3370/J XXII. GP
Eingelangt am 11.08.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek
und GenossInnen,
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend „5 Punkte-Programm zur Frauenbeschäftigung“
Zahlreiche Studien und AMS-Statistiken
zeigen einen überproportionalen Anstieg der
Frauenarbeitslosenquote.
Als eine der Maßnahmen gegen Frauenarbeitslosigkeit präsentierte
Bundesministerin
Maria Rauch-Kallat ein 5 Punkte-Programm (siehe Anhang) zur
Frauenbeschäftigung.
Dieser Runde Tisch fand am 29. Juni 2005 statt. Bis dato wurden keine
Maßnahmen zur
Umsetzung bekannt.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
nachstehende
Anfrage:
1. Gibt es bereits AMS Außenstellen mit mindestens drei frauenspezifisch
ausgebildeten
BeraterInnen?
2.
Wenn
ja, wo?
3.
Wenn nein, ab wann
sollen diese tätig werden?
4.
Wurde mit der
Einrichtung der „Frauenschalter" bereits begonnen?
5.
Wenn ja, wo und wie
viele?
6.
Gibt
es bereits Anweisungen Ihres Ministeriums an das AMS, bestehende
frauenspezifische
Angebote weiter auszubauen?
7.
Wenn ja, welche?
8.
Wenn nein, warum
nicht?
9.
Was
werden Sie konkret fordern, um die Kurse, die zur Verhinderung eines Übertritts
in die
Langzeitarbeitslosigkeit angeboten werden, individueller und
bedürfnisorientierter
zu
gestalten?
10.
Wie
konkret wird Gender Mainstreaming
in Ihrem Ministerium als
Top-Down-Strategie
umgesetzt?
11.
Wie
weit sind die Vorbereitungen für die Informationskampagne für SchülerInnen und
Eltern,
die Sie gemeinsam mit
Bidlungsministerin Gehrer planen?
12.
Wann startet diese
Informationskampagne?
13.
Wie
sieht die Unterstützung der zwei Pilotprojekte an der TU Graz seitens Ihres
Ministeriums
aus?
14.
Wieviel Geld ist
dafür vorgesehen?
15.
Was
ist mit Punkt 2.3 „Erfahrungen, die gegen die Segmentierung des Arbeitsmarktes
wirken,
auch an anderen Hochschulen
anwenden" gemeint?
16.
Welche konkreten Bemühungen
haben Sie vorgesehen, um vor allem Frauen zum
Nachholen des Hauptschulabschlusses zu
motivieren?
17.
Wie
sieht Ihr Programm zu den verstärkten Sprach- und Integrationskursen für
Migrantinnen
aus?
18.
Was verstehen Sie
unter Integrationskursen?
19.
Welche Budgetmittel
sind dafür vorgesehen?
20.
Wie
sollen in 5 Jahren 40 000 zusätzliche Arbeitsplätze im Gesundheitswesen
geschaffen
werden?
21.
Wie sehen Ihre
konkreten Vorschläge zur Reform des MTD- und Hebammengesetzes aus?
22.
Wurden
die von Ihnen genannten 600 Pflegerinnen bereits zu Diplomierten PflegerInnen
aufgeschult?
23.
Wenn nein, wann wird
die Aufschulung abgeschlossen sein?
24.
Soll die steuerliche Geltendmachung für Kinderbetreuungsleistungen für alle
Kinderbetreuungsangebote gelten?
25.
Wie werden Sie Ihre Forderung nach bedarfsgerechten Öffnungszeiten in
Kinderbetreuungseinrichtungen umsetzen?
26.
Nachmittags-
und Ferienbetreuung sind geeignete Maßnahmen für die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf. Wie wollen Sie
diese Ihre Forderung flächendeckend umsetzen?
PRESSEINFORMATION
5 Punkte-Programm zur Frauenbeschäftigung
1. Frauenrelevante Maßnahmen im AMS
•
In jeder AMS Außenstelle mindestens drei
frauenspezifisch
ausgebildete
Berater/innen.
•
Etablierung eines eigenen „Frauenschalters" in
jeder AMS
Außenstelle
(innerhalb eines Jahres).
•
Weiterer Ausbau bestehender frauenspezifischer Angebote
des
AMS
(z.B. Offensive für Wiedereinsteigerinnen).
•
Kurse, die zur Verhinderung eines Übertrittes in die
Langzeitarbeitslosigkeit
angeboten werden, müssen
bedürfnisorientierter
und individueller gestaltet werden.
•
„Gender Mainstreaming" muss auf der obersten Ebene
beginnen!
2. Bewusstseinsbildung bei Berufswahl von jungen Frauen
•
Informationskampagne bei Schüler/innen und Eltern
(gemeinsam
mit
Bildungsministerin Gehrer) soll Umdenken bei der Berufswahl
herbeiführen und Stereotype abbauen.
•
Unterstützung von zwei Pilotprojekten an der TU Graz
(„Teens
treffen
Technik" und „CoMaed").
•
Erfahrungen, die gegen die Segmentierung des
Arbeitsmarktes
wirken,
auch an anderen Hochschulen anwenden.
3. Qualifikationsmaßnahmen für gefährdete Gruppen
•
Qualifikationsoffensive für die von Arbeitslosigkeit am
meisten
bedrohten
Gruppen: Verstärkte Bemühungen, vor allem Frauen
zum
Nachholen des Hauptschulabschlusses zu motivieren.
•
Verstärkte
Sprach- und Integrationskurse für Migrantinnen.
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
Radetzkystraße 2, 1030 Wien, Telefon: +43- 1/711 00-0,
http://www.bmgf.gv.at, DVR: 2109254
4. Wachstumsmarkt Gesundheitsberufe
•
Gesundheitsberufe haben auf dem Arbeitsmarkt ein enormes
Wachstumspotenzial.
Bedarf an hochqualifiziertem Pflegepersonal
ist sehr hoch und
wird in Zukunft weiter steigen.
•
40.000 zusätzliche Arbeitsplätze im Gesundheitswesen in
5
Jahren.
•
Reform des MTD- und Hebammengesetzes, mit der die
Ausbildung
zu
den sieben MTD-Berufen und für Hebammen künftig als FH-
Bakkalaureatsstudiengang
möglich ist.
•
Teilzeitausbildung im Pflegebereich und für Ärzt/innen
(Turnus-
und
Fachärzt/innen) bereits realisiert.
•
Berufsbegleitende Aufschulung von rund 600 Pfleger/innen
zu
Diplomierten
Pfleger/innen.
5. Rahmenbedingungen für Vereinbarkeit Familie und Beruf
•
Steuerliche Geltendmachung der Ausgaben für
Kinderbetreuungs-
leistung.
•
Bedarfsgerechte Öffnungszeiten in Kinderbetreuungsein-
richtungen.
•
Nachmittagsbetreuung an Schulen sowie leistbare Ferien-
betreuung.
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
Radetzkystraße 2, 1030 Wien, Telefon: +43- 1/711 00-0,
http://www.bmgf.gv.at, DVR: 2109254