1745/J XXIII. GP

Eingelangt am 07.11.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Einwallner, Pack
Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Jugend und Mobilität

Mobilität ist in der heutigen Zeit eine unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Absolvierung der Ausbildung wie auch des weiteren Berufslebens geworden. Gerade von jungen Menschen wird das Zurücklegen weiter Strecken zur Schule oder zum Ausbildungsplatz verlangt. Die verschiedenen Begabungen und Interessen der Jugendlichen sowie die stärkere Schwerpunktsetzung an Schulen machen es oft notwendig, täglich weite Strecken zum Ausbildungsort zurückzulegen.

Besonders betroffen sind die jungen Menschen im ländlichen Raum, da einerseits Schulen und Ausbildungsplätze häufig in Ballungsräumen konzentriert sind und andererseits die Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft unzureichend ist. Weitestgehende individuelle Mobilität - wie beispielsweise die Möglichkeit, bereits mit Vollendung des 15. Lebensjahres den Mopedausweis zu erwerben - ist für die Jugend am Land daher von größter Wichtigkeit. Das Fahren mit dem Moped ist jedoch auch mit erheblichen Gefahren verbunden - keine Airbags, keine Sicherheitsgurte, keine Karosserie und Knautschzone sowie eine geringere Bodenhaftung bei Nässe, Regen, Schnee und Eis sind nur einige der Sicherheitsnachteile gegenüber dem Auto.

Die Mehrphasenausbildung und der L 17" Führerschein haben für die jungen Menschen viele Vorteile gebracht. Dadurch wird zum einen, infolge der verlängerten und praxisnäheren Ausbildung, die Sicherheit der Führerscheinneulinge erhöht, zum anderen aber auch dem Mehrbedarf an Mobilität der Jugendlichen entgegengekommen.

Aus diesem Grund richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie nachstehende

Anfrage:

1.       Gerade in der letzten Zeit waren in den Medien wieder vermehrt Berichte über Unfälle jugendlicher Mopedlenker zu lesen. Welche aktuellen Zahlen liegen Ihnen über verunfallte Mopedfahrer in der Altersgruppe der unter 19-Jährigen vor?

2.       Wie viele dieser Unfälle sind ohne Verschulden des Mopedlenkers verursacht worden?

3.       Wie hat sich die Unfallbilanz - gemessen in konkreten Zahlen - bei den unter 19-Jährigen Mopedlenkern in den letzten 10 Jahren entwickelt?

4.       Wie sieht die aktuelle Unfallstatistik der 16 bis 18-jährigen Mopedfahrer aus?


5.       Wie hat sich die Unfallbilanz in dieser Altersgruppe in den letzten zehn Jahren entwickelt?

6.       Wie viele Unfälle unter Beteiligung von Mopedfahrern im Alter zwischen 15 und 16 Jahren hat es im Jahr 2006 gegeben?

7.       Wie sieht - bezogen auf die Fragen 1 bis 6 - die jeweilige Aufschlüsselung nach Bundesländern aus?

8.       Wie viele Mopedausweise werden von den zuständigen Behörden jedes Jahr ausgestellt?

9.       Wie hoch war dabei der Anteil von Ausstellungen nach § 31 Abs. 3 FSG?

 

10.       Hat es seit der Einführung der Mehrphasenausbildung und der vorgezogenen Lenkberechtigung L 17" für die Führerscheinklasse B eine Veränderung hinsichtlich der Anzahl der beantragten Mopedausweise gegeben? Wenn ja, wie sieht diese aus?

11.       Wie viele Jugendliche haben bis jetzt von der Möglichkeit, die vorgezogene Lenkberechtigung nach § 19 FSG zu erwerben, Gebrauch gemacht?

12.       Erwarten Sie in Zukunft einen Anstieg der Anträge auf Erteilung einer vorgezogenen Lenkberechtigung? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

13.       Wie haben sich seit Einführung der Mehrphasenausbildung und des L 17" die Unfallzahlen der Führerscheinneulinge konkret entwickelt?

14.       Planen Sie eine Erweiterung der Mehrphasenausbildung bzw. der vorgezogenen Lenkberechtigung?

15.       Wie beurteilen Sie eine Erweiterung der Regelungen über die vorgezogene Lenkberechtigung im Zusammenhang mit der Richtlinie 91/439/EWG des Rates vom 29. Juli 1991 über den Führerschein?

16.       Welche Maßnahmen setzen Sie für den öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum?