931/J XXIII. GP

Eingelangt am 06.06.2007
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Weinzinger, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Frauen, Medien und Öffentlichen Dienst

 

betreffend geschlechtsspezifische Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung während und nach dem Kinderbetreuungsgeldbezug

 

 

Derzeit beziehen 81 % aller Frauen das Kinderbetreuungsgeld über eine Periode von 2,5 Jahren. Das ÖIF (Österreichisches Familienforschungsinstitut) hat im Rahmen der Evaluierung des Kinderbetreuungsgeldes festgestellt, dass nur 22 % der Kinder-betreuungsgeldbezieherinnen einer Erwerbstätigkeit nachgehen, während dies bei 67 % der Männer der Fall ist. Nur 12 % der Frauen, jedoch 41 % der männlichen Kinderbetreuungsgeldbezieher, arbeiten mehr als 20 Wochenstunden.

 

Aus der Evaluierung von L & R Sozialforschung geht hervor, dass die Verzögerung beim Einstieg in den Arbeitsmarkt und das geringe Stundenausmaß während des KBG-Bezuges eine deutlich negative Auswirkung auf die Jobstabilität und das Lohnniveau der Wiedereinsteigerinnen haben. Jede dritte Wiedereinsteigerin erhielt eine niedrigere Gehaltseinstufung. Bei den männlichen Kinder-betreuungsgeldbeziehern kommt es wesentlich seltener, nur bei jedem zehnten Mann, zu einer niedrigeren Gehaltseinstufung. Bei den Männern hat die Kinderbetreuungsgeldregelung zu einer höheren Jobstabilität geführt als dies bei der früheren Karenzregelung der Fall war.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

1.      Wie erklären Sie sich die beschriebenen geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung von Kinderbetreuungs-geldbezieherInnen und handelt es sich dabei um erwünschte Effekte?

 

1.      Welche konkreten Maßnahmen werden Sie setzen, um die Jobstabilität der Frauen während dem Kinderbetreuungsgeldbezug zu erhöhen?

2.      Welche konkreten Maßnahmen werden Sie setzen, um die Jobstabilität der Frauen während und nach dem Kinderbetreuungsgeldbezug zu erhöhen?

 

3.      Welche konkreten Maßnahmen werden Sie setzen, um der Tendenz zu einer niedrigeren Gehaltseinstufung von Frauen während dem Kinder-betreuungsgeldbezug entgegenzuwirken?

 

4.      Welche konkreten Maßnahmen werden Sie setzen, um der Tendenz zu einer niedrigeren Gehaltseinstufung von Frauen nach dem Kinder-betreuungsgeldbezug entgegenzuwirken?

 

5.      Welche Maßnahmen werden Sie setzen, damit es auch für einer größere Anzahl von Frauen möglich ist, während und nach dem Kinder-betreuungsgeldbezug mehr als 20 Wochenstunden zu arbeiten?

 

6.      Welche Maßnahmen werden Sie setzen, damit sich die Dauer der Karenzierung von Frauen und Männer während des Kinder-betreuungsgeldbezuges angleicht?