485/A(E) XXIII. GP
Eingebracht am 08.11.2007
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möglich.
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Petra Bayr, Franz Glaser, Peter Haubner, Hermann
Krist,
Kolleginnen und Kollegen
betreffend Nachhaltigkeitskriterien für die Ausstattung österreichischer Sportler/innen
bei Großveranstaltungen 2008
Bei der Herstellung von
Sportbekleidung in Entwicklungsländern rückt die Einhaltung von
Umweltkriterien, Menschen- und
Arbeitsrechten zunehmend in den Mittelpunkt des
Interesses. Die Aktivitäten von
Organisationen wie etwa Clean Clothes haben zu steigender
Sensibilität unter den Konsument/innen und in der Wirtschaft geführt.
Viele Sportartikel-
Hersteller haben mittlerweile einen Arbeitsverhaltenskodex und interne
Überprüfungen
eingeführt. Einige lassen sich unter Beteiligung von
Nicht-Regierungsorganisationen und
Gewerkschaften überprüfen und haben ihre Arbeitsbedingungen auch real
verbessert.
Solche Fortschritte
dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei der
Produktion von
Sportartikeln und Sportbekleidung noch
viel zu tun gibt, um die ökologische und soziale
Nachhaltigkeit sicherzustellen. Noch immer werden die Kernarbeitsnormen der
Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) bei der
Sportartikel- und
Sportbekleidungsproduktion oftmals verletzt.
2008 sind die Fußball-Europameisterschaft in
Österreich und die Olympischen Spiele in
China gute Anlässe, um die Hersteller an ihre Verantwortung zu erinnern.
Österreich sollte
auf politischer Ebene ein wichtiges Zeichen
für faire Arbeitsbedingungen in der
Sportartikelindustrie setzen. Die österreichischen Athleten und
Athletinnen können dabei in
der Öffentlichkeit eine wichtige Vorbildfunktion ausüben.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Mitglieder der Bundesregierung, insbesondere
der Bundeskanzler als Sportminister,
werden ersucht, sich gegenüber dem Österreichischen
Fußballbund, dem Österreichischen
Olympischen Comite und den Sportvereinen für die Unterstützung von
Nachhaltigkeits-
initiativen und verbindlichen
Verhaltenskodices nach internationalem Vorbild (wie z.B. Clean
Clothes) einzusetzen.
Insbesondere wird die
Bundesregierung ersucht, sich dafür einzusetzen, dass die Einkleidung
und Ausstattung der
österreichischen Athleten bei der Fußball-Europameisterschaft und
bei
den Olympischen Spielen 2008 unter
Einhaltung überprüfbarer Nachhaltigkeitskriterien
erfolgt. Die Bundesregierung wird ersucht, dieses Anliegen
gegenüber dem Österreichischen
Fußballbund und dem
Österreichischen Olympischen Comite mit Nachdruck zu vertreten und
die fachliche Erfahrung von Nicht-Regierungsorganisationen und den
betroffenen
Wirtschaftsbranchen zu berücksichtigen.
Informeller Hinsicht wird die
Zuweisung an den Ausschuss für Sportangelegenheiten
vorgeschlagen.