4327/J XXII. GP

Eingelangt am 02.06.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Weinzinger, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend "Orientierungsseminar" für Frauen in Karenz

Das Ministerium für Gesundheit und Frauen bietet seit einiger Zeit - als
Gratisangebot des Mutter-Kind-Passes - ein Orientierungsseminar für Frauen in
Karenz an. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass dieses Angebot offenbar nicht auf
die Nachfrage abgestimmt ist und die Rahmenbedingungen, vor allem die
Organisation seitens des Frauenministeriums, Frauen in Karenz eher von der
Teilnahme abschrecken.

Interessierte Frauen berichten, dass bei telefonischer Anfrage weder Termin noch
Wochentag des nächsten Seminars (in Wien!) bekanntgegeben werden konnten und
die angegebene Telefonnummer zu häufigem Hin- und Herverbinden im Ministerium
führt. Für die Organisation der Seminare sei laut mündlicher Auskunft einer
Ministeriumsangestellten nur eine einzige Mitarbeiterin zuständig, wenn diese nicht
da ist, „steht" alles. Von der ersten telefonischen Anfrage bis zum nächsten
Seminartermin in Wien verstreichen manchmal mehr als 4 Monate.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1.             Seit wann wird das Orientierungsseminar für Frauen in Karenz angeboten und
wie viele solche Seminare hat es - zu welchen Terminen und an welchen
Orten - gegeben?

2.             Wie viele Frauen haben insgesamt an diesen Seminaren bisher
teilgenommen? Bitte schlüsseln Sie diese Zahl nach Jahren und
Bundesländern auf.

3.             In welchem zeitlichen Abstand fanden in Wien Orientierungsseminare im Jahr
2005 und bisher im Jahr 2006 statt und meinen Sie, dass dies bei einer Zahl
von etwa 16.500 Geburten pro Jahr in Wien ein ausreichendes Angebot ist?


4.             Wie viele Frauen in Karenz wollen Sie mit dem Orientierungsseminar
erreichen, was ist Ihre angestrebte Zielquote und entspricht die tatsächliche
Teilnehmerinnenzahl diesem Ziel?

5.             Bitte beschreiben sie genau die Zielgruppe für dieses Seminar:
Sind dies nur Frauen in Karenz oder auch Frauen, die noch
Kinderbetreuungsgeld beziehen, aber nicht mehr in Karenz sind?
Sind auch Frauen, die bereits wieder arbeiten und ein Kleinkind haben,
Zielgruppe?

Sind auch arbeitslose Frauen mit Kleinkindern Zielgruppe?

Sind auch Frauen, die vor dem Kind nicht erwerbstätig waren und daher auch

nicht „offiziell" in Karenz sind, Zielgruppe des Seminars?

6.             Warum wird das Seminar nur für Frauen angeboten und nicht - etwa in
Kooperation mit der Männerabteilung des Sozialministeriums - auch für
Männer in Karenz?

7.             Das Seminar „wird immer dann angeboten, wenn sich genügend Interessierte
gemeldet haben".

Was bedeutet das genau? Wieviele sind „genügend Interessierte"?

8.             Glauben Sie nicht, dass es potenzielle Interessentinnen des
Orientierungsseminars abschreckt, wenn auf telefonische Anfrage weder
Termin noch Wochentag des nächsten Seminars (in Wien) angegeben
werden können?

9.             Wieviele Mitarbeiternnen sind im Ministerium für die Organisation des
Orientierungsseminars zuständig?

 

10.          Meinen Sie nicht, dass es professioneller wäre, die Telefonate mit
Interessentinnen für das Orientierungsseminar über die
Frauenservicenummer abzuwickeln als über eine Klappe des Ministeriums,
was zu häufigem Hin- und Herverbinden führt, wenn die zuständige
Mitarbeiterin nicht da ist oder gerade telefoniert?

11.          Wer leitet die Orientierungsseminare und welche Ausbildung haben diese
TrainerInnen dafür?

12.          Sind alle TrainerInnen AMS-Bedienstete? Wenn ja: Welche speziellen
Qualifikationen haben diese für die Leitung des Orientierungsseminares?
Wenn nein: Mit welchen Institutionen wird noch zusammengearbeitet bzw.
welche Kriterien sind für die Auswahl von TrainerInnen für das
Orientierungsseminar ausschlaggebend und wer trifft diese Auswahl?

13.          Was ist der genaue Inhalt des Orientierungsseminars? Was soll den
Teilnehmerinnen durch das Seminar vermittelt werden?

 

 

14.          Wird von den Teilnehmerinnen der Orientierungsseminars ein Feedback
eingeholt, ob und wenn ja, was ihnen das Seminar ihrer Meinung nach
gebracht hat? Wenn ja: wie ist dieses Feedback bisher ausgefallen?


15.          Wird seitens des Frauenministeriums oder seitens des AMS dokumentiert,
ob es „Erfolge" des Orientierungsseminars gibt, etwa gelungene
Wiedereinstiege, berufliche Umstiege von Frauen oder ähnliches? Wenn ja:
Wie sieht die Erfolgsbilanz bisher aus?

16.          Wer betreut die Kinder der Teilnehmerinnen während des
Orientierungsseminars und welche Ausbildung haben diese
Kinderbetreuerinnen?

17.          Wie viele Kinder von Teilnehmerinnen des Orientierungsseminars wurden
bisher - aufgeschlüsselt nach Bundesländern und Jahren - betreut?

18.          Welche Kosten fallen für Ihr Ministerium für die Orienterungsseminare an?
Bitte geben Sie die Kosten für die einzelnen Jahre, seit es das
Orientierungsseminar gibt, an.