3556/AB XXIII. GP

Eingelangt am 17.04.2008
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

        

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

 

 

                                                                                             Geschäftszahl:           BMUKK-10.000/0045-III/4a/2008

                                                                                           

                                                                                                                                       

                                                                                                                                       

                                                                                                                                       

                                                                                                                                       

                                                                                                                          Wien, 14. April 2008

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3586/J-NR/2008 betreffend Neugestaltung des Ministerbüros, die die Abg. Dr. Peter Fichtenbauer, Kolleginnen und Kollegen am 22. Februar 2008 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Vorweg wird festgehalten, dass im Ministerbüro seit  ca. 50 Jahren keinerlei Investitionen bei Möbel, Beleuchtung, technischer Infrastruktur etc. vorgenommen wurden. Das Büro entsprach daher in keiner Weise einer modernen, funktionellen Büroausstattung.

 

Zu Frage 1:

Es wurden die alten Büromöbel, Decken- und Wandluster entfernt, neue Büromöbel angeschafft sowie die Beleuchtung erneuert.

 

 

 

Zu Frage 2:

Der Begriff der „alten Herrschaftssymbolik“ bezieht sich auf die Wirkung, die die bisherigen Möbel bei Besucherinnen und Besuchern ausgelöst haben. Produktives Arbeiten sowie konstruktive Besprechungen wurden durch die Anordnung und den schlechten Zustand der Möbel erschwert.

 

Zu Frage 3:

Im Ministerbüro wurden seit ca. 50 Jahren keinerlei Investitionen vorgenommen, die Möbeleinrichtung war noch deutlich älter. Das Büro entsprach daher in keiner Weise einer modernen und funktionellen Büroausstattung. Der Zustand der Möbel muss als desolat bezeichnet werden. Bei mindestens zwei älteren Sesseln trat bereits Stroh aus der Polsterung.

 

Zu Frage 4:

Die Unzulänglichkeiten in der Büro-Infrastruktur waren zwar bereits zu Beginn der Amtszeit von Bundesministerin Claudia Schmied sichtbar, allerdings wurden manche Mängel – wie auch die schlechte Beleuchtung – erst im Laufe des Jahres offenkundig. Außerdem war für eine sorgfältige Planungsphase und die Einholung von Vorschlägen dieser Zeitraum notwendig.

 

Zu Frage 5:

1 Besprechungstisch, 1 Schreibtisch, 1 Kanapee, 8 Sessel, 1 Hocker, 1 Etagere sowie 1 Luster.

 

Zu Frage 6:

Die Möbel und Luster sind im Eigentum der Republik (nicht des Ressorts) und wurden in das Lager der Bundesmobilienverwaltung verbracht.

 

Zu Fragen 7 und 8:

Die Möbel verbleiben im Lager der Bundesmobilienverwaltung und stehen nicht im Eigentum des Ressorts, sondern der Republik Österreich. Eine Veräußerung ist nicht vorgesehen.

 

Zu Frage 9:

Die nicht wandfeste Ausstattung im Ministerbüro ist Teil der Sammlung der Bundesmobilienverwaltung und steht damit unter Denkmalschutz. Der Schutz gilt dem physischen Bestand unabhängig vom jeweiligen Aufstellungsort.

 

Zu Frage 10:

Die Möbel bildeten zwar in innenarchitektonischer Hinsicht eine stilistische Einheit, sie stellten aber kein Ensemble im Sinn des Denkmalschutzes dar. Zwischen den Möbeln und dem Raum bestand kein zwingender Sachzusammenhang, da die Möbel nicht eigens für den Raum geschaffen worden waren.

 

Zu Frage 11:

Für Einrichtungsfragen, soweit sie nicht Ensembles im Sinn des Denkmalschutzgesetzes betreffen, ist das Bundesdenkmalamt als Behörde nicht zwingend zu befassen. Eine Beratung kann auf Wunsch der Nutzer erfolgen. Im vorliegenden Fall wurde mit dem Denkmalamt daher nicht in der Frage der Möbel, wohl aber in Zusammenhang mit der Installation des Lichtdesigns mündlich Rücksprache gehalten. Da nach mündlicher Rücksprache keine Bedenken vorhanden waren, wurde keine schriftliche Stellungnahme vom Bundesdenkmalamt abgegeben.

 

Zu Frage 12:

Die Kosten betrugen 10.057,82 Euro.

 

Zu Frage 13:

Eine derartige Auswertung ist mangels eines vorhandenen Subzählers technisch nicht möglich. Der Stromverbrauch ist auch abhängig vom jeweiligen Nutzungsverhalten.

 

Zu Fragen 14 bis 16:

 

Möbel

Bezugsquelle

Euro/netto

The Lattice Chair

TECTA

2.800,00

Regale+Stehpult

Wittmann Metallbau

12.925,00

Friedrich Kiesler Freischwinger Nr.2

Wittmann Möbelwerkstätten

1.478,00

Yin&Yang Easy Armchair

Sunmoon Homedesign

2.851,50

LC2 Le Corbusier

LC3 Le Corbusier

Sant´ Elia Armlehnstuhl

Prodomowien

7.606,21

Cappelini Proust Arm Chair Alessandro Mendini

EA 117 Eames Alu Chair

EM Table Jean Prouvé

Designfunktion

9.421,00

Thonet Beistelltische

Prodomo Wien

1.998,88

 

Nicht angekauft wurde das Barcelona Daybed Mies van der Rohe, dieses ist eine Leihgabe des MAK. Da es sich um neue Möbelstücke handelt, wurden alle neu angefertigt, ausgenommen ist auch hier das Barcelona Daybed.

 

Zu Fragen 17 und 18:

Das Barcelona Daybed ist eine Dauerleihgabe des MAK und ist ohne Bedingung unbefristet verliehen.

 

Die Deckenskulptur von Hans Kupelwieser ist eine Leihgabe der Artothek des Bundes. Die Leihgabe ist an keine Bedingungen geknüpft.

 

Zu Fragen 19 und 20:

Dazu wird auf die Beantwortung der Fragen 14 bis 16 verwiesen. Zusätzlich wird festgehalten, dass für die Einrichtung des Büros die österreichische Design-Firma „Büro Embacher“ beauftragt wurde.

 

Zu Frage 21:

Design im Sinne einer gestalterischen Leistung ist in allen Lebensbereichen zu finden. Möbeldesign gehört zu jenem Bereich der Kreativwirtschaft, der unmittelbar mit wirtschaftlichen Unternehmungen verbunden ist und insgesamt einen bedeutenden Beschäftigten- und Wertschöpfungsanteil besitzt. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Auseinandersetzung mit aktuellem Möbeldesign verstärkt die Aufmerksamkeit Kunstinteressierter auf sich zieht. Am österreichischen Kunstmarkt ist zeitgenössisches Möbeldesign durch Herstellungsfirmen, Galerien, Messen und Auktionshäuser namhaft vertreten.

 

Zu Fragen 22 und 23:

Notwendige Investitionen in die Büro-Infrastruktur des Ministeriums können nicht mit notwendigen Investitionen in die heimischen Schulen in Verbindung gebracht werden. Vor allem da die Kosten für die Sanierung des Ministerbüros mit rund 0,0001 % des Bildungsbudgets zu beziffern sind.

 

Zu Frage 24

Eine Investition in zeitgenössisches Design bewirkt sicherlich nicht, dass jungen Künstlerinnen und Künstlern Förderungsgelder entzogen werden. Die Förderung junger zeitgenössischer Kunst ist ein Schwerpunkt der Kulturpolitik des Bundes. Die Kunstsektion meines Ressorts fördert mit einem Jahresbudget von rund 85 Millionen Euro hauptsächlich zeitgenössische Kunst. Neben diesen bereits bestehenden Förderungsmöglichkeiten wird das Augenmerk weiterhin auf Nachwuchsförderung gelegt und mit weiteren Initiativen unterstützt werden.

 

 

Die Bundesministerin:

 

Dr. Claudia Schmied eh.