4468/J XXII. GP

Eingelangt am 29.06.2006
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Anfrage

der Abgeordneten DDr. Niederwieser

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend Raumnot an Innsbrucker Gymnasien 2006

Im Mai letzten Jahres ließen in Tirol Pressemeldungen aufhorchen, denen zufolge im
folgenden Schuljahr mehr als 130 SchülerInnen nicht an Innsbrucker Gymnasien
aufgenommen werden konnten, weil akute Raumnot herrsche (siehe Anfrage
3079/J). Das gleiche Problem stellte sich auch im Frühjahr 2006, wiederum konnte
man vielen SchülerInnen trotz bester Zeugnisse wegen Raumnot keinen Platz in
einem Innsbrucker Gymnasium bieten. Von Seiten der Stadt Innsbruck und des
Landes Tirol gab es zahlreiche Bemühungen beim BMBWK, ein zusätzliches
Bundesgymnasium in Innsbruck zu errichten, was aber seitens des Ministeriums
keine Unterstützung fand. Daher wurde in den letzten Wochen offensichtlich aus Not
eine Privatschullösung für ein zusätzliches Innsbrucker Gymnasium forciert.

Verschärft wird die Situation an den Innsbrucker AHS auch durch eine Verzögerung
beim Beginn der Generalsanierung des Akademischen Gymnasiums in Innsbruck, weil
man sich anscheinend mit der Bundesimmobiliengesellschaft (=BIG) nicht rechtzeitig
über die Miete einig geworden ist. Das Argument gegen ein zusätzliches Gymnasium,
dass nämlich bis 2010 die SchülerInnenzahlen wegen schwacher Geburtsjahrgänge
stark rückläufig sein würden, können wir nicht nachvollziehen, da Innsbruck in
diesem Fall samt seinem Umland zu betrachten ist und im Großraum Innsbruck die
Bevölkerungszahlen für einen dauerhaft höheren Bedarf sprechen.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur nachstehende

Anfrage:

1.Wie viele SchülerInnen können im Schuljahr 2006/07 kein Innsbrucker
Gymnasium besuchen, obwohl sie bei der Bewerbung die gesetzlichen
Voraussetzungen erfüllt haben?

2. Wodurch ergaben sich die Verzögerungen beim Baubeginn der

Generalsanierung des „Akademischen Gymnasiums“ in Innsbruck (siehe
Beilage Bezirksblatt 7.6.2006)?


3.Wie lange noch werden die SchülerInnen der Schule in den Container-
Ausweichquarieren unterrichtet werden?

4.Warum wird von Seiten des BMBWK nun eine Privatschullösung angestrebt,
obwohl es doch Aufgabe des Bundes ist, genügend Plätze an Gymnasien
zur Verfügung zu stellen, wenn der Bedarf vorhanden ist?

5. Derzeit wird das Gymnasium Telfs ausgebaut:

a)   Wie viele SchülerInnen sind für das Schuljahr 2006/07 angemeldet?

b)   Wie viele erfüllen die gesetzlichen Aufnahmekriterien?

c)   Wie viele können aufgenommen werden?

d)   Kann der Bedarf mit dem Ausbau gedeckt werden?

e)   Gibt es Überlegungen für ein weiteres Stockwerk und damit die
Möglichkeit der Unterbringung einer zusätzlichen ersten Klasse?

6.Als Ergänzung zur Anfragebeantwortung „Schulkenndaten von Schulen im
Großraum Innsbruck“ 4052/AB:

Wie lauten die konkreten Zahlen für die Herkunft der SchülerInnen aus
den einzelnen Gemeinden (diese Daten wurden vom BMBWK bzw. vom
Landesschulrat ja erhoben)?

7. Welche Erfahrungen gibt es mit dem „Schulverbund Graz“, bei dem AHS und
Hauptschulen eng kooperieren und im Rahmen dessen u.a. ein AHS-
Abschluss auch an Hauptschulen möglich ist?