3872/J XXII. GP
Eingelangt am
01.02.2006
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ANFRAGE
der Abgeordneten Haidlmayr, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz
betreffend Diskriminierung bei MediatorInnenveranstaltung
Im § 15 (2) des BGStG ist folgender Wortlaut festgeschrieben: „Der Einsatz von Mediation ist anzubieten. Mediation ist durch externe Mediatorinnen und Mediatoren im Sinnes des Bundesgesetzes über Mediation in Zivilrechtssachen, BGBL. I Nr. 29/2003, zu erbringen.
Aus diesem Grund fand unten angeführte Veranstaltung statt.
1. Jourfix und Informationsabend 2006
Thema: Behindertengleichstellungsgesetz
Donnerstag 12.1.2006, 18:30
Restaurant Wienerwald im Schottenkeller
Raum ”Fasslboden”
1010 Wien, Freyung 2
Referent: Dr. Hansjörg HOFER, BMSG
Herr Dr. Hofer
wird über Zielsetzung und Intentionen der Mediation im Rahmen des
Behindertengleichstellungsgesetzes und über die Erwartungen des Ministeriums an
die MediatorInnen berichten und zugleich für alle Fragen zur Verfügung stehen.
Anfang des
Jahres wird eine Einladung des Ministeriums an alle Mediatorenverbände zur
Weiterleitung an alle MediatorInnen hinausgehen, in der aufgerufen wird, dass
MediatorInnen, die in diesem Feld tätig sein wollen, ihr Interesse anmelden
sollen.
Gerade in diesem
Zusammenhang wird es von unserer Seite viele Fragen geben. Herr Dr. Hofer wird
dabei für uns ein höchst kompetenter Ansprechpartner sein.
Wir bitten um
eine Anmeldung per e-mail entweder mit ”return
an Absender” oder an
m.mautner@aon.at
Wir freuen uns
auf das erste Wiedersehen im Neuen Jahr.
Bis dahin
erholsame Feiertage
Wien,
26.12.05
Roland Fitz, Landssprecher
Marianus Mautner
der ÖBM - Österr. Bundesverband d.MediatorInnen
Lerchenfelderstr. 36/3
1080 Wien
Tel. 01-403 27 61, Fax 01-403 27 61 - 12
Da auch Menschen der Selbstbestimmt Leben Bewegung MediatorInnen sind und wir Menschen mit Behinderungen es außerdem nicht zulassen, dass „über uns, ohne uns“ gesprochen und diskutiert wird, wollten zu dieser Veranstaltung auch Menschen im E-Rollstuhl kommen. Es darf bei solch einer Veranstaltung ja nicht darum gehen, was sich das Ministerium von MediatorInnen erwarten. Wesentlich ist vielmehr, welche Erwartungen Menschen mit Behinderungen, die ja „Hauptbeteiligte“ einer Mediation sein werden, haben.
Wie sich aber zeigte, wurde diese Veranstaltung an einem Ort abgehalten, der nachweislich nicht für Menschen in E-Rollstühlen benutzbar ist. Diese Veranstaltung war eine Diskriminierung für Menschen mit Behinderungen!!!!
Schilderung einer diskriminierten Teilnehmerin:
„Als "gebranntes Kind" habe ich am Veranstaltungsort angerufen und die Auskunft bekommen, es sein kein Problem mit dem Rollstuhl. Beim Eingang war bereits eine Stufe, diese Stufe konnte ich meiner selbst mitgebrachten Rampe überwinde. Der Raum "Fasslboden" wo der Vortrag stattfand, ist im Keller. Das freundliche Personal führt mich in die Küche, noch eine sehr hohe Stufe, und zeigt mir den Lift. Leider ist der Lift für einen Elektrorollstuhl viel zu klein, die Türen schließen nicht. In der Zwischenzeit ist auch Freundin K., die ebenfalls Rollstuhlfahrerin ist, gekommen. Sie hätte mit ihrem „Winz-Rolli“ wahrscheinlich in den Lift hinein gekonnt, blieb aber bei mir. K. hat per e-mail beim Veranstalter angefragt, ob der Raum barrierefrei zugänglich sei, das e-mail blieb aber ohne Antwort.
Der Veranstalter erfährt vor Ort von der Misere, ist sehr zerknirscht, weiß aber
auch keine Lösung. Das Gespräch ist zunächst durchaus friedlich, erst als
er meint mit einem „normalen“ Rollstuhl würde ich schon in den Lift
kommen, lässt meine Geduld merklich nach, ich versuche ihn darüber
aufzuklären, dass ein Elektrorollstuhl durchaus nicht "pervers" ist
sondern die einzige Möglichkeit für viele von uns.
Das übliche Angebot hinuntergetragen zu werden lehnen wir aus bekannten Gründen ab.
Dr. Hofer trifft ein, auch er wusste nichts über das Lokal. Verspricht
das Thema Barrierefreiheit in seinem Vortrag anzusprechen und begibt
sich in den Keller.
K. und ich verbringen den Abend im Restaurant Wienerwald, immer
wieder kommen mitleidige MediatorInnen oder der Veranstalter vorbei. ich
verspreche dem Veranstalter der Sache nach zu gehen und öffentlich zu machen, weil es wirklich exemplarisch absurd war. „
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
Wenn ja: Welche sind diese und in welcher Höhe wird die Finanzierung sein?
(Auflistung und Höhe der Finanzierung)
Wenn ja: In welcher Form wird dies den VeranstalterInnen mitgeteilt?
Wenn nein: Warum nicht?
Wenn ja: In welcher Form wird dies den VeranstalterInnen mitgeteilt?
Wenn nein: Warum nicht?
Wenn ja: In welcher Form wird dies umgesetzt?
Wenn nein: Warum nicht?
Wenn ja: Wie lautet die diesbezügliche Weisung?
Wenn nein: Warum nicht?
Wenn ja: Warum wurde dies nicht verhindert?
Wenn nein: Warum