37/PET XXII. GP

Eingebracht am 12.07.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Dr. Andreas Khol

im Hause

Wien, 12. Juli 2004

Sehr geehrter Herr Präsident!

In der Anlage darf ich Ihnen gem. § 100 Abs. 1 GOG-NR eine

Parlamentarische Petition betreffend
„Struckerkaserne in Tamsweg"

überreichen.

Mit der Bitte um geschäftsordnungsmäßige Behandlung verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Die Sozialdemokratische Parlamentsfraktion
Klub der sozialdemokratischen Abgeordneten zum Nationalrat,
Bundesrat und Europäischen Parlament
Austria - 1017 Wien, Parlament

DVR 0636746


Einreicher:

LAbg. Peter Pfeiffenberger, 5582 St. Michael, Unterweißburg 46

Bgm. Franz Doppier, 5571 Mariapfarr, Gemeindeamt

Bmg. Franz Winkler, 5591 Ramingstein, Gemeindeamt

Klaus Repetschnig, 5580 Tansweg, Litzeidorf 214

Parlamentarische Petition

betreffend
Struckerkaserne in Tamsweg

Standort Tamsweg muss erhalten bleiben

Im Endbericht der Bundesheer-Reformkommission wird die Schließung von bis zu 40 Prozent der
Kasernen in Österreich empfohlen. Genannt wurde in der öffentlichen Diskussion auch die
„Struckerkaserne" in Tamsweg (Salzburg).

Sollte die Struckerkaserne geschlossen werden, würde das aber für die Lungauer Zulieferbetriebe wie
Molkereien und Bio-Bauern einen Auftragsverlust von ca. 200.000 Euro im Jahr bedeuten. 140
Arbeitsplätze wären in Gefahr. Insgesamt 26 Lungauer Unternehmen - darunter auch Betriebe für die
Instandhaltung und Wartung der Kaserneninfrastruktur - haben in dem Heeresbetrieb einen
verlässlichen Kunden. Betriebskosten von 146.000 Euro bleiben in der Region. Bis heute gibt es keine
verbindliche Zusage für die Aufrechterhaltung des Standortes Tamsweg.

Da durch den Bericht der Bundesheer-Reform-Kommission die Reformpläne und insbesondere die
über die Schließung von Kasernen (Gebäuden etc.) des Bundesheeres konkreter wurden, muss man
sich Gedanken einerseits über die zukünftige Nutzung von aufgelassenen Kasernen, Gebäude und
Liegenschaften machen, sowie andererseits über Förderungsmaßnahmen um wirtschaftliche
Nachteile in den betroffenen Regionen auszugleichen.

Besonders in abgelegeneren Standorten in ländlichen Regionen ist eine Kaserne ein schwer
verzichtbarer Faktor für die lokale bzw. regionale Wirtschaft. So beliefern etwa Fleischhauer,
Bäcker und Lebensmittelhändler der Region zahlreiche BH-Kasernen. Kasernenschließungen führen
damit zu einer weiteren Schwächung von infrastrukturarmen Regionen. Es ist daher nötig, sofort nach
brauchbaren alternativen Nutzmöglichkeiten von aufgelassenen Kasernen, Gebäuden und
Liegenschaften zu suchen und Überlegungen anzustellen, wie diese Kasernen, Gebäude und
Liegenschaften (z.B. Kasernenstandorte) in Zukunft zum Nutzen des Landes und der Region genutzt
werden können.


Die Unterzeichner dieser Petition fordern daher den Bundesminister für Landesverteidigung
sowie die Mitglieder des österreichischen Nationalrates auf,

1.             unter Berücksichtigung der dargelegten Gründen den Kasernenstandort Tamsweg
(Struckerkaserne) aufrecht zu erhalten und

2.             bei Schließungen von BH-Kasernen Konzepte für eine nachhaltige Nutzung der
aufgelassenen Gebäude und Liegenschaften sowie Arbeitsmarkt- und
Wirtschaftsförderprogramme für diese betroffenen Regionen zu entwickeln, zu
finanzieren und gemeinsam mit den Ländern und betroffenen Gemeinden umzusetzen.

Wien am .................                                                                           Abg. z. NR Mag. Johann Maier