4640/J XXII. GP
Eingelangt am 14.07.2006
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Kräuter
und GenossInnen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend geplante Ausschreibung des Verkaufes eines wesentlichen Teiles
der BRZ GmbH., des OCC (Output Competence Center)
In der BRZ
GmbH ist im Juni die Entscheidung gefällt worden, den Verkauf
eines
für den Bund wichtigen und wesentlichen Teiles - das OCC (Output
Competence
Center) - auszuschreiben.
Im Bereich
des OCC werden täglich zehntausende Briefsendungen
(Bescheide verschiedendster Ressorts mit teilweise hochsensiblen Steuer-
und
Einkommensdaten, Pensionsdaten, Arbeitslosendaten, sowie
Gerichtsurteile)
des Bundes abgefertigt. Alles Briefsendungen, welche
zutiefst
personenbezogene Daten enthalten und deshalb ganz besonders
schützenswert
sind, nicht zuletzt auch Gehaltsabrechnungen. Diese Druck-
und Versandstraße war und ist seit Bestehen der BRZ GmbH, aber auch im
ehemaligen
Bundesrechenamt und Zentralbesoldungsamt eine Kernaufgabe
des
Unternehmens.
Durch
diesen Verkauf soll in Kürze ein wichtiger Teil des gesamten
Unternehmens abgegeben werden, wofür innerhalb der BRZ GmbH kein
wirtschaftlicher
Grund besteht.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Finanzen
nachstehende
Anfrage:
1. Wurde vom
Eigentümervertreter der BRZ GmbH, Finanzminister
Mag.
Karl-Heinz Grasser, der Auftrag zum Verkauf bzw. zur
Ausschreibung
der Veräußerung des Output Competence Centers
(OCC) des Bundesrechenzentrums samt Maschinen, Personal und
Kundenaufträge
erteilt?
2.
Wurde ein solcher Auftrag nicht erteilt, in wessen Auftrag handeln
dann
Aufsichtsratsvorsitzender und die Geschäftsführung der BRZ
GmbH?
3.
Wurde vom Eigentümervertreter der BRZ GmbH, Finanzminister
Mag.
Karl-Heinz Grasser, der Auftrag zum Verkauf bzw. zur Aus-
schreibung
der Veräußerung anderer Teile des Bundesrechen-
zentrums
erteilt?
4.
Wie lässt sich ein Verkauf von wesentlichen Teilen des Unter-
nehmens BRZ GmbH mit dem Auftrag „umfassender EDV-
Dienstleister
des Bundes" zu sein vereinbaren?
5.
Wie lässt sich der Verkauf von Teilen der Verarbeitung hoch-
sensibler
personenbezogener Daten aller in Österreich lebender
Menschen
und der besonders schützenswerten Wirtschaftsdaten mit
dem
in der BRZ GmbH bestehenden besonderen Datenschutz,
welchen
alle MitarbeiterInnen der BRZ GmbH unterliegen,
vereinbaren?
6.
Sind nach einem Verkauf die hohen Sicherheitsstandards der BRZ
GmbH
und die hohe Zuverlässigkeit bzw. Verfügbarkeit durch
Parallelrechenzentrum und Ausfallsrechenzentrum im Regierungs-
bunker
gewährleistet?
7.
Welche wirtschaftlichen Gründe sprechen bei einem Auftrags-
volumen
von derzeit ca. 25 Millionen gedruckter und abgefertigter
Bescheide,
Gerichtsurteile, Lohn- und Gehaltszettel aller
Bediensteten
der Bundes- und Hoheitsverwaltung, etc. für einen
Verkauf
des OCC?