4024/J XXII. GP

Eingelangt am 01.03.2006
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Anfrage

 

 

der Abgeordneten Mag.a Lapp

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend der aktuellen Situation schulischer Bildung für Gehörlose

Am 6. Juli 2005 beschloss der Nationalrat eine Änderung der Österreichischen
Bundesverfassung, mit der die Anerkennung der Österreichischen Gebärdensprache als
eigenständige Sprache verankert werden soll. Mit BGBl.
I Nr. 81/2005 wurde diese
Anerkennungsbestimmung in Art. 8 Abs. 3 B-VG am 9. August 2005 im Bundesgesetzblatt
kundgemacht. VertreterInnen der Gehörlosenorganisationen und -verbänden sind sich einig,
dass dies zwar ein äußerst wichtiger Schritt war, jedoch das eigentliche Ziel noch nicht
erreicht ist. Das Recht auf Gebärdensprache im Bildungsbereich beispielsweise ist noch weit
von der Umsetzung entfernt. Daher ist es notwendig die aktuelle Situation zu analysieren und
vor allem ein flächendeckendes Angebot für gehörlose und hörbehinderte Kinder und
Jugendliche sicherzustellen.

In diesem Zusammenhang richten die unterzeichneten Abgeordneten an die Frau
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur nachstehende

Anfrage:

1.  Welche Schulen bieten integrativen Unterricht für hörbehinderte Kinder und
Jugendliche an?

2.              Wie viele integrative Schulklassen mit hörbehinderten Kindern und Jugendlichen
werden im derzeitigen Schuljahr geführt? (Überblicksstatistik 2001-2005.)

3.              Wie hoch ist die Anzahl hörbehinderter Kinder und Jugendlicher die im derzeitigen
Schuljahr unterrichtet werden? (Überblicksstatistik 2001-2005.)

4.              Welche Maßnahmen werden für Kinder und Jugendliche nach Art bzw. Grad der
Hörbehinderung angeboten?

5.              Gibt es spezifische Information bzw. Beratung für Eltern hörbehinderter Kinder und
Jugendliche durch das BMBWK?

6.              Gibt es eine ExpertInnenbegleitung (Arbeitsgruppen, Kommissionen) im BMBWK die
sich mit der Bildung im Allgemeinen und im Speziellen für Screening,


Fördervorschläge und Erfolgskontrolle für hörbehinderte Kinder und Jugendliche
beschäftigt?

7.              In welcher Form beschäftigt sich das BMBWK mit neuesten Informationen über
internationale Entwicklungen in der Hörbehindertenausbildung?

8.              Wie ist die Hörbehindertenlehrerlnnenausbildung in Österreich organisiert?

9.              Welche Weiterbildungsangebote für LehrerInnen werden angeboten?

10.       In welchem Ausmaß werden diese Weiterbildungsangebote genützt?

11.       Arbeitet das BMBWK derzeit an einer Aktualisierung des Lehrplans der
Sonderschulen für hörbehinderte Kinder und Jugendliche?

12.       Wie organisiert das BMBWK die Erstellung des Lehrplans für hörbehinderte Kinder
und Jugendliche?

13.       Welche ExpertInnen sind Teil der Lehrplanerstellung für diesen Bereich?

14.       Werden GehörlosenvertreterInnen bei der Lehrplanerstellung miteinbezogen? (Wenn
nein, warum nicht?)

15.       Wann wird das BMBWK die Aktualisierung des Lehrplans für hörbehinderte Kinder
und Jugendliche in Sonderschulen fertig stellen?

16.       Sind an österreichischen Universitäten Expertinnen für Hörbehindertenbildung
angestellt? Um wie viele ExpertInnen handelt es sich insgesamt?