3485/J XXII. GP
Eingelangt am 29.09.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Ruth Becher
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend neue Exekutivbeamte für Wien-Donaustadt
Die Antwort des Innenministeriums vom
16. September 2005 auf den am Vortag erschienen
Artikel in der Kronen
Zeitung zur chronischen Unterversorgung von Wien-Donaustadt mit
Exekutivbeamten ändert nichts daran: Es ist
Fakt, dass die Kriminalität von 1.1.2000 bis
31.12.2004 in der Donaustadt sprunghaft angestiegen ist, während die
Zahl der PolizistInnen
nahezu gleich geblieben ist. Das geht eindeutig aus der Anfragebeantwortung
3121/AB XXII.
GP.-NR
der Adressatin dieser Anfrage hervor. Schwarz auf Weiß heißt es dort, dass mit
1.1.2005 249
Planstellen bei der Sicherheitsbereichsabteilung Donaustadt systemisiert waren,
fünf Jahre vorher waren es um zwei weniger,
also 247. Doch das ist nicht die wahre Anzahl
jener PolizistInnen, die vor Ort
ihren Dienst versehen. Nach Abzug der an andere
Dienststellen abgegebenen und
karenzierten ExekutivbeamtInnen waren es mit 1.1.2000 und
1.1.2005 nur mehr 198 sowie 200, die ihren Dienst vor Ort in der
Donaustadt versehen.
Wie aus den Anfragebeantwortungen 2062/AB
und 1047/AB XXII. GP.-NR zu erfahren war,
steht dieser unwesentlichen Personalaufstockung aber ein geradezu
explosionsartiger Anstieg
der bekannt gewordenen strafbaren Handlungen
um 5.884 Fälle oder rund 45 Prozent auf
18.967 gegenüber.
Der Versuch des Innenministeriums,
diese, seine Angaben zu entkräften, gerät daher auch -
gelinde gesagt -
etwas zur Peinlichkeit. Geht es doch mit keinem Wort auf die zwischen 2000
und 2004 nahezu stagnierenden Personalzahlen
bei der Donaustädter Sicherheitswache bei
gleichzeitigem rasanten Anstieg der Kriminalität
ein, sondern weist einzig daraufhin, dass
infolge der anstehenden Ausmusterung
von PolizeischülerInnen 190 Exekutivkräfte den
Dienst antreten werden. Wie aus dem
Kronen Zeitungs-Artikel geschlossen werden muss,
handelt es sich hierbei um 190 PolizistInnen,
die wienweit zum Einsatz kommen sollen.
Welcher der 23 Wiener Bezirke wie viel ExektutivbeamtInnen zugewiesen bekommt,
wird
nicht erwähnt. Darüber hüllt sich das
Innenministerium in Schweigen.
Ungeachtet der
Vermutung, dass die Zahl der für Wien-Donaustadt zur Verfügung gestellten
ausgemusterten
PolizeischülerInnen den tatsächlichen Bedarf bei weitem nicht decken wird
können, soll diese Anfrage Gelegenheit
bieten, hierüber Auskunft zu geben. Die
unterzeichneten Abgeordneten richten aus diesem Grund an die
Bundesministerin für Inneres
nachstehende
Anfrage:
1.
In der Kronen Zeitung vom 16. September 2005 ist zu lesen,
dass derzeit 411
PolizeischülerInnen
in Ausbildung seien, „190 von Ihnen werden heuer den Dienst
antreten". Wie viele der ausgemusterten
PolizeischülerInnen werden hiervon der
Sicherheitswache-Bereichsabteilung
Donaustadt wann zugewiesen?
2.
Wie
viele
Exekutivbeamte
der
Sicherheitswache-Bereichsabteilung Donaustadt
werden noch im Jahr
2005 einen Chargenkurs absolvieren?
3.
An welchen anderen Polizeidienststellen werden wie viele ausgemusterte
PolizeischülerInnen
zum
Einsatz
kommen
(bitte
nach
Polizeidienstellen
aufschlüsseln)?
4.
Wie
viele
Sicherheitswachebeamte
versehen mit 1.9.2005 ihren Dienst in der
Donaustadt?
5.
Wie
viele
Planstellen
bestanden bei der Sicherheitswache-Bereichsabteilung
Donaustadt mit 1.9.2005,
wie viele Beamte waren
davon mit 1.9.2005 der
Sicherheitswache-Bereichsabteilung Donaustadt zugewiesen?
6.
Wie viele Sicherheitswachebeamte versahen davon mit
1.9.2005, das heißt abzüglich
jener
an andere Dienststellen abgegebenen oder karenzierten Beamten, tatsächlich
ihren
Dienst in Wien-Donaustadt?