4351/J XXII. GP

Eingelangt am 12.06.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Steier und GenossInnen

an den Bundesminister für Finanzen

betreffend Laserdrucker - Freisetzung feiner und ultrafeiner Partikel

Die Debatte um Feinstaub und ultrafeine Partikel lässt sich nicht nur auf die
Umgebungs-Luft in Stadt und Land beschr
änken: möglicherweise ebenso gefährliche
Verursacher feiner und ultrafeiner Feinstaub-Partikel befinden sich oft in
unmittelbarer Umgebung, n
ämlich am eigenen Arbeitsplatz: die mittlerweile in fast
jedem B
üro vorhandenen Laserdrucker und Kopierer.

Laserdrucker emittieren während des Druckprozesses flüchtige organische
Verbindungen, Ozon und Tonerstaub. Bei der Beurteilung der Frage, ob die
Emissionen von Laserdruckern gesundheitlich bedenklich sind, scheiden sich die
Geister: dies h
ängt nämlich sowohl von den verwendeten Geräten, der
Druckintensit
ät, den räumlichen Gegebenheiten aber auch vom verwendeten
Druckertoner ab. Zus
ätzlich erschwert wird die Beurteilung möglicher
Gesundheitsgefahren auch dadurch, dass - sofern kein mit Umweltsiegel versehener
Drucker verwendet wird - kaum Angaben
über die Komponenten handelsüblicher
Toner vorhanden sind.

Eine Untersuchung des deutschen Umweltbundesamtes vom Feber 2006 zeigt auf,
dass der Betrieb von Laserdruckern zur Freisetzung feiner und ultrafeiner Partikel
f
ühren kann. Je nach Gerätehersteller und Gerätealter variiert die Höhe der
Partikelfreisetzung. Die Menge der emittierten feinen und ultrafeinen Partikel hängt
auch nicht immer mit dem Alter der Geräte zusammen: teilweise trat bei neueren
untersuchten Ger
äten eine höhere Emission ultrafeiner Partikel auf als bei nach
Herstelljahr und Gebrauch
älteren Geräten. Wie der UBA-Deutschland-Studie
entnommen werden kann, finden derzeit weiterf
ührende Untersuchungen zur
genaueren Ermittlung des Gesundheitsrisikos von Partikelemissionen aus
B
ürodruckern statt.

Es ist davon auszugehen, dass der Ausstattungsgrad österreichischer Büros mit
Informations- und Kommunikationstechnik (also auch mit Computern und Druckern)
ähnlich wie in Deutschland bei über 50% liegt. Fraglich ist, ob die Mehrzahl der im
Einsatz befindlichen Laser-Drucker und Toner
über Prüfsiegel verfügen, die nur an
emissionsarme Ger
äte verliehen werden (wie z.B. Blauer Engel oder
Umweltzeichen). Offen ist auch, ob angesichts der neuen Erkenntnisse zu feinen und
ultrafeinen Partikelemissionen ausreichende Ma
ßnahmen zur Minimierung möglicher
Gesundheitsrisiken durch Partikelemissionen aus Bürodruckern getroffen werden.

Ein ganz wichtiger Ansatzpunkt wäre die Beschaffung von Druckern und Drucker-
Tonern nach dem fortschrittlichsten Stand der Technik, um ausschlie
ßlich
schadstoffarme Produkte zum Einsatz zu bringen. Eine ganz wesentliche
Verantwortung trifft hier auch die Bundesbeschaffungsgesellschaft, die den Ankauf
dieser Produktgruppen (Beschaffungsgruppe B
üro- und EDV-Verbrauchsmaterial) für
den Bund - und seit der letzten BBG-Novelle auf freiwilliger Basis auch f
ür andere
Auftraggeber der öffentlichen Hand abwickelt.


 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten an den Bundesminister für Finanzen
nachstehende

Anfrage:

1.   Ist Ihnen die Studie des deutschen UBA Untersuchungen zur Freisetzung
feiner und ultrafeiner Partikel beim Betrieb von Laserdruck-Ger
äten" bekannt?
Wenn ja, welche Schlüsse ziehen Sie daraus?

2.                         Sind in Ihrem Ressort ausschließlich Laserdrucker und Kopierer mit
Umweltsiegel (also Blauer Engel, Umweltzeichen,...) im Einsatz?

3.                         Werden Sie der Bundesbeschaffungsgesellschaft einen Kriterienkatalog zur
Neubeschaffung von Drucker-Toner und Druckern ausschlie
ßlich nach dem
fortschrittlichsten Stand der Technik vorschlagen, der eine zwingende
vergleichende Bewertung der Produkte unterschiedlicher Anbieter vorsieht, um
nur mehr schadstoffarme Produkte zum Einsatz zu bringen?