4108/J XXII. GP

Eingelangt am 30.03.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

Der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend der „Fortführung der Projekt-Website „Frauen und neue Technologien""

Im November 2003 wurde das vom BMGF in Kooperation mit dem BMVIT in Auftrag
gegebene Projekt „Frauen und neue Technologien" beendet. Ziel des Projektes war die
Ausarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung des Frauenanteils in
technischen bzw. technologischen Bereichen und die damit verbundene Eröffnung neuer
Chancen für Frauen hinsichtlich Einkommen, Aufstiegschancen und Arbeitbedingungen.
Einen zentralen Schwerpunkt stellte der Aufbau einer projekteigenen
Kommunikationsplattform (www.frauen-technolgie.at) dar.

Diese Plattform, die am 14. Juli 2003 online gestellt wurde, ist bis heute eine
Informationsplattform und eine Austauschmöglichkeit für (potentielle) NetzwerkerInnen.
Nachdem eine Weiterfinanzierung der Plattform von Ministerienseite nach Ablauf der
Projektlaufzeit (November 2003) abgelehnt wurde, musste - um die Website zu erhalten -
eine private Finanzierung organisiert werden. Um dem Ziel einer nachhaltigen Förderung von
Frauen in Technologie nachzukommen, ist eine Fortsetzung des Projektes unbedingt
notwendig. Die Frauenministerin weist zwar - wie etwa auf einer Diskussionsveranstaltung
für BerufskundelehrerInnen und BildungsberaterInnen am 27. März 2006 - weiterhin auf die
Frauen-Technologie-Homepage hin, ist aber nicht bereit, diese mit finanziellen Mitteln
auszustatten. Ohne den Erhalt der Plattform, gehen wertvolle Informations- und
Netzwerkmöglichkeiten verloren.

Der große Bedarf einer derart umfassenden Website lässt sich auch an den steigenden
Zugriffszahlen und den positiven Rückmeldungen ablesen. Allein im Jahr 2005 ließen sich
223.304 Zugriffe von 6.792 BesucherInnen verzeichnen. Die Website stellt eine bisher
einzige derartige Informations- und Kommunikationsplattform in Österreich dar und kann so
eine Vielzahl an Informationen bündeln und entsprechend bekannt machen.


Für eine erfolgreiche Fortführung der Website sind jedoch zahlreiche Recherche-, Wartungs-
sowie Aufbereitungsarbeiten erforderlich, für die nicht wenige Zeit- und somit auch
Geldressourcen zur Verfügung gestellt werden müssen.

Aufgrund der Ablehnung jeglicher finanzieller Unterstützung von Seiten des
Frauenministeriums für eine Weiterführung des Projektes ist das Prinzip der Nachhaltigkeit
im Bereich Frauen und Technologien gefährdet. In einer Zeit in der die Forderungen nach
mehr Frauen in technischen Bereichen immer lauter werden, stellt sich die Frage, wieso
sowohl das BMGF sowie das BMVIT nicht einmal bereit sind die Domain-Kosten der Website
weiterzufinanzieren geschweige denn den Erhalt und die Wartung der Plattform.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Gesundheit
und Frauen nachstehende

Anfrage:

1.              Wieso wurde die Weiterfinanzierung der Plattform „www.Frauen-Technologie.at" von
Seiten Ihres Ministeriums abgelehnt - obwohl Sie weiterhin auf diese verweisen?

2.              Sind von Seiten Ihres Ministeriums in Zukunft finanzielle Ressourcen für die Plattform
„Frauen und neue Technologien" vorgesehen?

3.              Wenn ja, in welcher Höhe belaufen sich diese?

4.              Wenn nein, wieso nicht?

5.              Wie stellen Sie sich nachhaltige Förderung von Frauen in der Technik vor, wenn
solch umfangreiche Projekte, die eine derart großen Informationspool darstellen,
einfach beendet werden und in keiner Form weitergeführt werden?

6.              Im Jahr 2005 wurden allein 223.304 Zugriffe von 6.792 BesucherInnen registriert. An
wen sollen sich diese in Zukunft wenden, wenn eine private Finanzierung nicht länger
möglich sein wird?


7.             Welche Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung von geschaffenen Plattformen bzw.
zur Sicherung des Wissens und der Nutzung von Erfahrungen aus Projekten wie
„Frauen und neue Technologien" ergreifen Sie?

8.             Wie stellen Sie sicher, dass nicht binnen kurzer Zeit redundante Projekte finanziert
werden?