36/PET XXII. GP
Eingebracht am
06.07.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Petition
An den
1. Präsidenten des Nationalrates
Univ. Prof. Dr. Andreas Khol
Parlament
1017
Wien
06. 07. 2004
Sehr geehrter Herr Präsident!
Die unterfertigte
Abgeordnete überreicht Ihnen hiermit im Sinne des
§100, Abs. 1, Zi. 1 GOG des Nationalrates die beigelegte Petition
„Resolution
der Marktgemeinde Guntramsdorf als Anrainergemeinde der
A2",
beschlossen in der Sitzung des Gemeinderates vom 27. Mai 2005, zur
weiteren
geschäftsordnungsmäßigen Behandlung.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Gabriele Heinisch-Hosek
Anlage
Resolution der
Marktgemeinde Guntramsdorf als
Anrainergemeinde
der A2
Die Beeinträchtigung durch Lärm und Abgase hat sich in
unserer Gemeinde in den
letzten Jahren
drastisch erhöht. Die EU-Erweiterung per 1. Mai 2004 sowie das
Ablaufen des Transitvertrages lassen mit
einer weiteren deutlichen Zunahme des
Verkehrs in unserer Region rechnen.
Die in der Vergangenheit getroffenen lokalen und
überregionalen Maßnahmen haben
zwar
kurzfristige Verbesserungen erbracht. Im Sinne der Lebensqualität und des
Erholungswertes
zeigen sie sich aber nur als punktuelle Ansätze.
Als
gewählte Gemeindevertreter verfolgen wir diese Entwicklung mit großer Sorge.
Wir vergleichen unsere Situation laufend mit anderen Gemeinden Österreichs,
artikulieren unsere Standpunkte bei vielen Gelegenheiten und Institutionen auch
immer wieder und dies nachhaltig. Seit einigen Monaten sehen wir aber die
Schere
zwischen Geschwindigkeit und Effizienz von getätigten Maßnahmen im Vergleich
zur
rapiden Negativentwicklung für unsere Gemeinde noch deutlicher zu unseren
Ungunsten auseinander gehen. Das System
Umwelt - Straße scheint am Kippen!
Der durchschnittliche Verkehr von
6.756 PKW, 380 LKW und 455 Sonderfahrzeugen
auf der A2 in unserer Region pro Stunde liegt weit über dem Verkehrsaufkommen
im
restlichen Österreich.
Die
Emission von Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Kohlenwasserstoffe, Lärm etc.
belasten nicht nur die Gemeinden, deren Wohngebiete direkt an der A2 liegen,
sondern auch die Menschen, die in weiter
entfernten Siedlungsgebieten leben. Der
Umfang dieser negativen Folgen für
Mensch und Umwelt ist einzigartig in Österreich.
Um
die vom Verkehr ausgehenden Belastungen in einem erträglichen Ausmaß
kanalisieren zu können, fordern die Gemeindevertretungen der Gemeinden
Guntramsdorf, Laxenburg, Maria Enzersdorf,
Vösendorf, Wiener Neudorf und
Biedermannsdorf:
•
die Aufbringung eines Fahrbahnbelages auf der A2 und der
B11, der dem
neuesten Stand der
Technik entspricht und das Rollgeräusch minimiert,
•
ein überwachtes Tempolimit von 80 km/h auf der A2 im
Bereich von der
Stadtgrenze
Wien bis zur Raststation Guntramsdorf oder ein der Lärm- und
Abgasreduktion
entsprechendes anderes Modell
•
ein
solches Modell könnte ein ökologisch gesteuertes Verkehrsleitsystem zur
Durchführung von situationsabhängigen Tempolimits sein
Ein
System also, das neben Lärm und Emissionen auch die laufenden
Schadstoffbelastungen sowie meteorologische
Daten (z.B. Nebel, Glatteis,
Inversionswetterlage) erfasst.
Durch
die diesem System eigene flexible Höchstgeschwindigkeitssteuerung
können sowohl die Grenzwerte hinsichtlich
Lärm- und Umweltbelastung
entsprechend den geltenden
gesetzlichen Bestimmungen kontrolliert wie auch die
Verkehrssicherheit bei
außergewöhnlichen Wetterverhältnissen sowie im Falle
von Unfällen zeitgemäß vorgenommen werden.
• Die möglichst rasche Fertigstellung des Umbaues
des Flughafen Schwechat und
damit verbunden eine Verringerung der Lärmbelästigung durch startende
bzw.
landende Flugzeuge
Darüber hinaus fordert die Marktgemeinde Guntramsdorf:
•
verstärkte Kontrollen an der B17, damit die Belastung
Guntramsdorfs als
Ausweichstrecke für
den Schwerverkehr im unterrangigen Straßennetz beendet
wird
•
den
raschen Bau des in Planung befindlichen Anschlusses von der A2 in das IZ
NÖ Süd im Ortsgebiet von
Laxenburg/Guntramsdorf, damit Guntramsdorf endlich
eine nachhaltige Entlastung vom Ausweichverkehr auf so genannten
Schleichwegen erfährt
•
den
Bau einer leistungsfähigen LKW-Spange um Guntramsdorf herum zur
Reduktion des Durchzugsverkehrs durch unseren Ort
•
die Verlängerung der U6 aus Wien bis in das IZ NÖ Süd
unter Anlage
großzügiger
Park & Ride Anlagen zur nachhaltigen Attraktivierung des Umstieges
auf öffentliche
Verkehrsmittel rechtzeitig vor dem Stadtgebiet Wiens
Beschlossen in der Sitzung des Gemeinderates vom 27. Mai 2004