513/J XXIII. GP

Eingelangt am 09.03.2007
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Drin Ruperta Lichtenecker, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

 

betreffend klimaschonende Dienstreisen

 

 

Anstelle eines dringend benötigten umfassenden Klimaschutzaktionsplans schlägt der Umweltminister den ÖsterreicherInnen vor, der Umwelt zuliebe auf Fernreisen zu verzichten. Umweltminister Pröll weist darauf hin, dass sein Appell in Richtung Bewusstseinsbildung geht: „Jeder sollte sich dem Klimaschutz zuliebe überlegen, ob eine Fernreise notwendig sei.“ Eine Bewusstseinsbildung bedarf geeigneter Vorbilder, dabei lädt ein Vorbild zum Nachahmen ein.

 

Österreich ist derzeit innerhalb der EU Klimaschutzschlusslicht. Die im jüngsten Bericht des Umweltbundesamtes veröffentlichten Daten zeigen eine weitere Steigerung der Treibhausgasemissionen um 2,3 Prozent im Jahr 2005 gegenüber 2004. Laut verbindlichem Kioto-Ziel müssen die Treibhausgasemissionen bis 2010 um 13 Prozent gesenkt werden. In absoluten Zahlen dürfen die österreichischen Emissionen der sechs klimarelevanten Gase im Jahr 2010 daher nicht mehr als 68,7 Millionen Tonnen betragen. 2005 lag die Gesamtmenge jedoch gemäß Umweltbundesamt bei 93,2 Millionen Tonnen. Damit ist Österreich um über 30 Prozent entfernt vom Kioto-Pfad. Das heißt, Österreich hat jetzt drei Jahre Zeit um 30 Prozent der Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

 

Die Bilanz der Treibhausgasemissionen bestätigen das Versagen der bisherigen Klimaschutzpolitik, ein Appell an die Bevölkerung auf Flugreisen zu verzichten genügt nicht. Darüber hinaus sollten die Mitglieder der Bundesregierung selbst mit gutem Beispiel vorangehen und sich in ihrem beruflichen Handeln, insbesondere bei Dienstreisen klimaschonend verhalten.

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

 

1)     Wieviele Inlandsflüge verbuchte Wissenschafts- und Forschungsminister Johannes Hahn seit seiner Angelobung am 11. Jänner bis zum 28. Februar 2007? Warum wurde in diesen Fällen das Flugzeug anstelle klimaschonender Verkehrsmittel gewählt?

2)     Wieviele Flugmeilen wurden durch Wissenschafts- und Forschungsminister Johannes Hahn im Inland seit seiner Angelobung am 11. Jänner bis zum 28. Februar 2007 zurück gelegt? Wieviel t CO2-Emissionen wurden dadurch verursacht?

 

3)     Wieviele Flüge zu unseren unmittelbar angrenzenden Nachbarstaaten wurden durch Wissenschafts- und Forschungsminister Johannes Hahn seit seiner Angelobung am 11. Jänner bis zum 28. Februar 2007 verbucht? Warum wurde in diesen Fällen das Flugzeug anstelle klimaschonender Verkehrsmittel gewählt?

4)     Wieviele Flugmeilen wurden durch Wissenschafts- und Forschungsminister Johannes Hahn durch Flüge zu unseren unmittelbar angrenzenden Nachbarstaaten seit seiner Angelobung am 11. Jänner bis zum 28. Februar 2007 verursacht? Wieviel t CO2 wurden dadurch emittiert?

 

5)     Wieviele Straßenkilometer hat Wissenschafts- und Forschungsminister Johannes Hahn seit seiner Angelobung am 11. Jänner bis zum 28. Februar 2007 in Österreich zurückgelegt? Wieviel t CO2 wurden dadurch emittiert.

6)     Wieviele Kilometer mit der Bahn wurden durch Wissenschafts- und Forschungsminister Johannes Hahn seit seiner Angelobung am 11. Jänner bis zum 28. Februar 2007 zurückgelegt? Wieviel t CO2 wurden dadurch emittiert?

 

7)     Wie sieht die durchschnittliche Verkehrsmittelwahl (Modal Split) von Wissenschafts- und Forschungsminister Johannes Hahn bei Wegedistanzen bis zu 5km seit seiner Angelobung bis heute aus (in Prozentangabe des jeweiligen Verkehrsmittels)?