286/J XXIII. GP
Eingelangt am 30.01.2007
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Gerhard Reheis
und GenossInnen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend der Realisierung des Tschirganttunnels
Die Bevölkerung des
Gurgltales und Mieminger Plateaus sind seit Jahrzehnten einer
ungeheuren Verkehrsbelastung ausgesetzt,
die vor allem in den vergangenen Jahren durch den
verstärkten Urlauberreiseverkehr in die Tiroler Skigebiete ein
unerträgliches Ausmaß
angenommen hat. Um eine Lösung für diese Problematik wird seit den
siebziger Jahren
gerungen.
Mit der
Anbindung der B179 Fernpassstraße an die A12 Inntalautobahn - Abschnitt
Haiming-
Tschirganttunnel-Nassereith - könnten die bestehenden Verbindungen durch
das Gurgltal und
über den
Holzleitensattel umfahren und dadurch rund 17.700 BewohnerInnen der Anrainer-
Gemeinden entlastet werden. Betroffen sind
die Bürgerinnen und Bürger der Ortschaften bzw.
Ortsteile Nassereith (See-Eck),
Tarrenz, Imst, Obsteig (Langgarten, Mooswald, Oberstrass,
Unterstrass, Schloss Klamm), Mieming (Tabland, Zein, Barwies, Krebsbach) und
Motz.
Gewährleistet wäre auch ein nachhaltiger Schutz des
Naturschutzgebietes „Antelsberg“ nahe
der B189 im Gemeindegebiet von Tarrenz und des Landschaftsschutzgebietes
„Mieminger
Plateau“, das durch die B189 gekreuzt wird, sowie des landschaftlich
besonders wertvollen
und als Naherholungsgebiet dienenden
Gurgltales.
Neben der
Erhöhung der Verkehrssicherheit durch Entlastung zahlreicher bestehender
Ortsdurchfahrten würde der
Tschirganttunnel auch eine bessere Anbindung des Bezirkes
Reutte an den Tiroler Zentralraum
bzw. die Landeshauptstadt Innsbruck bewirken. Außerdem
sind durch den Tunnel deutliche
Verringerungen der Schadstoffimmissionen entlang der
derzeitigen Umfahrungsstrecken zu erwarten.
Basierend auf dem Generalverkehrsplan
Österreich (GVP-Ö) des Jahres 2002 wird der
Tschirganttunnel als höchstrangige
Straßenverbindung geplant. Mit dem Bundesstraßen-
Übertragungsgesetz BGBl. 50/2002 wurde der Abschnitt
„Haiming-Tschirganttunnel-
Nassereith“ (ehemalige B179, ehemalige B189) in das Verzeichnis 1 -
Bundesstraßen A
(Bundesautobahnen) als Teil der A12
Inntalautobahn aufgenommen.
Da
es zuletzt um die Realisierung des Projektes Tschirganttunnel wieder sehr ruhig
geworden
ist und die BürgerInnen der unter dem Verkehr leidenden Gemeinden die
Befürchtung hegen,
dass das Vorhaben
trotz Verankerung im Generalverkehrsplan zeitlich weiter verschoben
werden könnte, richten die unterfertigten Abgeordneten an den
Bundesminister für Verkehr,
Innovation und Technologie nachstehende
Anfrage:
1. Wie ist der aktuelle Projektstatus?
2.
Zum
Einreichprojekt wurde im Juni 2006 ein Konzept zur
Umweltverträglichkeitserklärung
beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation
und Technologie eingereicht. Liegt diesbezüglich bereits ein
Ergebnis vor?
3.
Bis wann ist mit der Durchführung der notwendigen
Umweltverträglichkeitsprüfung
zu rechnen?
4. Sind die veranschlagten Geldmittel in Höhe von 192 Millionen Euro netto gesichert?
5.
Kann der von der ASFINAG prognostizierte Baubeginn im Jahr 2009 und
daraus
resultierend die
Verkehrsfreigabe im Jahr 2014 gehalten werden?
6.
Welche Auswirkungen hat die auf dem Ergebnis einer Volksbefragung
basierende
negative Haltung der
Gemeinde Haiming auf das Projekt?
7.
Gibt es Überlegungen, in weiterer Folge auch den Fernpass ev.
über ein Tunnelprojekt
zu umfahren?