3860/J XXII. GP

Eingelangt am 26.01.2006
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

 

betreffend Verbesserung der Behandlung von SchmerzpatientInnen mit Opiaten

 

 

In Österreich leiden ca. 700.000 Menschen an chronischen Schmerzen.

In den vom Bund mit bisher 7 Bundesländern abgeschlossenen Vereinbarungen zur Sicherstellung der Patientenrechte (Patientenchartas) ist festgelegt, dass „ der Gesichtspunkt der bestmöglichen Schmerztherapie besonders zu beachten“ sei.

Die Praxis sieht in Österreich und in Europa leider immer noch anders aus.

Im Juni 2005 wurde von der ExpertInnengruppe „OPEN Minds“ das „Weißbuch zu Opiaten und Schmerz: Eine gesamteuropäische Herausforderung“ veröffentlicht.

Der Bericht, der auch dem europäischen Parlament vorgelegt wurde, zeigt auf auf, dass ungleiche und veraltete Richtlinien und Praktiken bei Verordnung und Einsatz von Opiaten in Europa zu einer unangemessenen Schmerzbehandlung führen.

Auch in Österreich gibt es z.B. noch immer die veraltete Bezeichnung „Suchtgiftrezept“ für das Verschreibungsformular für Opiate.

Die Folge ist, dass Opiate trotz des offensichtlichen Nachweises ihrer Wirksamkeit bei der Behandlung chronischer Schmerzen noch immer mit Sucht und Missbrauch assoziiert werden, und ein einen vorurteilsfreier Umgang mit diesen Medikamenten verhindert wird.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

1)     Welche Maßnahmen werden Sie treffen, um eine bessere Aus- und Weiterbildung der Gesundheitsberufe im Bereich der Schmerztherapie sicherzustellen?

 

2)     Werden Sie sich für die Etablierung des Zusatzfaches „Schmerzmedizin“ einsetzen?

 

3)     Welche Schritte werden Sie unternehmen, damit das Wissensdefizit über den Einsatz von Opiaten in der Schmerztherapie bei ÄrztInnen, Pflegepersonal und PatientInnen verringert wird und die bestehenden Vorurteile abgebaut werden?

 

4)     Wann werden Sie die Verschreibungsformulare  für Opiate jenen für andere Medikamente gleichstellen (Name, Papier, Zahl der Durchschläge)?

 

5)     Wann werden Sie die Dosierungs-Höchstgrenzen für Opiate  aufheben?

 

6)     Welche Schritte werden Sie setzen, damit sich in Österreich ein effizientes interdisziplinäres Schmerzmanagement entwickelt?

 

7)     Werden Sie die Österreichische Ratspräsidentschaft dafür verwenden, den Stellenwert der Schmerztherapie in Europa zu verbessern?

Wenn ja, was werden Sie konkret unternehmen?