Eingelangt am 19.09.2005
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ANFRAGE
des Abgeordneten
Pirklhuber, Freundinnen und Freunde
an die
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend Jodgehalt
in Babymilch
Laut Medienbericht
in der „Sonntagszeitung Zürich“ vom 26. Juni 05 musste der Schweizer
Lebensmittelkonzern Nestlé in China seine Babymilchprodukte vom Markt nehmen,
weil sie einen zu hohen Jodgehalt hatten (entsprechend chinesischen Standards
sollten nicht mehr als 30 bis 150 Mikrogramm Jod in 100 Gramm Milchpulver
enthalten sein, in den beanstandeten Nestlé-Produkten wurden aber 198
Mikrogramm gemessen).
ExpertInnen warnen
unter Hinweis auf jodinduzierte Erkrankungen wie Hyperthyreose,
Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus-Basedow vor zuviel Jod in der Nahrung. Die
als "harmlos" erachteten Zufuhrwerte könnten gesundheitliche
Schädigungen verursachen und sogar zum Tode führen.
Die Europäische Lebensmittelagentur (EFSA) hat bereits wegen
ähnlicher, in der EU bekannt gewordener Vorkommnisse grundsätzlich eine
Reduzierung des Jodgehaltes im Tierfutter empfohlen.
Die unterfertigten
Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
- Welche Grenzwerte für Jod in der Säuglingsnahrung gelten
derzeit in der WHO, in der EU und in Österreich?
- Wie viele Proben von Babymilch wurden in den letzten beiden
Jahren durch die Lebensmittelaufsichtsorgane insgesamt gezogen?
- Auf welche Stoffe wurden die Babymilch-Produkte jeweils
untersucht (bitte um Anführung der einzelnen Stoffe und Produkte)?
- Was war das Ergebnis der Babymilch-Untersuchungen (bitte um
Anführung der festgestellten Stoffe, Grenzwertüberschreitungen und
Produkte)?
- Wurde auch der Jodgehalt von Babymilch untersucht? Wenn ja, was
war das Ergebnis? Wenn nein, warum nicht?
- Wie viele Babymilch-Proben wurden als gesundheitsschädlich,
verdorben oder wertgemindert beurteilt?
- Gab es bei beanstandeten Babymilch-Produkten eine
Risikobewertung der AGES? Wenn ja, was war das Ergebnis der Bewertung und
welche Maßnahmen wurden ergriffen?
- Wie viele Proben Säuglingsnahrung sind im Proben- und
Revisionsplan 2005 und 2006 insgesamt vorgesehen und welche Stoffe und
Rückstände sollen untersucht werden?
- Die Verwendung von Jodsalz unterliegt nur in verpackten
Lebensmitteln einer Deklarationspflicht. Gibt es im Hinblick auf
PatientInnen, die massive Probleme bekommen, wenn sie zu viel Jod
aufnehmen, in Österreich darüber hinaus eine sichere, praktikable
Möglichkeit zur gezielten jodreduzierten Ernährung?