1742/J XXIII. GP

Eingelangt am 07.11.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Peter Haubner,

Kollegen und Kolleginnen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Funklöcher im inneralpinen Raum als Gefahr für die Luftraumsicherheit

Immer wieder gibt es Beschwerden, dass im inneralpinen Luftraum unter 10.000 Fuß Flughöhe
der Funkverkehr mit der österreichischen Flugverkehrskontrolle „Wien Information", welche als
Kontroll- und Servicestelle für den gesamten österreichischen Luftraum verantwortlich ist, nicht
flächendeckend gewährleistet werden kann.

So gibt es, zum Beispiel, fast im ganzen Bereich des Lungaus ein Funkloch für die zivile
Luftfahrt, und zwar auf der für den Sichtflug ungemein wichtigen Service- und Kontrollfrequenz
124,4. Flugbewegungen auf Basis des Sichtfluges im Alpenraum müssen wegen der fehlenden
Kapazität des Flugfunknetzes auf wichtige, manchmal lebenswichtige, Informationen aus Wien
verzichten, obwohl ihre Fluggeräte nach dem Gesetz mit modernster Funk- und
Transpondertechnik ausgerüstet sind.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Verkehr, Innovation
und Technologie folgende

Anfrage:

1. Wie viele Flugbewegungen gab es in den vergangenen fünf Jahren auf Basis des
Sichtfluges? (Bitte für jedes Jahr monatlich auflisten)

2. Gibt es eine Beschwerdestelle für Ausfälle des Flugfunknetzes? Wenn ja, wie viele
Beschwerden gab es in den letzten fünf Jahren? Wenn nein, warum nicht und wie wird die
Arbeit der Austro-Control GmbH im Bereich der Serviceleistungen für den Sichtflug
evaluiert?

3. Welche   Minimalversorgung   mit   zivilem   Flugfunknetz   wird   durch   das   geltende
Luftfahrtgesetz verlangt?

4. Gibt es permanent funktote oder schlecht versorgte Räume im inneralpinen Bereich unter
10.000 Fuß?

5. Gibt es permanent funktote oder schlecht versorgte Räume im inneralpinen Bereich
zwischen 10.000 und 15.000 Fuß?

6. Gibt es permanent funktote oder schlecht versorgte Räume im inneralpinen Bereich über
15.000 Fuß?

7. Welche Kapazität hat das zivile Flugfunknetz in Österreich?

8. Welchen technischen Stand weist das zivile Flugfunknetz in Österreich auf?

9. Welche Probleme bestehen hinsichtlich des zivilen Flugfunknetzes in Österreich?

10. Gibt es Sicherheitsmängel im Bereich des zivilen Flugfunknetzes in Österreich? Wenn ja,
seit wann wissen Sie davon, und was gedenken Sie dagegen zu tun?

11. Gab es in den letzten fünf Jahren gefährliche Zwischenfälle oder gar Unfälle aufgrund der
mangelnden Kapazität des zivilen Flugfunknetzes?

12. Werden von Wien aus Informationen für Sichtflieger unter 10.000 Fuß, zum Beispiel
Meldepunkte wie ,,Katschberg" vorgegeben, wissend, dass in dieser Höhe und Gegend ein
Funkkontakt nicht herstellbar ist?