812/J XXIII. GP
Eingelangt am 04.05.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Anita Fleckl, Mag. Rosa Lohfeyer
an das Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend
betreffend Aussenstände ausländischer Versicherungsträger bei österreichischen
Krankenanstalten
Allein in
den landesgesundheitsfondsfinanzierten Krankenhäusern der
neun
Bundesländer fielen 2005 Kosten von nahezu 8.911
Mio. Euro an. Unter
„Krankenanstalten
in Zahlen" ist auf der Ministeriumshomepage im Überblick
nachzulesen, wie sich
die Kosten zusammensetzen.
Von Qualität und Quantität wird die Entwicklung der Kosten ebenso
beeinflusst wie
durch den Anstieg des Verbraucherpreisindex und der Medikamentenkosten. Der
ausschlaggebende Posten in der Rechnung betrifft die stationäre Versorgung, die
den größten Teil der
Steigerung an Gesamtkosten verursacht. So erhöhten sich
laut
Krankenanstalten-Kostenrechnung die Beträge pro Belagstag von
209,-- Euro 1991
auf
482,- Euro 2005.
Diese Kosten werden von den
jeweiligen Sozialversicherungsträgern
gedeckt.
Handelt es sich bei den KrankenhauspatientInnen
um UrlauberInnen, so werden die
stationären Kosten von den betreffenden österreichischen
Krankenhäusern
„ausgelegt"
um die gesundheitliche Versorgung sicherzustellen. Ist der
Krankenhausaufenthalt
beendet, sollten die Kosten vom jeweiligen Herkunfts- bzw.
Hauptwohnsitzstaat zurückgezahlt
werden. Die Zeitspannen bis zur Rückzahlung der
offenen
Beträge können mitunter Jahre betragen. Bis zur
tatsächlichen
Rückerstattung der Aussenstände in Millionenhöhe bleiben diese Schulden den
einzelnen Krankenanstalten.
Diese
Rechnungsposten sind in den Aufstellungen der allgemeinen
Krankenanstalten-Kostenrechnungen
nicht explizit angeführt.
In diesem
Zusammenhang stellen unterzeichnete Abgeordnete an die
Bundesministerin
für Familie,
Gesundheit und Jugend folgende
Anfrage:
1.
Wie viele Aussenstände mussten die einzelnen
Krankenanstalten (private und
öffentliche der
einzelnen Bundesländer - Anführung bitte im
Detail pro
Krankenanstalten)
konkret am 31.12.2000, 31.12.2001, 31.12.2002, 31.12.2003,
31.12.2004,
31.12.2005, 31.12.2006 von welchen Ländern
im Detail verkraften?
2. Wo scheinen die Millionenbeträge der Aussenstände detailliert auf?
3.
Welche Möglichkeiten sehen Sie, langfristige
Aussenstände in kürzerer Zeit
beglichen zu bekommen?
4.
Sind Sie in Kenntnis davon, dass die vorliegenden Schulden der
Versicherungsträger von UrlauberInnen bis 18 Monate immer
wieder
aufgeschoben werden können?
a. Wenn ja, sind sie damit einverstanden?
b. Wenn nein, warum nicht?
5.
Wie sehen Sie die Möglichkeit der Annäherung an
eine Lösung des Problems
durch Einbehalten der
Zahlungen an säumige Länder, in denen Östereicherlnnen
stationär behandelt
wurden?
6.
Wie sehen Sie
die Möglichkeit der Abfederung der
akuten Situation durch
Senkung des Zahlungszeitraumes auf ein
halbes Jahr?
7.
Wie lauten die
aktuellen Zahlungsmodalitäten
der einzelnen Länder mit
Österreich bezüglich
Abdeckung der Aussenstände im Detail?
8.
Welche Länder sind bei der Begleichung der Aussenstände am säumigsten
(Anführung im
Detail)?