199/A(E) XXIII. GP

Eingebracht am 25.04.2007
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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer
und weiterer Abgeordneter

betreffend die sukzessive Reduktion des Einsatzes von Tragetaschen aus nicht
verrottbarem Kunststoff

Tragetaschen aus nicht verrottbarem Kunststoff belasten die Umwelt über viele
Jahrhunderte. Innerhalb der EU werden jährlich 250.000 Millionen Tonnen
Verpackungsfolien aus heute gebräuchlichem Kunststoff weggeworfen.

Biokunststoffe hingegen, die aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt werden,
verrotten rasch und rückstandsfrei und entlasten zudem die ohnedies limitierten
Vorräte fossiler Ressourcen. Als Ausgangsstoffe eignen sich Zucker, Zellulose und
vor allem Pflanzenstärke, die aus Erdäpfeln, Mais, Weizen und Zuckerrüben
gewonnen wird. Durch Gärprozesse entsteht Polymilchsäure (PLA), die Produkten
petrochemischen Ursprungs nicht nur bei Sauerstoffdurchlässigkeit und
Temperaturbeständigkeit überlegen ist.

Abgeschlossene Studien in Gartenbetrieben und Pilotprojekte in Deutschland
weisen Vielfalt und Wirkkraft der Anwendungsmöglichkeiten nach. Als weiterer
positiver Effekt eines vermehrten Einsatzes von Biokunststoffen bieten deren
Produktion neue Absatzmärkte für die heimischen Bauern. Wiederum ist es einzig
eine Frage des politischen Willens, ob im Interesse der Umwelt, der heimischen
Bauern und der Unabhängigkeit von Importen entschieden wird.

Der Einsatz von Tragetaschen aus Biokunststoffen würde der österreichischen
Wirtschaft somit wesentlich zugute kommen - vor allem, weil die nötigen Rohstoffe
nicht importiert werden müssen. Der Einsatz von nicht verrottbaren
Kunststofftragetaschen soll also sukzessive reduziert werden.                                             

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden                                             

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:   

Der Nationalrat wolle beschließen:                                                                           

 

„Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
wird aufgefordert, in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich einen
gemeinsamen Weg zu entwickeln, um den Einsatz von Tragetaschen aus nicht
verrottbarem Kunststoff sukzessive zu reduzieren und gleichzeitig den Einsatz von
Tragetaschen aus biogenen Kunststoffen sowie recycelbaren Papier zu forcieren.“

            In formeller Hinsicht wird um Zuweisung an den Umweltausschuss ersucht.