3458/J XXII. GP

Eingelangt am 28.09.2005
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

 

betreffend Defizite im Bereich der Neurorehabilitation nach Schlaganfällen und Schädel/Hirn Verletzungen

 

Der Schlaganfall ist der häufigste Grund von Behinderungen im Erwachsenen-Leben und jeder Dritte ist davon betroffen.

Die Anzahl der Neuerkrankungen pro Jahr beträgt 300 pro 100.000 Einwohner.

Davon stirbt ein Drittel der PatientInnen sofort,  bei 1/3 bessert sich der Zustand innerhalb von 3-4 Wochen spontan, ein Drittel benötigt eine Langzeit Rehabilitation.

Seit 1992 ist die Rehabilitation eine Pflichtleistung der Krankenkassen (50.ASVG-Novelle)

Trotzdem gibt es große Defizite, vor allem in der ambulanten Rehabilitation, die an die Rehabilitation im Krankenhaus anschließt, bzw. zwischen Krankenhausaufenthalt und Aufenthalt in einer Rehab-Klinik und danach stattfinden sollte.

Die ambulante Rehabilitation wird nicht flächendeckend angeboten, es gibt vielfach keine interdisziplinären Teams, Hausbesuche werden oft nicht genehmigt, es fehlt eine Qualitätssicherung in diesem Bereich.

Die Finanzierung der Krankenkasse ist meist auf 30 Therapie-Einheiten beschränkt.

Die prinzipielle Trennung zwischen Krankenbehandlung und Behindertenbetreuung wirkt sich ebenfalls sehr ungünstig aus.

Ebensolche Defizite gibt es im Bereich der Schädel/Hirn Verletzungen nach Unfällen.

Ein Ausbau der ambulanten Rehabilitation würde sich durch ein hohes „return of investment“ auszeichnen, da die derzeit bestehenden sehr hohen Folgekosten verringert würden.

 

 

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

1)     Planen Sie, eine Metastudie und/oder eine österreichweite Analyse der Situation nach Schlaganfall oder Schädel/Hirn-Trauma in Österreich in Auftrag zu geben?

 

 

2)     Gibt es eine derartige Metastudie und/oder eine österreichweite Analyse bereits?

 

3)     Welche Ergebnisse erbrachte diese Metastudie?

 

4)     Planen Sie einen Ausbau der ambulanten Rehabilitation nach Schlaganfall und Schädel/Hirn-Trauma in Österreich?

Wenn ja, wann?

Wenn nein, warum nicht?

 

5)     Welche Maßnahmen werden Sie für eine Gleichstellung von stationärer und ambulanter Rehabilitation treffen?