3771/J XXII. GP
Eingelangt am 12.01.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Franz Riepl und GenossInnen
an den Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel
betreffend die seit 5
Jahren versprochene Budgetsanierung
Am
21. Dezember 2000 inserierte die österreichische Bundesregierung unter anderem
auch
im Standard
nachstehendes Inserat zum Thema „Zukunft ohne Schulden".
Darin wurde
behauptet „jeder in Österreich ist pro Kopf mit öS 217.000,- Staatsschulden
belastet. Und Österreich ist bald bankrott" und „Schluss mit neuen
Schulden" - „Österreich
muss
saniert werden".
Nun, nach 5 Jahren Ihrer
Regierungsverantwortung stellen sich viele die Frage, was ist aus
Ihrem Versprechen „Zukunft ohne
Schulden" geworden bzw. haben wir jetzt weniger oder
mehr Schulden?
Im Bericht Ihres
Finanzministers über die öffentlichen Finanzen 2004 (III-165dB) gibt die
Tabelle 32 auf
Seite 68 über die Pro-Kopf-Verschuldung unserer Bevölkerung im Jahr 2004
Aufschluss. Diese wird mit 18.400,- Euro angegeben, also umgerechnet 253.190,-
Schilling!
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen
an den Bundeskanzler in diesem
Zusammenhang nachstehende
Anfrage
1. Warum ist in Ihrer Regierungszeit die
Pro-Kopf Verschuldung in Österreich von S
217.000,- auf S
253.190,-, also um 16,7 % angestiegen ?
2.
Erachten
Sie die Pro-Kopf Verschuldung - mit der Sie im Jahr 2000 noch selbst
argumentiert haben, heute für kein
relevantes Kriterium mehr, um den Fortschritt der
Budgetsanierung zu messen?
3.
Ist
Österreich dank Ihrer Politik heute einem Bankrott näher als im Jahr 2000 ?
4.
Warum
haben Sie Ihr Versprechen „Schluss mit neuen Schulden" gebrochen?
5.
Durch welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ein weiteres
Ansteigen der
Schulden verhindern?