3820/J XXII. GP
Eingelangt am 25.01.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend „Betrugsbekämpfung 2005 - Drogen, Arzneimittel und
Nahrungsergänzungsmittel"
In
der AB 2585 XXII.GP vom 01.04.2005 wurde dankenswerterweise zu den einzelnen
Fragen Stellung genommen. Die bislang übermittelten Daten waren Basis für den
Entschließungsantrag betreffend Internetkompetenzzentrum für Arzneimittel und
Lebensmittelsicherheit (370/A (E) XXII.GP).
Bedauerlicherweise wurde dieser Antrag von
den Regierungsparteien abgelehnt.
Aus systematischen Gründen werden für 2005 dieselben
Fragen wie für das Jahr 2004
gestellt!
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den
Bundesminister für Finanzen
nachstehende
Anfrage:
1. Wie viele
Ermittlungen wurden durch die Finanz- und Zollverwaltung im Jahr 2005
hinsichtlich Postfachangebote, Internetangebote und -bestellungen von Drogen
und
Arzneimitteln
durchgeführt (Aufschlüsselung auf Jahre)?
2.
Welche
Produkte betraf dies konkret (Aufschlüsselung der Produkte)?
3.
Welche Ergebnisse erbrachten diese Kontrollen und
Ermittlungen in diesem Jahr?
Zu welchen
Konsequenzen und behördlichen Maßnahmen führten diese
Ergebnisse?
4.
Aus
welchen Ländern in diesen Jahren stammten jeweils diese Produkte
(Aufschlüsselung auf Österreich, einzelne
EU-Staaten sowie die Drittstaaten)?
5.
Gegen welche zollrechtlichen Bestimmungen wird bzw.
wurde nach Bestellungen
von Arzneimitteln und
Drogen über Internet oder Postfachfirmen mehrfach
verstoßen? Gegen welche sonstigen
Bestimmungen, wie die die beispielsweise ein
Inverkehrbringen untersagen?
6.
Werden bzw. wurden diese Produkte nach einer Bestellung
über Postfachfirmen
oder über Internet
a.) über Postversand aus dem Ausland zugestellt,
b.) über Postversand aus dem Inland zugestellt (z.B. Auslieferungslager)
c.) als Flugfracht geliefert und zugestellt
d.) als Eisenbahnfracht geliefert und zugestellt
e.) durch Postdienste direkt zugestellt oder
f.) durch Hersteller, Importeur oder Händler direkt zugestellt?
7.
Wie waren diese Produkte bei der Einfuhr bzw. der
Zustellung jeweils zollrechtlich
deklariert?
8.
Wurden diese Produkte mehrheitlich durch Unternehmen
oder durch in diesem Jahr
bestellt (ersuche um
Aufschlüsselung)?
9.
Welche
konkreten Maßnahmen wurden im Jahr 2005 durch die Finanz- und
Zollverwaltung bei bzw. nach elektronischen
Bestellungen von Arzneimitteln und
Drogen ergriffen?
a.) Wie viele Hausdurchsuchungen wurden beantragt, wie viele durchgeführt?
Was war jeweils das Ergebnis?
b.) Wie viele dieser Produkte wurden beschlagnahmt?
(Ersuche um
Bekanntgabe der
namentlichen Produkte)
c.)
Wie viele Verwaltungsstrafanzeigen wurden wegen welcher Verstöße
erstattet? (Aufschlüsselung auf die einzelnen Bezirkshauptmannschaften)
d.) Wie viele dieser Verwaltungsstrafanzeigen führten zu einer Verurteilung,
Einstellung oder zu einem Freispruch? Wie viele Anzeigen verjährten, weil
durch die zuständigen Behörden keine Verfolgungshandlung gesetzt wurde?
Wie viele Verfahren sind noch nicht rechtskräftig entschieden?
e.) Wie viele gerichtliche Strafanzeigen
wurden erstattet? Welche Delikte betraf
dies? (Aufschlüsselung auf Landesgerichte)
f.)
Wie viele dieser gerichtlichen Anzeigen führten zu einer Verurteilung,
Zurücklegung der Anzeige, Einstellung oder zu einem Freispruch?
g.) Wie viele Finanzstrafverfahren wurden
eingeleitet? (Aufschlüsselung auf
Finanzlandesdirektionen)
h.) Wie viele dieser Anzeigen führten zu einer
Verurteilung, Einstellung oder zu
einem Freispruch?
10.
In wie vielen Fällen wurde bei derartigen
„Bestellungen" mit ausländischen
Finanzbehörden und
Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet?
11.
Wie viele Ermittlungen wurden durch die Finanz- und
Zollverwaltung im Jahr 2005
hinsichtlich
Postfachangebote, Internetangebote und Bestellungen von
„Nahrungsergänzungsmittel" durchgeführt (Aufschlüsselung auf Jahre)?
12. Welche Produkte betraf dies
konkret (Aufschlüsselung der Produkte)?
13.
Welches
Ergebnis erbrachten diese Kontrollen und Ermittlungen in diesem Jahr?
Welche verbotenen Stoffe wurden im Labor
nachgewiesen? Wurden dabei auch mit
anabolen Steroiden verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel (Prohormone)
entdeckt? Wenn ja, wie viele und welche?
(Ersuche um namentliche Bekanntgabe).
Zu welchen Konsequenzen und behördlichen Maßnahmen führten diese
Ergebnisse?
14.
Aus
welchen Ländern in diesen Jahren stammten jeweils diese Produkte
(Aufschlüsselung auf Österreich, einzelne
EU-Staaten sowie die Drittstaaten)?
15.
Gegen welche zollrechtlichen Bestimmungen wird bzw. wurde
nach Bestellungen
von
Nahrungsergänzungsmittel über Internet oder Postfachfirmen mehrfach
verstoßen? Gegen welche sonstigen
Bestimmungen, wie die die beispielsweise ein
Inverkehrbringen untersagen?
16.
Wurden diese Produkte nach einer Bestellung über
Postfachfirmen oder über
Internet
a.) über Postversand aus dem Ausland zugestellt,
b.) über Postversand aus dem Inland zugestellt (z.B. Auslieferungslager)
c.) als Flugfracht geliefert und zugestellt
d.) als Eisenbahnfracht geliefert und zugestellt oder
e.) durch Postdienste direkt zugestellt oder
f.) durch Hersteller, Importeur oder Händler direkt zugestellt?
17.
Wie waren diese Produkte bei der Einfuhr bzw. Zustellung
jeweils zollrechtlich
deklariert?
18.
Wurden diese Produkte durch Unternehmen oder durch
Private in den zitierten drei Jahren
bestellt (Ersuche um
Aufschlüsselung)?
19.
Welche konkreten Maßnahmen wurden im Jahr 2005 durch die
Finanz- und
Zollverwaltung
bei bzw. nach elektronischen Bestellungen von
Nahrungsergänzungsmittel
ergriffen?
a) Wie viele Hausdurchsuchungen wurden beantragt, wie viele durchgeführt?
Was war jeweils das Ergebnis?
b.) Wie viele dieser Produkte wurden beschlagnahmt? (Ersuche um namentliche
Bekanntgabe der Produkte).
c.) Wie viele Verwaltungsstrafanzeigen wurden wegen welcher Verstöße
erstattet? (Aufschlüsselung auf die einzelnen Bezirkshauptmannschaften)
d.) Wie viele dieser Verwaltungsstrafanzeigen führten zu einer Verurteilung,
Einstellung oder zu einem Freispruch? Wie viele Anzeigen verjährten, weil
durch die zuständigen Behörden keine Verfolgungshandlung gesetzt wurde?
Wie viele Verfahren sind noch nicht rechtskräftig entschieden?
e.) Wie viele gerichtliche Strafanzeigen wurden erstattet? Welche Delikte betraf
dies? (Aufschlüsselung auf Landesgerichte)
f.) Wie viele dieser gerichtlichen Anzeigen führten zu einer Verurteilung,
Zurücklegung der Anzeige, Einstellung oder zu einem Freispruch?
g.) Wie viele Finanzstrafverfahren wurden eingeleitet? (Aufschlüsselung auf
Finanzlandesdirektionen),
h.) Wie viele dieser Anzeigen führten zu einer Verurteilung, Einstellung oder zu
einem Freispruch?
20.
In
wie vielen Fällen wurde bei derartigen „Bestellungen" von beispielsweise
verunreinigten Nahrungsergänzungsmittel mit
ausländischen Finanzbehörden und
Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet?
21.
Wie
viele Nahrungsergänzungsmittel wurden im Jahr 2005 bei der Einfuhr aus
Drittstaaten direkt kontrolliert? Zu
welchen Ergebnissen führten diese Kontrollen?
22.
Wie
viele Proben wurden dabei gezogen? Welche Ergebnisse erbrachten die
Untersuchungen? Wurden dabei auch
Verunreinigungen in Nahrungsergänzungsmittel
nachgewiesen? Wenn ja, in welchen Produkten?
(Ersuche um namentliche Bekanntgabe).
23.
Welche Maßnahmen bzw. Sanktionen mussten dabei im Jahr
2005 durch die
Finanz- und Zollverwaltung ergriffen werden?
24.
Welche und wie viele zollrechtliche bzw.
finanzstrafrechtliche Maßnahmen wurden im
Jahr 2005 gegenüber
Importeure, Händler und Besteller ergriffen, die auf diese Weise
kontaminierte Nahrungsergänzungsmittel
eingeführt bzw. in Verkehr gebracht haben?
25.
Werden durch die Finanz- und Zollverwaltung auch in
Zukunft Web-Seiten
beobachtet und
kontrolliert, in denen Drogen, Arzneimittel, Tierarzneimittel,
Anabolika oder (verunreinigte)
Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden?
26. Wenn nein,
warum nicht?
27.
Zu welchen konkreten Ergebnissen und Schlussfolgerungen
führten diese
Kontrollen im Jahr
2005?
28. Wurden 2005
auch Testkäufe durchgeführt?
29.
Wenn ja, welche Produkte betraf dies und welche
Ergebnisse wurden bei
Untersuchungen
erzielt?
30.
Wenn nein, warum nicht? Wenn rechtlich nicht möglich,
werden Sie für eine
gesetzliche Regelung
eintreten, die dies ermöglicht?
31.
Welche
besonderen Probleme wurden seitens des Ressorts bei elektronischen
Bestellungen (Internet) von
Nahrungsergänzungsmitteln im Jahr 2005 gesehen?
32.
Wie erfolgt dazu die nationale Zusammenarbeit mit dem
Innenministerium (BKA), dem
Justizministerium, dem Gesundheitsministerium sowie dem Bundeskanzleramt?
Welche
Maßnahmen wurden 2005
gemeinsam ergriffen?
33.
Werden
Sie Initiativen zur internationalen Zusammenarbeit zwischen den zuständigen
Behörden der EU-Mitgliedsstaaten - gerade in Anbetracht der zollrechtlichen
aber auch
der gesundheitlichen Risiken und der Dopingrelevanz von verunreinigten
Nahrungsergänzungsmitteln - setzen, um
illegale Importe aus Drittstaaten (z.B. China) zu
verhindern?
34.
Wurden
Sie über die Probenziehung des NEM „super Complete capsules", bei dem die
Substanz 19-Norandrostendion nachgewiesen
wurde (Dopingfall Hans Knauss) und über
die Strafanzeige bei der StA Leoben durch die jeweils zuständigen Behörden
verständigt?
35.
Wurde
das BMF in den vergangenen Jahren vom Bundeskanzleramt (bzw. dessen
beauftragte Sachverständige nach § 68 AMG),
vom Innenministerium (BKA oder LKA),
vom Justizministerium (Staatsanwaltschaften) oder vom
Gesundheitsministerium (bzw.
dessen Sachverständige nach AMG oder der
Lebensmittelaufsicht) verständigt, wenn bei
einschlägigen Kontrollen oder Ermittlungen Proben von importierten,
verunreinigten
Nahrungsergänzungsmitteln - die rechtlich
als Arzneimittel zu qualifizieren waren -
gezogen bzw. beschlagnahmt wurden, damit ein zollrechtliches Verfahren
eingeleitet
werden kann?
36. Wenn nein, wie werden Sie in
Zukunft derartige Meldungen sicherstellen?
37.
Wenn ja, welche Maßnahmen wurden durch das BMF bei
derartigen Meldungen 2003,
2004 und 2005
ergriffen?