4070/J XXII. GP
Eingelangt am 22.03.2006
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ANFRAGE
des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur
betreffend der drohenden Zwangunterbrechung des Studiums für einen kompletten Jahrgang der Gottlieb Bernhard Universitätszahnklinik Wien!
An der Zahnklinik der Medizin Universität Wien droht erstmals einem kompletten Studienjahrgang eine Zwangsunterbrechung. Für einen gesamten Studienjahrgang mit 75 Studierenden stehen im Wintersemester 2006 keine Praktikumsplätze für den letzten Studienabschnitt zur Verfügung. Es handelt sich hier also keineswegs um StudienanfängerInnen, sondern um Studierende mitten im Studium. Seitens der Klinikleitung hat man den Studierenden sogar eine zwangsweise Unterbrechung ihres Studiums von bis zu 3 Jahren in Aussicht gestellt, denn solange dauert es, bis der Rückstau an Studierenden aus den Vorjahren abgebaut ist. Der Rückstau besteht aus WiederholerInnen bzw. Studierenden der alten Studienordnung bis zum Jahr 1998 und ist nicht mit dem freien Zugang zur Universität zu erklären. Diese Entwicklung war für die Leitung der Zahnklinik seit Jahren absehbar. Dennoch blieb die Anzahl der 70 Praktikumsplätze unverändert und es wurde vollständig versäumt, rechtzeitig Maßnahmen zu setzen, um ein geordnetes, zeitlich planbares Zahnmedizin-Studium sicherzustellen.
Die Studierenden sind dadurch in einer prekären Lage, denn sie müssen ihr Studium zwangsweise unterbrechen und verlieren dadurch unverschuldet mehrere Jahre Zeit und Geld. Die gesetzliche Situation ist eindeutig: Das Universitätsgesetz 2002 legt in § 54.8 fest, dass ein zügiges Studium von der Universität sicherzustellen ist. Im Bedarfsfall sind sogar dezidiert zusätzliche Veranstaltungen einzurichten. Die Universitätszahnklinik Wien missachtet somit geltendes Gesetz.
Auch der volkswirtschaftliche Schaden der Zwangsunterbrechung der Ausbildung ist beträchtlich: Laut Berechnungen der Statistik Austria beläuft sich der volkswirtschaftliche Schaden, der aus einem verzögerten Eintritt der 75 Studierenden in den Arbeitsmarkt entsteht, auf mindestens € 2,2 Mio. pro Jahr.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
„Gesicherte Studienplätze für
Österreichs Medizinstudierende.
Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches
Semester. Wir schaffen die bestmöglichen Voraussetzungen dafür.
Alles
Gute.
Elisabeth
Gehrer (Unterschrift), Wissenschaftsministerin.“
Stehen Sie zu Ihrer o.g. Aussage und werden die 75 Studierenden des jetzigen sechsten Semesters Ihr Studium ab Herbst 2006 laut Studienplan fortsetzen können?