3662/J XXII. GP
Eingelangt am 06.12.2005
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Tempo 160 – lebensgefährlich auf Kosten der SteuerzahlerInnen
Die Unfallursache
Nummer 1 in Österreich ist unangepasste, d.h. überhöhte Fahrgeschwindigkeit.
Deshalb muss im Sinne von mehr Verkehrssicherheit eine Mentalitäts-Änderung
angestrebt werden. Hohe Fahrgeschwindigkeit und
Geschwindigkeitsüberschreitungen müssen wie in nahezu allen anderen
europäischen Staaten als gesellschaftlich nicht erwünscht und lebensgefährlich
gelten.
Im Gegensatz dazu
wird durch Ihre gegen den Rest der Welt – zB gegen den BZÖ-Landesvorsitzenden
Kärntens – betriebene Erhöhung des Tempolimits die Mentalität des
Schnellfahrens und Rasens verstärkt. Damit leisten Sie nicht nur der
Verkehrssicherheit einen Bärendienst: Mit Ihrer (unter Verweis auf
vorschriftswidrige „Testfahrten“ Ihres Ressorts mit über 150 km/h
vorgetragenen!) Argumentation, dass derzeit bereits viele schneller als 130
unterwegs sind und deshalb das Tempolimit hinaufgesetzt werden „müsse“,
verleiten Sie zu laufenden Gesetzesüberschreitungen. Auch in anderen Bereichen
müsste dann der Gesetzgeber die Normen dem Fehlverhalten von BürgerInnen
anpassen: Schwarzbeschäftigung und Schwarzarbeit legalisieren,
Steuerhinterziehung gesetzlich erlauben, Verstöße gegen die Bauordnung
akzeptieren, Einbrüche tolerieren, Gewaltverbrechen hinnehmen, ...?
Ihr Vorhaben,
Tempo 160 auf Autobahnen selektiv zu testen und einzuführen, widerspricht allen
verkehrspsychologischen und verkehrssicherheits-orientierten Grundprinzipien.
Aus verschiedensten Gutachten ist abzuleiten, dass Tempo 160 auf Autobahnen
abzulehnen ist. Die Verkehrssicherheit verringert sich, Abgase steigen, Lärm
erhöht sich. Insgesamt leiden VerkehrsteilnehmerInnen und AnrainerInnen an den
Folgen dieser erhöhten Geschwindigkeit. Nicht von ungefähr sprach sich ihre eigene
Fachabteilung gegen diese Versuche am lebenden Objekt VerkehrsteilnehmerIn aus.
Nachdem Sie als
eine Erfordernis der Teststrecken genaue Kontrollen und die Einrichtung von
section-control ankündigten, erwachsen aus diesem Tempo-Wahn der Allgemeinheit
noch zusätzliche Kosten.
Kontrollgelder
sollten zu Einhaltung bestehender Vorschriften und nicht zum Test von fachlich
völlig falschen Vorhaben verwendet werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: