4411/J XXII. GP
Eingelangt am 22.06.2006
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Justiz
betreffend Versteigerung von Prostituierten in London
Auf
internationaler Ebene wurden in den letzten Jahren zahlreiche Abkommen und
Maßnahmen gegen
Frauenhandel und Zwangsprostitution beschlossen, trotzdem
werden immer wieder
schockierende Fälle von Menschenhandel und
Zwangsprostitution bekannt. So berichtete „Die Krone" am 6. Juni 2006 über eine
unfassbare Entwicklung in England, die alle bisherigen Berichte in den Schatten
stellte. Die Wirksamkeit aller Abkommen und nationaler Maßnahmen muss
hinterfragt werden.
„Prostituierte in London öffentlich versteigert.
London. Auf britischen Flughäfen werden Zwangsprostituierte öffentlich wie
Sklavinnen versteigert, berichtet die
Londoner Staatsanwaltschaft. Die meisten
der Mädchen, die
gleich nach ihrer Ankunft an meistbietende Bordellbesitzer
verkauft werden, kommen aus Osteuropa."
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Justiz
nachstehende
Anfrage:
1. War Ihnen bzw. dem Ressort dieser Sachverhalt bekannt?
2.
Was haben Sie
in weiterer Folge - als EU-Ratspräsidentin
- zur Durchsetzung
der entsprechenden internationalen Abkommen
und von europäischem Recht
dagegen unternommen?
3.
Gegen welche internationale Abkommen und EU-Rechtsakte wurde dabei
verstoßen?
4.
Haben Sie diesbezüglich Kontakt mit dem englischen
Premierminister Toni
Blair oder dem englischen Justizminister Charles Falconer aufgenommen?
Wenn nein, warum
nicht?
5.
Wenn ja, was haben Sie mit Toni Blair bzw. mit dem englischen
Justizressort
vereinbart?
6.
Welche Maßnahmen wurden in England ergriffen, um die
Verantwortlichen zur
Rechenschaft zu
ziehen und den betroffenen Frauen zu helfen?
7.
Sind Ihnen ähnliche derartige Vorfälle über EUROPOL
gemeldet worden?
Wenn ja, welche?