30/PET XXII. GP

Eingebracht am 05.05.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition


 


Abg z Nationalrat

DI  Dr Wolfgang  PIRKLHUBER


 

Parlament

Der Grüne Klub im Parlament

A-1017 Wien

Telefon (01) 401 10- 6698
Telefax (01) 401 10 - 6793, 6885
Email: infopool@gruene.at
Web: http://www.gruene.at


 

Präsident des Nationalrates
Dr. Andreas Khol

im Hause                                                                                                                                         Wien, 5. Mai 2004

 

 

 

Sehr geehrter Herr Präsident!

Die unterfertigten Abgeordneten überreichen hiermit im Sinne des § 100 Abs 1
Z 1 GOG des Nationalrates die beigelegte Petition

gegen ungerechte Benachteiligung der steirischen

Kürbisbäuerinnen und Kürbisbauern durch die geplante

nationale Umsetzung der GAP-Reform

zur weiteren geschäftsordnungsmäßigen Behandlung.

Diese Petition wurde bis heute von mehr als 470 Personen unterschrieben.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Pirklhuber


Interessensgemeinschaft der steirischen Kürbisbauern

DI Leonard Ladenhauf-Lieschnegg

Au 7

8484 Unterpurkla                                                                                           16.4.04

Petition an das österreichische Parlament

Petition gegen ungerechte Benachteiligung der steirischen
Kürbisbäuerinnen

und Kürbisbauern durch die geplante nationale Umsetzung der GAP-
Reform

Sollte die GAP - Reform in der derzeit diskutierten Art in Österreich durchgeführt werden,
werden sich daraus eine Reihe negativer Auswirkungen für zahlreiche landwirtschaftliche
Betriebe und auch für das ländliche Zusammenleben ergeben.

Betriebe die sich im Referenzzeitraum von 2000 - 2002 mit der Produktion und Vermarktung
von nicht KPF - beihilfefähigen alternativen Kulturen, wie Ölkürbis, Gewürzpflanzen,
Heilkräutern etc. beschäftigten, statt für Interventionslager und Exportstützung zu
produzieren, werden durch die unreflektierte Einführung von scheinbar gerechten
Betriebsprämien nachhaltig für Ihren Einsatz bestraft.

Die nachträgliche Einführung eines Referenzzeitraumes bewirkt die zukünftige Entwertung
jener KPF-fähigen Flächen auf
welchen nicht KPF-fähige Kulturen angebaut wurden.
Betroffen sind hauptsächlich kleine und mittlere Betriebe welche versuchten durch
Nischenprodukte eine höhere Wertschöpfung zu erzielen. Dieser Versuch wird nun als
freiwilliger Verzicht auf notwendige Unterstützung, nicht nur für ein Jahr, sondern gleich bis
ins Jahr 2012 interpretiert.

Sollte es rückblickend richtiger gewesen sein, Massenware
herzustellen und Förderungsoptimierung zu betreiben?

Die GAP-Reform wird folgendes bewirken:

         Nachhaltige Benachteiligung von innovativen Betrieben

         Nachhaltige Bestrafung von Produktions- und Vermarktungsexperimenten

         Schwere Marktstörung durch verschiedene Prämienniveaus, National wie
International

         Hohes Konfliktpotential am Pacht- und Grundstücksmarkt, sprich unter
Nachbarn

         Schaffung eines Marktes für Zahlungsansprüche und Spekulationen

Die Komplexität der Thematik mag dazu verleiten einer einfachen aber ungerechten
Vorgehensweise den Vorzug zu geben. Besitzstandswahrung und Verteidigung von
Pfründen dürfen nicht zu bestimmenden Maximen der Agrarpolitik werden.


Der von der EU vorgesehene nationale Spielraum sollte aber doch ausreichen um ein regional
verträgliches und gerechtes österreichisches Modell zu finden. Schwerwiegende Nachteile
des Betriebsmodells können doch nicht nur damit abgetan werden dass die Regionalisierung
der Flächenprämien noch größere Nachteile habe.

Schwerwiegende Nachteile des Betriebsmodells können doch nicht nur damit abgetan werden
dass die Regionalisierung der Flächenprämien noch größere Nachteile habe.

Die unterzeichneten Bäuerinnen und Bauern fordern anlässlich der

nationalen

Umsetzung der EU-Agrarreform den österreichischen

Landwirtschaftsminister

Pröll und die zuständigen Gremien des österreichischen Parlamentes auf

sicherzustellen, dass:

1 )es zu keiner Benachteiligung der innovativen Betriebe bei der

Umsetzung der

GAP-Reform kommt

2)für jeden Hektar Spezialkulturen (Ölkürbis, Gemüse, Alternativkulturen,

Wechselwiesen) in

Hinkunft auch ein Prämienanspruch besteht

3)die offensichtlichen Widersprüchlichkeiten und nachteiligen

Auswirkungen

des "Betriebsprämien-Modells" für die kleinstrukturierten innovativen

steirischen Betriebe ernst genommen und Lösungen dafür entwickelt

werden

Daher ersuchen wir, die unterzeichneten Bauern, das
österreichische Parlament möge die nun offensichtlich
werdenden nachteiligen Auswirkungen der GAP-Reform
zum Anlass nehmen die auftretenden regional- und
marktbezogenen Probleme zu lösen .