4555/J XXII. GP

Eingelangt am 11.07.2006
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Mandak, Weinzinger, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz

 

betreffend Kosten für diverse "Vätermaterialien" sowie 1. Männerbericht der Bundesregierung

 

Seit Sie Sozialministerin sind, werden seitens des Sozialministeriums Unmengen von Materialien zum Thema „Männer“ und „Väter“ herausgegeben und in der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Spektrum reicht von der „Scheidungsfolgenstudie Männer“ über einen „Männergesundheitsbericht“ über einen „Männerratgeber“ bis zum „1. Männerbericht“. Zuletzt erschien ein „Väter-Paket“ mit DVD, Studie über allein erziehende Väter in Österreich und dem Buch „große väter“.

 

Leider geht in weiten Bereichen bei dieser intensiven Publikationstätigkeit Quantität vor Qualität, d.h. die Seriosität und Wissenschaftlichkeit der diversen Studien lässt teilweise sehr zu wünschen übrig. Auf der einen Seite geben Sie eine „Männer-Literatur-Flut“ heraus, andererseits fehlt die Auseinandersetzung mit der Situation von Frauen/Müttern völlig.

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

 

1.      In welcher Stückzahl wurden die Materialien des „Väter-Paketes“ (DVD, Studie, Buch) produziert?

2.      Wie hoch waren die Kosten dafür (aufgeschlüsselt nach den einzelnen Materialien) und welchen Kostenanteil hat das Sozialministerium davon übernommen? Welche anderen Institutionen haben Kostenanteile für diese Materialien in welcher Höhe übernommen?

3.      Abgesehen von den vom Sozialministerium auf Eigeninitiative ausgesandten „Väterpaketen“: wie viele Stück dieser Materialien wurden bisher angefragt und versendet?

4.      Wie kam es zur Beauftragung von „Media  Education“ für die Studie „Allein erziehende Väter in Österreich“? Wie gestaltete sich die Auftragsvergabe, d.h. welche Anforderungen mussten die beteiligten WissenschaftlerInnen erfüllen und welche Forschungseinrichtungen haben sich noch für die Studienerstellung beworben? Mit welchen Begründungen erhielten die anderen den Auftrag nicht?

5.      Wurde das Buch „große Väter“ im Auftrag des Sozialministeriums erstellt, d.h. handelt es sich um ein Auftragswerk?

6.      Wenn ja: Wie wurden die Autorinnen ausgewählt, welche Kriterien kamen hier zum Tragen?

7.      Was waren die Kriterien für die Auswahl der interviewten Väter? Wurden hier Väter ausgewählt, die ihre Vaterrolle „vorbildlich“ im Sinne der Zielsetzungen des Familienministeriums, dh. mit viel Zeit für Kinder- und Familienarbeit, etc., leben?

8.      Sie haben im Gleichbehandlungsausschuss behauptet, es hätten „namhafte ExpertInnen“ positive Stellungnahmen zu Ihrem „1. Männerbericht“ abgegeben: Welche namhaften ExpertInnen haben dies getan und was haben diese jeweils gesagt?

9.      Ist Ihnen bekannt, dass es fundierte Männerforschung seit ca. 20-25 Jahren gibt und es sich bei einem „Männerbericht“ (auch wenn es der erste einer Regierung ist) keinesfalls um ein Pionierprojekt handeln kann?

10.    Inwieweit haben die AutorInnen des von Ihnen herausgegebenen Männerberichtes die Forschungsergebnisse von 20-25 Jahren Männerforschung einfließen lassen?

11.    Wie viele Publikationen zum Thema Männer/Väter wurden während der laufenden Legislaturperiode seitens Ihres Ministeriums herausgegeben?

12.    Wie viele Publikationen zum Thema Frauen/Mütter wurden während der laufenden Legislaturperiode seitens Ihres Ministeriums herausgegeben?