1270/AB XXIII. GP
Eingelangt am 05.09.2007
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
GZ. BMVIT-10.000/0033-I/PR3/2007 DVR:0000175
An die
Präsidentin des Nationalrates
Mag. Barbara Prammer
Parlament
1017 W i e n
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1342/J-NR/2007 betreffend Gmunden Seebahnhof – ÖBB-Trassenauflassung, die die Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde am 9. Juli 2007 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
Frage 1:
Ist es nach wie vor zutreffend, dass kein Antrag für eine Stilllegung der Trasse Engelhof - Gmunden Seebhf im Sinne des Eisenbahngesetzes vorliegt?
Antwort:
Es ist zutreffend, dass kein Antrag für die dauernde Betriebseinstellung des Streckenabschnittes Bf Engelhof – Gmunden Seebahnhof vorliegt.
Frage 2:
Können Sie ausschließen, dass für diese Trasse oder Teile davon bereits Verkäufe an Private erfolgten bzw. vertraglich fixiert sind?
Antwort:
Nach Auskunft des ÖBB Konzerns sind Teile des Areals des Bahnhofes Gmunden Seebahnhof und das Aufnahmegebäude an die Gemeinde (Projektgesellschaft der Gemeinde) verkauft. Am Erwerb des Aufnahmegebäudes des Bahnhofes Engelhof gibt es Interessenten. Der Verkaufsprozess wurde aber gestoppt, um die vielfältigen Interessenslagen nicht durch einen Verkauf zu präjudizieren.
Fragen 3 bis 5:
Wie stehen Sie den Ergebnissen der Verkehrsplanungen im Raum Gmunden-Wels (Errichtung eines Schnellbahnsystems Gmunden-Lambach-Wels, Untersuchungen der Abt. Verkehrsplanung der ÖBB und des Verkehrsplanungsbüro DI Kleiner aus Wels) gegenüber?
Werden Sie wegen der objektiven Nachteile für BenutzerInnen des Öffentlichen Verkehrs und der gravierenden Einschränkungen möglicher Ausbauoptionen des Öffentlichen Verkehrs im Raum Gmunden gegen eine endgültige Stilllegung der Strecke Engelhof-Gmunden Seebhf Stellung beziehen?
Hielten Sie es angesichts wiederholter Ansagen zu Einsparungs- und Effizienz-steigerungsnotwendigkeiten bei der Schieneninfrastruktur für verantwortbar, einen Streckenabschnitt stillzulegen, bei dem erst um 1990 beträchtliche Investitionen in Gleisanlagen und Sicherungseinrichtungen getätigt werden?
Antwort:
Wie mir der ÖBB Konzern und mein Ressort berichten, ist Gmunden derzeit mit zwei Strecken aus Richtung Lambach erschlossen. Die Strecke der Stern&Hafferl Verkehrsges.m.b.H. führt über Vorchdorf und Engelhof (ab hier auf einem Dreischienengleis) nach Gmunden zum Seebahnhof. Die ÖBB-Strecke führt über Laakirchen – Engelhof und ab Engelhof zum Seebahnhof Gmunden ebenfalls über das Dreischienengleis, auf welchem wie gesagt sowohl die ÖBB als auch die der Stern & Hafferl Verkehrsges.m.b.H. nach Gmunden fahren könnten. Dieser Abschnitt wird aber nur von der Stern & Hafferl bedient (siehe unten). Die Strecke der Stern&Hafferl Verkehrsges.m.b.H. führt über Vorchdorf und Engelhof nach Gmunden zum Seebahnhof.
Im Abschnitt Lambach – Engelhof besteht durch die ÖBB Güterverkehrsbedienung, diese soll auch zukünftig aufrecht bleiben. Für den Streckenabschnitt Engelhof – Gmunden Seebahnhof sieht das Regionalbahnkonzept der ÖBB wegen der Parallelführung auf dem Dreischienengleis die dauernde Betriebseinstellung vor. In diesem Streckenabschnitt findet auf dem ÖBB-Gleis (Dreischienengleis) weder Personen- noch Güterverkehr statt. Investitionen werden daher nur im Streckenabschnitt Lambach – Engelhof durch die ÖBB getätigt. Falls in Zukunft eine Nachfrage besteht, ist ein Umsteigen zwischen ÖBB Zügen und Zügen der Stern & Hafferl in Engelhof möglich.
Der Bahnhof Gmunden Seebahnhof wird durch einen relativ dichten Schienenpersonenverkehr auf der Strecke der Lokalbahn Gmunden – Vorchdorf AG durch die Stern&Hafferl Verkehrsges.m.b.H. (zwischen Englhof und dem Seebahnhof über das Dreischienengleis) bedient. Zur Herstellung einer attraktiven Mobilitätskette ist seitens des Landes Oberösterreich geplant, die derzeitige Straßenbahn Gmunden Bahnhof – Stadtzentrum mit der Strecke der Lokalbahn Gmunden – Vorchdorf zu verbinden. Damit wäre eine wesentliche Aufwertung der öffentlichen Erschließung im Personenverkehr gegeben. Die genaue Streckenführung zur Verknüpfung der beiden Linien innerhalb der Stadtgemeinde Gmunden befindet sich derzeit noch im Planungsstadium, da hiefür auch die Einwilligung der betroffenen Grundeigentümer einzuholen ist.
Aus Sicht der ÖBB soll Gmunden über die Salzkammergutstrecke Attnang-Puchheim – Stainach-Irdning bedient werden. Über diese Strecke ist ein Anschluss an den IC-Knotenpunkt Attnang-Puchheim gegeben.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Faymann