3431/J XXII. GP

Eingelangt am 21.09.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Dobnigg

und GenossInnen

an die Frau Bundesminister für Inneres

betreffend fehlende Exekutivplanstellen im Bezirk Leoben

Im Bezirk Leoben sind insgesamt 100 Exekutivplanstellen und für den exekutiven Außen-
dienst 97 Beamte systemisiert. Tatsächlich stehen aber - unter Einrechnung von herabgesetzt-
en Dienstzeiten - nur 86 Beamte im Außendienst zur Verfügung. Nach der Reform der Exeku-
tive und der Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie fehlen also zum direkten Schutz
der Bevölkerung im Bezirk Leoben 11 Planstellen!

Die Situation ist im gesamten Bezirk Leoben untragbar, am schlimmsten ist sie jedoch in
Trofaiach: Der dortige Polizeiposten ist derart unterbesetzt, dass der nötige Dienst im Sinne
der Sicherheit der ca. 8.500 Einwohner und der Zumutbarkeit für die Beamten nicht mehr
machbar ist. Denn von 22 systemisierten Beamten machen tatsächlich schwankend zwischen
13 und 16 Beamte Dienst. Es fehlt also zeitweise bis zu 40 Prozent der nötigen Personal-
kapazität.

Angesichts des unverzichtbaren Grundrechts der Bevölkerung auf Sicherheit sind diese viel zu
geringen Personalstände völlig inakzeptabel. Eine effiziente Verbrechensbekämpfung ist mit
dieser Kaputtsparpolitik nicht möglich.

Aufgrund der großen Sorge angesichts dieser bedrohlichen Entwicklung sind zahlreiche
Bürgermeister der betroffenen Gemeinden und Vertreter der Exekutive an die unterzeichneten
Abgeordneten mit der Bitte um Unterstützung herangetreten. Trotz ähnlicher — leider unge-
hörter - „Hilferufe“ an Ihren Vorgänger, sehr geehrte Frau Minister, wurde die Anzahl der
Polizeibeamten nicht erhöht, im Gegenteil geht die derzeitige Entwicklung in die andere, völl-
ig falsche, Richtung. Diese schlimme Entwicklung muss sofort umgedreht werden. Es müssen
wieder mehr Polizisten im Bezirk Leoben ihren Dienst versehen, damit die Bevölkerung
wieder ein Gefühl der Sicherheit, das derzeit aufgrund der Politik der Bundesregierung fehlt,
haben kann.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an die Frau Bundesminister für Inneres
folgende

Anfrage

1.              Wie viele Exekutivplanstellen sind derzeit für den Bezirk Leoben systemisiert (bitte auch
nach den einzelnen Dienststellen aufschlüsseln)?

2.              Wie viele Exekutivplanstellen waren für den Bezirk Leoben in den einzelnen Jahren seit
1995 jeweils systemisiert (bitte auch nach den einzelnen Dienststellen aufschlüsseln)?


3.              Wie   viele   Exekutivbeamte   sind   derzeit   im   Bezirk   Leoben   unter   Einrechnung
herabgesetzter  Dienstzeiten  tatsächlich  eingesetzt  (bitte  auch  nach  den  einzelnen
Dienststellen aufschlüsseln)?

4.      Wie viele Exekutivbeamte waren im Bezirk Leoben unter Einrechnung herabgesetzter
Dienstzeiten in den einzelnen Jahren seit 1995 jeweils tatsächlich eingesetzt (bitte auch
nach den einzelnen Dienststellen aufschlüsseln)?

5.              Wie sehen die in den Fragen 1 bis 4 abgefragten Zahlen für die übrigen Bezirke der
Steiermark aus?

6.              Warum werden so vielen Beamten herabgesetzte Dienstzeiten genehmigt?

7.              Warum werden ständig neue Sonderaufgaben (Einsatztraining) geschaffen, ohne die
hierfür nötigen Planstellen zu schaffen?

8.              Wie will das Landespolizeikommando Graz einen personellen Ausgleich beim Vergleich
der Arbeitsbelastung schaffen?

9.              Wann soll die systemisierte Exekutivplanstellen-Anzahl im Bezirk Leoben und in den
einzelnen Dienststellen tatsächlich erreicht werden?