3509/J XXII. GP
Eingelangt am 13.10.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Maga. Terezija Stoisits,
Freundinnen und Freunde
an die
Bundesministerin für Justiz
betreffend „Operation Spring"
Am 11. Oktober 2005
wurde auf Einladung von Justizministerin Mag". Karin Gastinger eine
ExpertInnenrunde im
Justizministerium einberufen, um nach dem Studium des Dokumentarfilms
„Operation Spring" über die weitere Vorgehensweise der Justiz zu
entscheiden.
Im Vorfeld war angekündigt worden,
dass ein allfälliger Handlungsbedarf und die Möglichkeiten dazu
„objektiv und seriös" geprüft werden sollten.
Als Ergebnis dieser ExpertInnenrunde
wurde am Nachmittag des gleichen Tages bekanntgegeben,
dass die Justizministerin
keinen Grund für die Veranlassung der Neuaufnahme der Verfahren sehe.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1.
Aus welchen Fachbereichen waren die TeilnehmerInnen der
ExpertInnenrunde zusammengesetzt?
2.
Wurden
VertreterInnen des Menschenrechtsbeirats zu dieser ExpertInnenrunde eingeladen?
2.1.
Wenn
ja, wer?
2.2.
Wenn
nein, warum nicht?
3. Wurden VertreterInnen von
Menschenrechtsorganisationen zu dieser ExpertInnenrunde
eingeladen?
3.1. Wenn ja, wer?
3.2. Wenn nein,
warum nicht?
4. Wurden unabhängige ExpertInnen außerhalb des
Justizministeriums zu dieser ExpertInnenrunde
eingeladen?
4.1. Wenn ja, wer?
4.2. Wenn nein, warum nicht?
5. Haben an dieser ExpertInnenrunde Personen
teilgenommen, die mit den Ermittlungen oder den
Strafverfahren gegen die
Beschuldigten bei Operation Spring auf irgendeine Weise in Berührung
gekommen waren?
5.1.
Wenn ja, welche Positionen hatten diese Personen im
Zusammenhang mit den Ermittlungen
oder den
Strafverfahren?
5.2.
Wenn nein, hatten die TeilnehmerInnen der
ExpertInnenrunde Gelegenheit, solche Personen
zu
befragen?
6.
Wie
war der Ablauf der „objektiv und seriös" erfolgten Überprüfung der
ExpertInnenrunde?
7.
Welche
Kriterien wurden für die
Überprüfung, ob Gründe für
eine Neuaufnahme der
Strafverfahren bestehen, herangezogen?
8.
Wie lange hat sich die ExpertInnenrunde mit der
Nachprüfung der Ereignisse rund um Operation
Spring auseinandergesetzt?
9.
Wurden alle Akten aller Strafverfahren im Zusammenhang
mit Operation Spring von allen
TeilnehmerInnen der
ExpertInnenrunde gesichtet?
9.1. Wenn ja,
wann?
9.2. Wenn nein, warum nicht?
10. Wurde
den TeilnehmerInnen der ExpertInnenrunde die Möglichkeit weitergehender
Nachprüfung
eingeräumt?
10.1.
Wenn ja, auf welche Weise und
zu welchen Ergebnissen hat eine
solche
weitergehende
Nachprüfung geführt?
10.2.
Wenn
nein, warum nicht?
11.
Waren alle TeilnehmerInnen der ExpertInnenrunde der
Ansicht, dass kein Handlungsbedarf
seitens der
Justizministerin bestehe?
12.
Gab
es nicht zumindest Zweifel an der Vorgehensweise der Justiz bei Operation
Spring unter den
TeilnehmerInnen der ExpertInnenrunde?
13.
Gibt
es einen Abschlussbericht der ExpertInnenrunde?
13.1.
Wenn ja, ist er öffentlich zugänglich?
13.2.
Wenn
er nicht öffentlich zugänglich ist, warum nicht?
13.3.
Wenn
es keinen Abschlussbericht der ExpertInnenrunde gibt, warum nicht?
14.
Können Sie in etwa abschätzen, mit welchen Kosten und
welchem Aufwand ein Antrag auf
Wiederaufnahme
für eine im Zuge von Operation Spring verurteilte Person im Durchschnitt
verbunden wäre?
15.
Können Sie sich vorstellen, das Weisungsrecht der
Justizministerin oder des Justizministers
künftig gesetzlich
abzuschaffen?
15.1.
Wenn
nein, warum nicht?
15.2.
In
welchen
Situationen würden Sie von Ihrem Weisungsrecht gegenüber den
Staatsanwaltschaften
Gebrauch zu machen?