3288/J XXII. GP
Eingelangt am 08.07.2005
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Anfrage
der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend Rückerstattung der Kosten der Geburtstagsparty von Staatssekretär Franz
Morak
Im
Zusammenhang mit der Diskussion um den vernichtenden Bericht des
Rechnungshofes zur Causa "Kunsthistorisches Museum" hat Frau
Ministerin
Elisabeth Gehrer im Rechnungshofausschuss auf eine Frage des SPÖ-
Rechnungshofsprechers eine sehr seltsam anmutende Antwort gegeben. Kräuter
hatte gefragt, ob sie der Meinung sei, dass Staatssekretär Franz Morak die
Kosten
seiner Geburtstagsparty, die mit öffentlichen Mitteln finanziert wurde, was
auch vom
Rechnungshof scharf kritisiert wurde, dem
Steuerzahler zurückerstatten solle. Gehrer
hatte geantwortet, "sie gäbe keine Ratschläge, denn Ratschläge
könnten manchmal
Schläge sein". Da in der Plenardebatte zum KHM-Skandal in der 116. NR
Sitzung
XXII. GP am
7.7.2005 die erneut an Ministerin Gehrer gerichtete Frage, ob Morak
das Geld zurückzuzahlen habe, nicht beantwortet wurde und der bei dieser
Plenardebatte anwesende Bundeskanzler diese Frage auch nicht beantwortet
hatte, richten die unterzeichneten
Abgeordneten an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur nachstehende
Anfrage:
1.
Was meinten Sie mit der Formulierung, dass ein Ratschlag
an Morak, er solle
das Steuergeld, mit dem seine Geburtstagsparty bezahlt wurde, zurückzahlen,
als
"Schlag" zu bewerten sei?
2.
Warum haben Sie in der öffentlichen Plenardebatte die
Antwort auf die Frage
glatt verweigert?
3.
Welche
Kosten hat die Geburtstagsparty Moraks verschlungen?
4.
Wurde Staatssekretär Morak auch mit einem Geschenk
bedacht, wenn ja mit
welchem und was hat
es gekostet?
5.
Wer
hatte die Kosten eines allfälligen Geburtstagsgeschenkes zu tragen?
6.
Bleiben
Sie trotz der Ausführungen des Rechnungshof-Präsidenten Josef
Moser in der Plenardebatte bei Ihrer
öffentlichen Darstellung vom 7.7 2005,
dass es weder "Misswirtschaft noch Geldverschwendung" im
Kunst-
historischen Museum gegeben habe?
7.
Bewerten
Sie verbotene Insichgeschäfte bzw. Selbstkontrahierung
(Rechnungshof-Feststellung, Bericht Seite 45 zum Autokauf bzw. Verkauf
Seipels) nicht als Misswirtschaft und die Gehaltsexplosion Seipels, die vom
Rechnungshof auf Seite 43 mit
"keinesfalls privatwirtschaftlichen Grundsätzen
entsprechend" bewertet wird, nicht als Geldverschwendung?
8.
Wenn nein, warum nicht?