Eingelangt am
02.06.2006
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ANFRAGE
der Abgeordneten
Maga. Terezija Stoisits, Freundinnen und Freunde
an die
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur
betreffend Integrationspolitik
Die Integration von Menschen, die nach
Österreich zuwandern ist zentrale Aufgabe der Politik. Immer wieder werden
seitens einiger Mitglieder der Bundesregierung die herausragenden Leistungen
Österreichs auf diesem Gebiet hervorgestrichen. Bisher unbekannt ist allerdings
wer in Österreich in welchem Umfang tatsächlich Integrationspolitik betreibt,
Integrationsmaßnahmen setzt oder fördert.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen
daher folgende
ANFRAGE:
- Wie viel hat Ihr Ressort
unter dem Titel Integration von MigrantInnen in Bezug auf Schule/Bildung
jährlich ab dem Jahr 2000 ausgegeben?
- Wurden konkrete Projekte unterstützt?
- Wenn ja, welche Projekte (Titel) mit welchen konkreten
Fördersummen?
- Haben Sie MitarbeiterInnen, die gezielt in Sachen Integration
beschäftigt sind?
- Wenn ja, wie viele?
- Was sind die genauen Agenden dieser MitarbeiterInnen?
- Koordinieren Sie sich in Integrationsagenden mit anderen
Ministerien?
- Wenn ja, auf welche Weise?
- Gibt es Initiativen/Konzepte, den Anteil von MigrantInnen unter
den SchülerInnen/StudentInnen in AHS, BHS, Universitäten zu fördern und zu
erhöhen?
- Wenn ja, welche?
- Werden im Schuldienst SozialarbeiterInnen/PsychologInnen
beschäftigt, die als Bindeglied zwischen LehrerInnen – Eltern/SchülerInnen
Konfliktsituationen bearbeiten?
- Wenn ja, wie viele Planstellen gibt es?
- Wie viele sog. IntegrationslehrerInnen sind derzeit
beschäftigt?
- Inwiefern bereiten die neuen Pädagogischen Hochschulen auf
multikulturell und multisprachlich zusammengesetzte Klassen vor? Welche
und wie viele Veranstaltungen sind in welchem Stundenausmaß vorgesehen?
Sind die Veranstaltungen verpflichtend? Wie viele derartige
Veranstaltungen sind verpflichtend?
- Gibt es an den neuen Pädagogischen Hochschulen die Möglichkeit
die Herkunftssprachen der MigrantInnenkinder zu erlernen
(Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Albanisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch,
Türkisch, Ungarisch)? Wenn ja, in welchem Ausmaß? Sind diese
Unterrichtsstunden verpflichtend?
- Ist „interkulturelles Lernen“ in der Ausbildung an den neuen
Pädagogischen Hochschulen verankert?
a) Wenn ja, in welchem Ausmaß?
- „Interkulturelles Lernen“ ist an den Schulen als
Unterrichtsprinzip verankert. Liegen dem Ministerium Daten vor, in welchem
Ausmaß dieses Unterrichtsprinzip von den Schulen umgesetzt wird? Ist durch
diese Regelung sicher gestellt, dass interkulturelle Kompetenzen bei
SchülerInnen an österreichischen Schulen systematisch gefördert werden?
- MigrantInnen der zweiten Generation brechen in einem doppelt so
hohem Ausmaß die Ausbildung ab als ÖsterreicherInnen. Mit welchen
konkreten Maßnahmen hat das Ministerium bisher reagiert?
- Welche und wie viele Studien zur Sprachförderung und zur
Situation von MigrantInnenenkindern hat das Ministerium seit 2000 in
Auftrag gegeben (Bitte genaue Angaben)? Wurde in diesen Studien die
individuelle Situation der MigrantInnenkinder berücksichtigt?
- Welche konkreten individuellen Integrationsbegleitungen und
individuelle Hilfen beim Spracherwerb werden von Seiten des Ministeriums
unterstützt?