153/J XXIII. GP
Eingelangt am 07.12.2006
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend „Tierische Lebensmittel und lebende Tiere - Arzneimittelrückstände in
Österreich"
Das Bundesministerium
für Gesundheit und Frauen (BMGF) wie auch die AGES haben in den
letzten Jahren die Öffentlichkeit kaum über Rückstände von
Tierarzneimitteln und über
hormonell oder antibakteriell wirksame Substanzen in Lebensmittel informiert.
Anders die
Öffentlichkeitsarbeit in anderen Ländern, wie beispielsweise
Deutschland:
„Fleisch, Milch, Eier und Honig enthalten nur in geringem Umfang
Rückstände von
Tierarzneimitteln und hormonell oder antibakteriell wirksame Substanzen. Zu
diesem Ergebnis
kommt das deutsche Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in
seinem
Jahresbericht 2005 zum Nationalen Rückstandkontrollplan. Hierzu wertete
das BVL
Untersuchungsergebnisse aus, die im Rahmen dieses EU-weit durchgeführten
Programmes zur
Untersuchung von lebenden Tieren und tierischen Erzeugnissen von den
Bundesländern jährlich
erhoben werden. 2005 wurden in Deutschland
über 400.000 Untersuchungen an knapp 50.000
Tieren oder tierischen Erzeugnissen durchgeführt, 16% mehr als im
Jahr 2004. Zudem wurden
über 250.000 Tiere mittels Schnelltests
auf Tierarzneimittelstoffe untersucht. Insgesamt wurde
auf 706 Stoffe geprüft. Lediglich
jede 500. Probe tierischer Herkunft wies Rückstandsgehalte
oberhalb der festgelegten
Höchstmengen auf.
Das
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kommt bei seiner gesundheitlichen
Bewertung der
Daten zu dem
Schluss, dass bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr der Lebensmittel mit
positiven Rückstandsbefunden kein unmittelbares Risiko für den
Verbraucher besteht. Bei den
gemessenen Rückständen von
Tierarzneimittelstoffen besteht nach des BfR jedoch das Risiko, dass
Resistenzen entstehen und es zu
Sensibilisierungen kommen kann, bei niedrigen Konzentrationen
und vor allem bei wiederholter Aufnahme"
(Quelle Pressemeldung BVL 18.08.2006).
Die unterzeichneten
Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Gesundheit und
Frauen nachstehende
Anfrage:
1. Wie viele und welche tierische Erzeugnisse
(Lebensmittel tierischer Herkunft) wurden auf
Tierarzneimittel und hormonell oder
antibakteriell wirksame Substanzen in den Jahren 2004,
2005 und 2006 untersucht (Aufschlüsselung der Erzeugnisse jeweils auf Jahre)?
2. Auf welche
Tierarzneimittel und hormonell oder antibakteriell wirksame Substanzen wurden
tierische Erzeugnisse (Lebensmittel
tierischer Herkunft) jeweils in den Jahren 2004, 2005 und
2006 untersucht (Aufschlüsselung auf Jahre und Substanzen)?
3.
In wie vielen Fällen und bei welchen Erzeugnissen wurden in diesen
Jahren Rückstände von
Tierarzneimittel und
hormonell oder antibakteriell wirksame Substanzen nachgewiesen?
Welche wurden nachgewiesen (Aufschlüsselung auf Jahre und Erzeugnisse)?
4.
Wie viele Proben wiesen in diesen Jahren einen Rückstand oberhalb
der festgelegten
Höchstmenge auf?
Welche
Erzeugnisse betraf dies (Aufschlüsselung der Substanzen auf Jahre und
Erzeugnisse)?
In wie vielen Fällen
und bei welchen Erzeugnissen wurden nicht zugelassene Substanzen
nachgewiesen?
5.
Welche behördlichen Maßnahmen wurden in diesen Fällen
jeweils ergriffen (Aufschlüsselung
auf
Jahre)?
6.
Wie viele lebende Tiere wurden auf Tierarzneimittel und hormonell oder
antibakteriell
wirksame
Substanzen in den Jahren 2004, 2005 und 2006 untersucht?
Welche Tiergattungen wurden untersucht (Aufschlüsselung jeweils auf Jahre)?
7.
Auf welche Tierarzneimittel und hormonell oder
antibakteriell wirksame Substanzen wurden
lebende Tiere jeweils in den Jahren 2004, 2005 und 2006
untersucht (Aufschlüsselung auf
Jahre)?
8.
In wie vielen
Fällen wurden in diesen Jahren bei lebenden Tieren Rückstände
von
Tierarzneimittel und hormonell oder
antibakteriell wirksame Substanzen nachgewiesen?
Welche wurden nachgewiesen (Aufschlüsselung auf Jahre)?
9. In wie vielen
Fällen wiesen in diesen Jahren lebende Tiere einen Rückstand oberhalb
der
festgelegten Höchstmenge auf (Aufschlüsselung der Substanzen
auf Jahre)?
In
wie vielen Fällen und bei welchen Tiergattungen wurden nicht zugelassene
Substanzen
nachgewiesen?
10.
Welche behördlichen Maßnahmen wurden in diesen Fällen
jeweils ergriffen (Aufschlüsselung
auf Jahre)?
11.
Welche
Auffassung nimmt das Ressort zum Verzehr von Lebensmitteln ein, die mit
Rückständen von Tierarzneimitteln
und hormonell oder antibakteriell wirksamen Substanzen
belastet sind?
Teilen Sie die Auffassung des BfR?