2864/J XXIII. GP
Eingelangt am 19.12.2007
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Justiz
betreffend „Vioxx-Schmerzmittel - Schadenersatzverfahren gegen Merck"
Mit der AB
2475/XXII.GP vom 14.03.2005 wurden von der damaligen Gesundheitsministerin
die
Fragen betreffend „Vioxx (Schmerz- und Rheumamittel — Freiwillige
Rücknahme durch
Merck-Patientensicherheit"
ausführlich beantwortet.
Ob
Vioxx in Österreich für Schlaganfälle, Herzinfarkte oder sogar
Todesfälle verantwortlich ist,
konnte durch das BMGF
damals weder bestätigt noch ausgeschlossen werden: „Schmerz- und
Rheumapatienten nehmen üblicherweise mehrere Medikamente gleichzeitig ein,
und ist daher
nicht möglich, eine Nebenwirkung mit Sicherheit auf ein bestimmtes
Arzneimittel
zurückzuführen. “ Damit blieben fast alle Fragen offen.
Nun wurde über
die Printmedien häufig über laufende Schadenersatzverfahren gegen
Merck
(USD) in den USA und anderen Ländern berichtet. So bietet angeblich Merck
in den USA den
durch das Schmerzmittel Vioxx
Geschädigten fast 5 Milliarden Dollar an. Nach dem Angebot des
US-Pharmakonzerns an US-amerikanische Vioxx-Opfer in Höhe von 4,85
Milliarden US-Dollar
erwarten die Vertreter von PatientInnen
auch in Deutschland einen außergerichtlichen Vergleich.
In einer
Studie des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im
Gesundheitswesen (IQWiG)
wird in Deutschland
die Zahl der Vioxx-Geschädigten auf 7.092 geschätzt -
„zurückhaltend",
wie IQWiG-Chef PChef Peter Sawicki
erklärte. Seinen Angaben zufolge liegt die Dunkelziffer
eher höher: Eine Zahl von bis zu 15.400 Betroffenen sei
wahrscheinlich.
Zahlen
von Geschädigten für Österreich liegen leider nicht vor, nicht
einmal Zahlen über die
Anzahl von
„Vioxx-Patientlnnen" (siehe Anfragebeantwortung BMGF).
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Justiz nachstehende
Anfrage:
1. Wie viele
Zivilverfahren von österreichischen Vioxx-Opfern gegen Merck o.a. sind
Ihnen
bekannt?
2.
Wie viele dieser Zivilverfahren werden in Österreich geführt?
Wie viele in anderen
Ländern?
Wie viele in den USA?
3. Wie ist der Stand dieser gerichtlichen Verfahren in Österreich?
Was ist Ihnen über den Stand von Verfahren in anderen Ländern bekannt?
4. Wie viele
Amtshilfeersuchen wurden deswegen an das BMJ herangetragen?
Wie wurden diese jeweils erledigt?