4414/J XXII. GP

Eingelangt am 22.06.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Marizzi

und GenossInnen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend „Section Control provoziert mehr Unfälle"

Die Tageszeitung „Kurier" veröffentlichte in ihrer Ausgabe am 15. Juni 2006 einen Bericht
über eine brisante Statistik der NÖ Verkehrspolizei, wonach schwere Zweifel an der Wirkung
einer Section Control erhoben werden. So hat die Polizei erhoben, dass auf der Südautobahn
im Wechselabschnitt die Unfallhäufigkeit im Kontrollbereich zwar leicht abgenommen, vor
und nach dem Streckenradar jedoch eklatant zugenommen haben. Zudem konnte
nachgewiesen werden, dass sich auf der Gegenfahrbahn, wo das Tempo nur von
Radaranlagen überwacht wird, um fast 70 % weniger Unfälle ereignet haben.

Musste die Polizei in Fahrtrichtung Wien (Section Control) zu 138 Blechschäden ausrücken,
waren es auf der Strecke nach Graz lediglich 43 Unfälle. Im selben Zeitraum stieg die Anzahl
der Zusammenstöße nach dem Section Control-Abschnitt um 43,3 %. Auch die zuständige
Autobahnfeuerwehr für den Section Control-Abschnitt ist mit ihrer Einsatzbereitschaft bald
am Limit - statistisch gesehen ereignet sich alle eineinhalb Tage ein Unfall auf diesem
Autobahnabschnitt.

Die Kosten der Herstellung der Section Control-Überwachung im Wechselabschnitt belaufen
sich auf knapp 2 Mio. €.

Aus den ausgeführten Gründen richten die unterzeichneten Abgeordneten an den
Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie nachfolgende

Anfrage:

1.      Seit wann ist Ihnen die Unfallhäufigkeit auf dem A 2 - Wechselabschnitt bekannt
und wie lauten die statistischen Unfalldaten sowohl in Fahrtrichtung Wien als auch in
Fahrtrichtung Graz für die Jahre 2004,2005 und 2006?


2.                            Wo liegen nach Ministeriuminternen Erhebungen die Unfallhäufungspunkte im
hochrangigen Straßennetz, geordnet nach Bundesländern?

3.                            Welche Maßnahmen werden von Ihnen zur Sanierung dieser Unfallhäufungspunkte
gesetzt und welche Investitionen haben diese zur Folge, geordnet nach
Unfallhäufungspunkten?

4.             Ist es richtig, dass der Kapitalaufwand für die Kontrolle der 160 km-Teststrecke
5,1 Mio. € betrug?

5.                            Wie rechtfertigen Sie die Priorisierung dieser Teststrecke gegenüber der Sanierung
von Strecken mit hoher Unfallhäufigkeit?

6.             In welcher Form werden Sie sich für die belastete Autobahnfeuerwehr in den
betroffenen Abschnitten einsetzen?

7.                            Werden Sie eine Regelung im Ministerrat vorschlagen, wonach die soziale
Absicherung der Feuerwehrmitglieder garantiert wird?

8.                            Welche Maßnahmen werden generell von Ihnen zur Eindämmung der
Unfallhäufigkeit getroffen und welche Kosten werden dadurch verursacht?

9.                            Wie werden Sie konkret mit den negativen Folgen der Section Control-Überwachung
im Bereich des A 2 —Wechselabschnittes umgehen und welche konkreten
Veränderungen sind geplant?