3404/J XXII. GP

Eingelangt am 19.09.2005
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

 

betreffend Jodgehalt in Babymilch

 

 

 

Laut Medienbericht in der „Sonntagszeitung Zürich“ vom 26. Juni 05 musste der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé in China seine Babymilchprodukte vom Markt nehmen, weil sie einen zu hohen Jodgehalt hatten (entsprechend chinesischen Standards sollten nicht mehr als 30 bis 150 Mikrogramm Jod in 100 Gramm Milchpulver enthalten sein, in den beanstandeten Nestlé-Produkten wurden aber 198 Mikrogramm gemessen).

 

ExpertInnen warnen unter Hinweis auf jodinduzierte Erkrankungen wie Hyperthyreose, Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus-Basedow vor zuviel Jod in der Nahrung. Die als "harmlos" erachteten Zufuhrwerte könnten gesundheitliche Schädigungen verursachen und sogar zum Tode führen. Die Europäische Lebensmittelagentur (EFSA) hat bereits wegen ähnlicher, in der EU bekannt gewordener Vorkommnisse grundsätzlich eine Reduzierung des Jodgehaltes im Tierfutter empfohlen.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

  1. Welche Grenzwerte für Jod in der Säuglingsnahrung gelten derzeit in der WHO, in der EU und in Österreich?

 

  1. Wie viele Proben von Babymilch wurden in den letzten beiden Jahren durch die Lebensmittelaufsichtsorgane insgesamt gezogen?

 

  1. Auf welche Stoffe wurden die Babymilch-Produkte jeweils untersucht (bitte um Anführung der einzelnen Stoffe und Produkte)?

 

  1. Was war das Ergebnis der Babymilch-Untersuchungen (bitte um Anführung der festgestellten Stoffe, Grenzwertüberschreitungen und Produkte)?

 

  1. Wurde auch der Jodgehalt von Babymilch untersucht? Wenn ja, was war das Ergebnis? Wenn nein, warum nicht?

 

  1. Wie viele Babymilch-Proben wurden als gesundheitsschädlich, verdorben oder wertgemindert beurteilt?

 

  1. Gab es bei beanstandeten Babymilch-Produkten eine Risikobewertung der AGES? Wenn ja, was war das Ergebnis der Bewertung und welche Maßnahmen wurden ergriffen?

 

  1. Wie viele Proben Säuglingsnahrung sind im Proben- und Revisionsplan 2005 und 2006 insgesamt vorgesehen und welche Stoffe und Rückstände sollen untersucht werden?

 

  1. Die Verwendung von Jodsalz unterliegt nur in verpackten Lebensmitteln einer Deklarationspflicht. Gibt es im Hinblick auf PatientInnen, die massive Probleme bekommen, wenn sie zu viel Jod aufnehmen, in Österreich darüber hinaus eine sichere, praktikable Möglichkeit zur gezielten jodreduzierten Ernährung?