1268/J XXIII. GP

Eingelangt am 06.07.2007
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Lichtenecker, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

 

betreffend Energieeffizientes Ministerium

 

 

Österreich ist derzeit innerhalb der EU Schlusslicht im Klimaschutz. Der aktuelle Umweltkontrollbericht spricht von 93,3 Mio. t Treibhausgasemissionen 2005, dabei liegt das verbindliche Kyoto-Ziel bei 68,8 Millionen t CO2-Äquivalente. Demnach liegt die im Jahr 2005 ausgestoßene Emissionsmenge 18% über dem Wert des Basisjahres und rund 24,5 Mio. t CO2-Äquivalente.

 

Die österreichische Regierung hat es bis jetzt nicht geschafft, dem Trend der zunehmenden Treibhausgasemissionen entgegen zu wirken. Die Zunahme der Treibhausgasemissionen ist an den stetig wachsenden Energieverbrauch gekoppelt. Gerade in den letzten Jahren hat sich der Energiehunger noch einmal beschleunigt. Zwischen 1990 und 2005 stieg der Verbrauch um durchschnittlich 2,2% pro Jahr an und liegt 2005 bei 1.440 TJ. Der österreichische Stromverbrauch ist von 1990 bis 2005 um durchschnittlich 2,3 Prozent pro Jahr gestiegen. Die fossilen Energieträger haben im Jahr 2005 einen Anteil von rund 78% am österreichischen Bruttoinlandsverbrauch.

 

Zahlreiche Zielvorgaben der EU und der Regierung verlangen nach einer Energiewende: Energieeinsparungen und den Umstieg auf Erneuerbare Energieträger. Beispielsweise hat die Regierung erklärt, die erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch bis 2010 auf 25% zu steigern. Verbesserung der Energieintensität um mindestens 5% bis 2010, um mindestens 20% bis 2020. Die EU gibt vor, bis 2020 den Gesamtenergieverbrauch um 20% zu reduzieren.

 

Energieeffizienzmaßnahmen sind der wichtigste Schritt, den zunehmenden Energieverbrauch zu stabilisieren bzw. zu reduzieren, um damit auch dem Ziel der erhöhten Anteile an erneuerbaren Energieträgern näher zu kommen.

 

Laut Angaben der EU-Kommission besteht im Dienstleistungssektor ein Einsparpotential von rund 22%. Die Wärmedämmung bei Altbauten senkt den Heizbedarf sogar um bis zu 90%. Ungefähr 30% des Stromverbrauchs in Büros wird für Bürogeräte aufgewendet, das wirtschaftliche Einsparpotential in diesem Bereich beträgt im Schnitt 50%. 

 

Die Bilanz der Treibhausgasemissionen bestätigt das Versagen der bisherigen Klimaschutzpolitik, eine ernst gemeinte Klimaschutzpolitik manifestiert sich auch in einer Vorbildwirkung der Mitglieder der Bundesregierung, dem sorgfältigen Umgang mit Energie und der entsprechenden Gestaltung und Ausstattung des Dienstgebäudes, in dem das Ministerium untergebracht ist.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

1.      Wie hoch war der Stromverbrauch in Ihrem Ministerium in den letzten fünf Jahren (Auflistung nach den einzelnen Jahren von 2002 bis 2006)?

 

2.      Wie hoch war der Energieverbrauch für Wärme bzw. Kühlung in Ihrem Ministerium in den letzten fünf Jahren (Auflistung nach den einzelnen Jahren von 2002 bis 2006)?

 

3.      Welche Energieeffizienzmaßnahmen (Raumheizung, Warmwasserauf-bereitung, Beleuchtung, Klimatisierung, elektrische Geräte)  wurden von Ihnen seit Regierungsantritt im Januar 2007 durchgeführt? Mit dem Ersuchen um eine Auflistung der einzelnen Maßnahmen.

 

4.      Wurde seit Regierungsantritt im Januar 2007 eine thermische Sanierung am Dienstgebäude Ihres Ministeriums durchgeführt? Wenn ja, wie hoch waren die Investitionen?

 

5.      Welche Energieeffizienzmaßnahmen (Raumheizung, Warmwasserauf-bereitung, Beleuchtung, Klimatisierung, elektrische Geräte) sind von Ihnen in der derzeitigen Regierungsperiode geplant? Mit dem Ersuchen um eine Auflistung der einzelnen Maßnahmen. Wie hoch werden die diesbezüglichen Investitionen sein?

 

6.      Wird eine thermische Sanierung des öffentlichen Dienstgebäudes für notwendig erachtet? Wenn ja, bis wann ist diese vorgesehen und wie hoch werden die diesbezüglichen Investitionen sein? Falls nein, warum nicht?

 

7.      Wie hoch schätzen Sie das gesamte Energieeinsparpotential – ohne Verlust der vollen Arbeits- und Einsatzfähigkeit - in Ihrem Ministerium ein?

 

8.      Wie hoch schätzen Sie die finanzielle Einsparung pro Jahr unter Nutzung des gesamten Energieeinsparungspotentials in Ihrem Ministerium ein?

 

9.       Wie hoch werden die Investitionen eingeschätzt, um das gesamte Energieeinsparpotential am und im Dienstgebäude Ihres Ministeriums zu realisieren?