738/J XXIII. GP

Eingelangt am 26.04.2007
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Anfrage

 

 

des Abgeordneten Dr. Martin Graf

und anderer Abgeordneter

an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

betreffend Kosten der Pakistan Austrian University (PAU).

Wie der Zeitschrift iam" (Information zu akademischen Mobilität", JG 16, Nr. 3, März 2007) zu entnehmen ist, gibt der ÖAD („Österreichischer Austauschdienst - Agentur für internationale Bildungs- und Wissenschaftskooperation") bekannt, dass der ÖAD Partner der Higher Education Commission (HEC) Pakistans bei der Errichtung einer pakistanisch - österreichischen Universität in Lahore (Paktistan) ist.

Diese technische Universität (University of Engineering Sciences and Technology) soll in Lahore, der Hauptstadt der bevölkerungsreichsten pakistanischen Provinz Punjab, errichtet werden. Die gesamten Kosten dieses Know-how-Transfers soll angeblich die pakistanische Seite tragen und sollen sich auf 340 Mio. belaufen.

Als Partneruniversitäten in Österreich fungiert laut iam" ein Universitäts-Konsortium unter der Leitung der Technischen Universität Graz mit dem Koordinator Prof. Hartmut Kahlert. Ferner ist das ASEA-UNINET in die Projektführung miteinbezogen.

Gemäß Regierungsprogramm erhält dieses Projekt die volle Unterstützung der neuen österreichischen Bundesregierung.

Die Absichtserklärung (Letter of intent) zur Errichtung dieser Universität wurde anlässlich des Spatenstichs am 18.11.2006 unter Anwesenheit der damaligen BM Gehrer und Prof. Ebenbauer (ÖAD-Präsident) unterzeichnet. Gemäß Letter of intent wird beim ÖAD ein Büro eingerichtet, das einige sicherlich kostenaufwändige Aufgaben übernehmen wird.

Dem Umstand, dass die Kosten für dieses Projekt zur Gänze der pakistanische Staat tragen soll, kann wenig Glauben geschenkt werden. Auch ist nicht einzusehen, ein solches Projekt zu fördern, während die Universitäten in Österreich über deutlich zu wenig Mittel verfügen, um ihren Studenten trotz Studienbeiträgen adäquate Studienplätze zur Verfügung zu stellen.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung nachstehende

Anfrage:

1)                            Wie hoch sind die Kosten dieses Projektes für die Republik Österreich (aufgegliedert in einzelne Positionen)?

2)                            Wann werden diese Kosten schlagend?

3)                            Wie viel ist bereits an Kosten entstanden und bezahlt worden?


4)        Welchen Nutzen verspricht man sich von diesem Projekt für die Republik Österreich?

5)        Welche Ziele werden in den Jahren 2007, 2008, 2009 und 2010 vom BMWF angestrebt?

6)        Ist ein Studentenaustausch geplant?

7)        Wenn ja, mit welcher Zahl rechnen Sie mittelfristig?

8)        Werden Stipendien geplant?

9)        Wenn ja, in welcher Höhe?