4072/J XXII. GP
Eingelangt am 22.03.2006
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Ruth Becher
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend Missbrauch von Ministeriumsressourcen zu BZÖ-FPÖ-Zwecken
„Urs Schöttli: Vom
liberalen zum sozialen Staat?": Das war der Titel eines Vortrags- und
Diskussionsabends, zu
dem der Klubobmann des Freiheitlichen Parlamentsklubs, Herbert
Scheibner, und der Präsident des
Internationalen Institutes für Liberale Politik Wien, Erich
Reiter, seines Zeichens auch vom
Verteidigungsminister abgesetzter Sektionschef, am 20.
März dieses Jahres im Hotel Bristol einluden. Das ist an sich nichts
Ungewöhnliches.
Ungewöhnlich wird es erst dann, wenn
für die postalische Versendung der Einladung nicht,
wie man eigentlich annehmen könnte, etwa das oben genannte Institut oder
der Freiheitliche
Parlamentsklub aufkommt, sondern das Bundesministerium für Gesundheit und
Frauen (siehe
Beilage). Warum gerade dieses Ministerium als Absender der Einladungen
fungiert, bleibt
unerfindlich, fest steht allerdings, dass dies einen Missbrauch von
Ministeriumsressourcen zu
parteipolitischen Zwecken darstellt.
Da dies des weiteren auch einer
Quersubventionierung des orange-blauen Parlamentsklubs
auf Kosten der SteuerzahlerInnen
gleichkommt, richten die unterzeichneten Abgeordneten an
die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen nachstehende
Anfrage:
1.
Ist Ihnen bekannt, dass auf Kosten Ihres Ressorts
Einladungen des Freiheitlichen
Parlamentsklubs
und des Internationalen Instituts für Liberale Politik Wien (ILP) für
eine am 20. März 2006 stattgefundene Diskussionsveranstaltung „Urs Schöttli:
Vom
liberalen zum
sozialen Staat?" versandt wurden?
2.
Wenn ja, wie begründen Sie diesen Missbrauch von
Steuergeldern zu parteipolitischen
Zwecken?
3.
Wenn
nein, warum hatten Sie von der unter 1. dargestellten Quersubventionierung des
Freiheitlichen Parlamentsklubs sowie des
FPÖ-nahen Instituts des inzwischen vom
Verteidigungsminister entlassenen
Sektionschefs, Erich Reiter, keine Kenntnis?
4.
Welche gesetzliche Grundlage rechtfertigt das Versenden
von ministeriumsfremden
Einladungen?
5.
An welche Adressaten ergingen die Einladungen des
Freiheitlichen Parlamentsklubs
sowie des
Internationalen Instituts für Liberale Politik Wien (ILP) und wie hoch waren
hierfür die Kosten?
6.
Werden Sie auf eine Rückerstattung der für die Versendung
der Einladungen des
Freiheitlichen
Parlamentsklubs und des Internationalen Instituts für Liberale Politik
Wien (ILP) drängen?
7.
Wenn nein, wie begründen Sie ansonsten die
missbräuchliche Verwendung von
Steuergeldern zu
parteipolitischen Zwecken?