3318/J XXIII. GP
Eingelangt am 17.01.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Graf
und weiterer Abgeordneter
an
die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend Gewalt an Schulen
Österreich liegt nach Medienberichten bei Gewalt an
Schulen im europäischen Spit-
zenfeld.
Auch Wien ist von diesem Phänomen nicht verschont - auch wenn
Psycho-
logen meinen, dass die Gewalt an Schulen nicht zunimmt.
"Bullying"
heißt es, wenn Schüler andere Schüler
bedrohen. In Wien werden etwa 14
Prozent der elfjährigen Mädchen und 20
Prozent der elfjährigen Burschen zwei bis
drei Mal im Monat zum Opfer von "Bullying".
Dass es
immer mehr Fälle gibt, stellen Bildungsspychologen in
Abrede. Es sei viel-
mehr so, "dass dadurch, dass das Thema Gewalt immer wieder in der öffentlichen
Diskussion
ist, die Bevölkerung sensibilisiert ist. Und dadurch hat
man auch den Ein-
druck,
dass man mehr Gewalt wahr nimmt."
Wenn es in der Schule zu Gewalt kommt, sei das einzige
Mittel das Gespräch, mei-
nen die Psychologen. Direktor, Lehrer und Eltern müssten sich
zusammensetzen.
Von einem
Schulverweis des Täters, halten die Psychologen nichts.
Schulverweise
seien ziemlich sicher das letzte Mittel, denn was macht das Kind, wenn es dann
in
eine andere Schule geht?
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten
Abgeordneten an die Frau Bun-
desministerin für Unterricht, Kunst und Kultur folgende
Anfrage:
1.
Wie viele aktenkundige Fälle von Gewalt in österreichischen
Schulen gab es 1999
bis 2007, aufgelistet nach Jahr, Bundesland, öffentlichen
und privaten Schulen,
Schulstufen und Schultyp?
2.
Wie viele Schüler, geteilt nach Mädchen und Burschen, waren 1999 bis 2007,
aufgelistet nach Jahr, Bundesland, öffentlichen
und privaten Schulen, Schulstufen
und Schultyp, Opfer
von Gewalt in Schulen?
3.
Gibt es, möglicherweise von Schülern
verfertigte, Ton-, Bild- oder Videoaufzeich-
nungen von Fällen von Gewalt an österreichischen Schulen?
4.
Wie viele Anzeigen wegen Gewalt in österreichischen
Schulen gab es 1999 bis
2007, aufgelistet
nach Jahr, Bundesland, öffentlichen und privaten Schulen,
Schulstufen und Schultyp?
5. Wurde das Bild- bzw. Videomaterial der Behörde übergeben?
6.
Wie viele Disziplinarverfahren wegen Gewalt in der Schule gegen Schüler gab es
1999 bis 2007, aufgelistet nach Jahr, Bundesland, öffentlichen
und privaten Schu-
len, Schulstufen und
Schultyp?
7. Wie sind diese Verfahren ausgegangen?
8. Wurde das Ton-, Bild- bzw. Videomaterial im Disziplinarverfahren verwendet?
9.
Gab es 1999 bis 2007, aufgelistet nach Jahr, Bundesland, öffentlichen
und priva-
ten Schulen,
Schulstufen und Schultyp, Schulverweise wegen Gewalt in der
Schule?
10.
Waren unter den von der Schule verwiesenen Täter auch
schulpflichtige Kin-
der/Jugendliche?
11.Wenn ja, von welchen Schulen (Schultypen) sind diese Täter verwiesen worden?
12.An welchen Schulen (Schultypen) setzen sie ihre Schulpflicht fort?
13.
Welche aktuellen Aktivitäten Ihres Resorts zur Prävention
gegen Gewalt an Schu-
len
gibt es?
14.
Welche Aktivitäten Ihres Resorts zur Prävention
gegen Gewalt an Schulen gab es
in den letzten
Jahren?