren 2000, 2001, 2002, 2003 und 2004?
2.
Wie hoch sind hierbei die jährlichen Mehreinnahmen aus
der Umsatzsteuer, die auf
Preiserhöhungen bei
den Treibstoffen zurück zuführen sind?
3.
Wie hoch sind die Mehreinnahmen aus der Mineralölsteuer
jeweils für Treibstoffe
sowie Heizöl extra
leicht seit der Erhöhung mit 1.1.2004?
4.
Wie hoch schätzt das BMF die steuerlichen Ausfälle
aufgrund der ab 1. Oktober 2005
geltenden
Beimischungspflicht von Biotreibstoffen ein?
5.
Plant das BMF im Falle weiter steigender Heizkosten
konkrete Ausgleichsmaßnahmen
für soziale
Härtefälle?
6.
Wie hoch sind die Steuerausfälle bei der Lohnsteuer
aufgrund der Geltendmachung
der
Pendlerpauschale - getrennt nach „kleiner und
„großer“ Pendlerpauschale -
jeweils
für die Jahre 2000 bis 2004?
7.
Wie
hoch sind die Steuerausfälle bei der Einkommenssteuer aufgrund der
Geltendmachung des „Kilometergeldes“ für
diesen Zeitraum? Wie hoch ist hierbei der
Anteil, der auf Bezieherinnen von nicht selbstständiger Arbeit fällt?
8.
Wie hoch ist für den Zeitraum 2000 bis 2004 das
steuerfrei ausbezahlte Kilometergeld
(für unselbstständig
Beschäftigte)?
9.
Wieviele Personen machten in den Jahren 2000 bis 2004
die „Pendlerpauschale“
steuerlich geltend -
getrennt nach „kleiner" und „großer" Pendlerpauschale?
10.
Wieviele
Personen machten in den Jahren 2000 bis 2004 das „Kilometergeld"
steuerlich geltend? Wie hoch ist hierbei
der Anteil, der auf BezieherInnen nicht
selbstständiger Arbeit fällt?