627/J XXIII. GP

Eingelangt am 02.04.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde
an Bundesministerin f
ür Gesundheit, Familie und Jugend

betreffend Unterstützung eines "innovativen Informationsprojektes" zur Agro-
Gentechnik

Auf der Homepage des BM für Gesundheit, Familie und Jugend ist unter dem link:
http://www.bmgfj.gv.at/cms/site/detail.htm?thema=CH0254&doc=CMS1173793477157
folgender Text zu lesen:

Das Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend, Sektion IV unterstützt ein
innovatives Informationsprojekt zur Gr
ünen Gentechnik. Dafür wurde
dialog<>gentechnik beauftragt, "Diskussion am Kartentisch - Ein Spiel zur Grünen
Gentechnik" als informatives aber unterhaltsames Spiel zu entwickeln.
Im Zuge der spielerische Aktivit
ät soll ausgewogen und unabhängig informiert und der
eigene Meinungsbildungsprozess unterstützt werden. Den SpielerInnen des Rollenspiels
werden komplexe politische und wissenschaftliche Aspekte zu gentechnisch ver
änderten
Pflanzen und Nahrungsmittel n
äher gebracht.

In Kleingruppen werden beratende Sitzungen nachgeahmt, Fakten zur Grünen
Gentechnik präsentiert und Interessenskonflikte aufgezeigt. Die Spielweise hilft den
TeilnehmerInnen, mehr
über die Grüne Gentechnik herauszufinden und ihre Meinung in
den politischen Entscheidungsprozess mit einzubringen.

Von der jungen Mutter bis zum Professor reicht das Spektrum der Rollenspielcharaktere, in
die die MitspielerInnen schl
üpfen und anhand derer sie ihre eigene Meinung entdecken und
diskutieren k
önnen. Das Spiel wird bei diversen Veranstaltungen stattfinden, wo
WissenschafterInnen und Interessensverteterlnnen mitspielen und Erfahrungen mit
einbringen, sowie auf Tour durch
österreichische Schulen gehen.

Das BMGFJ trägt mit diesem Projekt zur Sichtbarkeit, zum Verständnis und der
Demokratisierung von Wissenschaft bei. N
ähere Informationen zu den nächsten
Spielterminen sowie Anmeldungsmöglichkeiten für Schulen finden Sie auf der Homepage
von dialog<>gentechnik im Schulcorner
unter
http://www.dialog-gentechnik.at

Dort sind u.a. folgende Anregungen bzw. Hinweise zu finden:
Diskussion am Kartentisch-Ein Spiel zur Gr
ünen Gentechnik

dialog<>gentechnik veranstaltet das Spiel Diskussion am Kartentisch - Ein Spiel zur
grünen Gentechnik". Diese spielerische Aktivität fördert neue Lern- und Lehrformen und
Meinungsbildungsprozesse an Schulen. Mit Hilfe dieses Kartenspiels werden komplexe
politische und wissenschaftliche Aspekte zu gentechnisch ver
änderten Pflanzen den
SpielerInnen näher gebracht. In Kleingruppen werden beratende Sitzungen nachgeahmt,
Fakten zu gentechnisch ver
änderten Pflanzen präsentiert und Streitpunkte aufgezeigt.


Die Spielweise hilft den TeilnehmerInnen, mehr über ein Thema herauszufinden, ihre
unterschiedlichen Meinungen auszudrücken, Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen zu
entdecken und daraus einen Überblick über die Vielfalt der Positionen zu dem Thema
Gentechnik in der Landwirtschaft zu erarbeiten. Die Spielrunden werden von einem
Moderator des dialog<>gentechnik Teams geleitet, der kostenlos die Schulklassen
besucht. Eine Spielrunde dauert etwa 2 Schulstunden."

Das Spiel Diskussion am Kartentisch - Ein Spiel zur Grünen Gentechnik" wurde
bereits an mehreren Schulen, bei LehrerInnenfortbildungs-veranstaltungen und an
Universit
äten gespielt und präsentiert.

Die Organe des Vereins bestehen ausschließlich aus Organisationen, die ein hohes
Eigeninteresse am Thema Gentechnik haben.

Ordentliche Mitglieder:

Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH)

Gregor-Mendel-Gesellschaft Wien (GMG Wien)

Österr. Gesellschaft f. Biochemie und Molekularbiologie (ÖGBM)

Österr. Gesellschaft f. Biotechnologie (ÖGBT)

Österr. Gesellschaft f. Genetik und Gentechnik (ÖGGGT)

Österr. Gesellschaft f. Humangenetik (ÖGH)

Österr. Pharmazeutische Gesellschaft (ÖPhG)

Österreichische Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie

(ÖGLMKC)

Ebenso setzen sich der Vorstand und der Beirat hinsichtlich der Agro-Gentechnik
ausschlie
ßlich aus BefürworterInnen zusammen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1.             Inwiefern können Sie davon ausgehen, dass objektive Informationen geboten
werden, da hinsichtlich der Agro-Gentechnik bei den ordentlichen Mitgliedern,
beim Vorstand und den Beir
äten ausschließlich BefürworterInnen vertreten
sind?

2.             Auf der Homepage des Vereins Dialog Gentechnik" werden sämtliche
Problemgebiete der Agro-Gentechnik wie M
ängel bei der
Sicherheitsbewertung, Unrealisierbarkeit der Koexistenz in
Österreich,
Beeinträchtigung der Arten Vielfalt, Studien mit kritischen Ergebnissen
hinsichtlich der Toxizität, Allergenität, Antibiotikaresistenzen ausgeblendet.
Inwiefern kann hier von einer unabhängigen Information gesprochen werden?

3.             Inwiefern stellen Sie im Bereich Landwirtschaft (Anbau, Artenvielfalt,
Koexistenz, Pflanzenzucht, Tierzucht, Futtermittel) und Lebensmittel
(Toxizit
ät, Allergenität, Antibiotikaresistenzen etc.) eine objektive Information
sicher?


4.      In welcher Höhe wurde der Verein Dialog Gentechnik" von Ihrem Ministerium
insgesamt in den letzten fünf Jahren unterstützt?

5.             In welcher Höhe wird der Verein Dialog Gentechnik" von Ihrem Ministerium
derzeit unterstützt und in welcher Höhe soll der Verein Dialog Gentechnik"
von Ihrem Ministerium in den n
ächsten Jahren unterstützt werden?

6.             In welcher Höhe wird das innovative Informationsprojekt" zur Agro-
Gentechnik von Ihrem Ministerium derzeit unterst
ützt und wie viele Mittel sind
f
ür dieses Projekt insgesamt vorgesehen?

7.             Mit welchen Ministerien kooperieren Sie hinsichtlich des innovativen
Informationsprojekts" zur Agro-Gentechnik und von welchen öffentlichen
Stellen wird es sonst noch unterstützt?

8.             Was ist das Konzept des innovativen Projektes Grüne Gentechnik"? Gibt es
einen
öffentlichen Zugang zu diesem Konzept? Wenn ja, wo ist es öffentlich
einzusehen?

9.             Werden im Rahmen des innovativen Informationsprojekts" auch
gentechnisch-kritische Institutionen mit der Information der
Öffentlichkeit
(Schulen, Universitäten, Erwachsenenbildung) beauftragt? Wenn ja, welche?
Wenn nein, warum nicht?

10. Werden auch gentechnik-kritischen Studien und WissenschafterInnen in
diese Informationskampagne zur Gentechnik mit einbezogen? Wenn ja,
welche und wenn nein, warum nicht?