3614/J XXII. GP

Eingelangt am 16.11.2005
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Brosz, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur

 

betreffend Aktivitäten-/Leistungsmappe

 

In diesem Schuljahr (2005/06) führt das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur an den Mittleren und Höheren Schulen eine Aktion durch. SchülerInnen erhalten vom Zukunftsministerium zur Verfügung gestellte Aktivitäts-/Leistungsmappen. In diesen werden die SchülerInnen von Elisabeth Gehrer persönlich aufgefordert, sich für Aufgaben einzusetzen, für die es keine Noten im Zeugnis gibt. Als Beispiele werden angeführt: Klassen- oder JugendrotkreuzsprecherIn, KlassenordnerIn und OrganisatorIn von Sozial- und Umweltprojekten.

 

Die Leistungsmappe solle dazu dienen, späteren ArbeitgeberInnen Einblick in das Engagement der SchülerInnen zu geben. In dieser sollen Bestätigungen und Urkunden gesammelt werden, die die SchülerInnen als Anerkennung für alle erbrachten Leistungen bekommen.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

1)     Wie hoch sind die Gesamtkosten dieser Aktion?

 

2)     Wie viele Leistungsmappen wurden hergestellt?

 

3)     Wie viele Schulen haben derartige Leistungsmappen erhalten?

 

 

 

4)     In dem Schreiben der Bildungsministerin wird behauptet, dass die Zusatzqualifikationen für besonderen schulischen Einsatz bei späteren Bewerbungen viel Beachtung finden werden. Welche schulrechtlichen Bestimmungen verpflichten LehrerInnen und SchülerInnen an dieser Aktion teilzunehmen?

 

5)     Auf Basis welcher schulrechtlichen Bestimmungen wird die Aktion generell durchgeführt?

 

6)     Halten Sie – wie die Grünen - die gegenwärtige Form der Leistungsbeurteilung für unzureichend um persönliches Engagement der SchülerInnen ausreichend zum Ausdruck zu bringen?

 

7)     Wenn ja, wieso überdenken Sie nicht generell die Leistungsbeurteilung anstatt neuen Druck aufzubauen? Wenn die Teilnahme an dieser Aktion von Vorteil sein soll, so muss ja die Nichtteilnahme oder geringere Teilnahme logischerweise von Nachteil sein.

 

8)     Halten Sie eigens zur Verfügung stehende Unterrichtszeit für soziales Lernen in allen Schulstufen für sinnvoll? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wann ist mit der Einführung zu rechnen?

 

9)     Werden im Rahmen dieser Aktion nur Aktivitäten erfasst, die im Rahmen von Schulprojekten stattfinden?

 

10)    Wenn ja, befürchten Sie nicht dass SchülerInnen ihre außerschulischen gemeinnützigen Tätigkeiten in die Schulen verlagern und hier eine unerwünschte Konkurrenz entsteht?