3444/J XXIII. GP

Eingelangt am 30.01.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abg. Silvia Fuhrmann

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst

betreffend Inseratenschaltung „Verliebt, verlobt, verprügelt" der Frauenministerin

Anfang Dezember 2007 wurde von Bundesministerin Doris Bures gemeinsam mit dem Verein
autonomer österreichischer Frauenhäuser eine österreichweite Kampagne zur Bewerbung der
Frauenhelpline gegen Männergewalt gestartet, die betroffenen Frauen Mut machen soll, aus
einer Gewaltbeziehung auszubrechen und aufzeigen soll, wohin sich Opfer von Gewalt
innerhalb der Familie wenden können. Ziel der Kampagne ist die möglichst breite
Bekanntmachung der Frauenhelpline gegen Männergewalt, die seit 1999 vom Verein
autonomer österreichischer Frauenhäuser betreut wird und für Opfer von Gewalt kostenlos
erste Hilfe anbietet.

Auch wenn die grundsätzliche Intention dieser Kampagne zu begrüßen ist, ist doch kritisch zu
hinterfragen, ob die plakatierten und inserierten Sujets „Verliebt, verlobt, verprügelt" der
Kampagne geeignet sind, dieser sensiblen Problematik in all ihren Facetten gerecht zu
werden. Eine differenziertere Behandlung und Herangehensweise an diese komplexe
Problematik wären wohl angebracht gewesen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die
Plakate und Sujets mitunter auf Missmut innerhalb der Bevölkerung stoßen und auch unter
Experten nicht ungeteilte Zustimmung finden. Die Frauenministerin muss sich den Vorwurf
gefallen lassen, einen etwas diskriminierenden Zugang zu diesem wichtigen Thema mit ihrer
Kampagne gewählt zu haben: Statt Anprangerung wäre wohl eher Hilfestellung gefragt
gewesen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für Frauen, Medien
und öffentlichen Dienst folgende

Anfrage

1. Welche Bestandteile enthält diese österreichweite Kampagne und auf welchen Zeitraum ist
sie angelegt?

2.      Wie hoch sind die Gesamtkosten dieser Kampagne?

3.      Wie hoch sind die jeweiligen Kosten für die einzelnen Bestandteile der Kampagne (Plakate,
TV-Spots, Inserate,..)?

4.      Wer hat die Kampagne gestaltet bzw. welche Werbeagentur wurde mit dieser Kampagne
beauftragt?

5.      Gab es inhaltliche Vorgaben für diese Kampagne und wenn ja, welcher Art?

6.      Wie hoch ist das Honorar für die beauftragte Agentur?

7.      Gab es eine Ausschreibung für die Erstellung dieser Kampagne?

8.      Wenn ja, wer hat sich an dieser Ausschreibung beteiligt?

9.      Wer hat den Auftrag letztendlich vergeben und welche Kriterien waren dafür
ausschlaggebend?

10.  Wie hoch ist das Gesamtbudget des Frauenministeriums speziell für Informations- und
Werbemaßnahmen im Frauenbereich?