3957/J XXIII. GP

Eingelangt am 27.03.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten Dr. Martin Graf

und anderer Abgeordneter

an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

betreffend des Institutes für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt.

Ein Artikel des Institutsvorstandes Hans Pechar in der Wiener Zeitung vom 4. März 2008 (siehe Beilage) lässt den Schluss zu, dass diesem parteipolitische Agitation weit wichtiger zu sein scheint als wissenschaftliche Arbeit bzw. Forschung.

Offensichtlich hegt der Institutsvorstand Hans Pechar eine tiefe Abneigung gegen politisch Andersdenkende; siehe z. B. nachstehendes Zitat: Mit solchen Unappetitlichkeiten müssen sich die österreichischen Universitätsräte nun nicht mehr herumschlagen". Pechar meint damit in seinem Gastkommentar jene Universitätsräte, die nach der letzten fünfjährigen Funktionsperiode nicht wieder zum Universitätsrat bestellt wurden und seiner Meinung nach eine politische Zuordnung zu den Freiheitlichen haben.

Mit der Vorgehensweise des Herrn Pechar in der Öffentlichkeit agiert er ungeprüft und oberflächlich, keinem wissenschaftlichem Gebot folgend, wie ein Parteipolitiker. Daher muss er sich gefallen lassen parteipolitisch kritisiert zu werden.

Unterzieht man die Lehr- und Forschungsprojekte des Institutes für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung einer näheren Betrachtung so wird man nicht umhin können festzustellen, dass auch diese eindeutig politisch linksextrem eingefärbt sind. Es ist nicht einzusehen, dass ein wissenschaftliches" Institut und seine Führung, welches Steuergelder aus dem Budget der Republik Österreich erhält, unterschwellig parteipolitische Agitation betreibt. Abgesehen davon kursieren seit langem Gerüchte, dass bei der Aufnahme von Mitarbeitern an besagtem Institut parteipolitisch entschieden wird.


In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung nachstehende

Anfrage:

1.            Welche Erfolgskriterien gelten für das Institut für Wissenschaftskommunikation
und Hochschulforschung an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt?

2.            Welche wissenschaftlichen Leistungen hat das Institut in den Jahren 2000-
2007 zustande gebracht?

3.     Wie hoch beliefen sich die Drittmittel, welche das Institut in den Jahren 2000
bis 2008 eingeworben hat?

4.     Wie hoch beliefen sich die Gelder, welche seit dem UG 2002 aus Drittmitteln
dem Institut zugeteilt wurden?

5.     Wie wurden bzw. werden diese verwendet?

6.     Gibt es außer dem Institut für Wissenschaftskommunikation und
Hochschulforschung noch weitere Institute an der Alpen-Adria-Universität in
Klagenfurt, die sich hauptsächlich parteipolitisch betätigen?

7.     Entspricht es den Tatsachen, dass ausnahmslos nur Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen aus dem linken bishin zum linksextremen politischen
Spektrum am Institut für Wissenschaftskommunikation und
Hochschulforschung an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt tätig werden
können?

8.     Wurden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, welche in den letzten 10 Jahren
an diesem Institut aufgenommen wurden, gemäß den Kriterien
Ausschreibung, Bewerbung und Berufung aufgenommen?

9.     Wurden auch Personen unter Außerachtlassung dieser Kriterien
aufgenommen?

10. Wenn ja, wie viele und warum?

11. Sind Ihnen Fälle bekannt, dass bei Aufnahme von Mitarbeitern am Institut für
Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung parteipolitische
Motivationen eine positive bzw. negative Entscheidung beeinflusst haben?

12. Wenn ja, welche?

13. Auf welchem Wege wurde Hans Pechar zum Institutsvorstand bestellt?

 

14. Hat Hans Pechar habilitiert?

15. Wenn ja, zu welchem Thema?

16. Welche und wie viele Personen haben sich in den letzten 10 Jahren am
Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung habilitiert?

17. Zu welchen Themen?

18. Wie viele Studenten waren in den letzten 10 Jahren am Institut für
Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung inskribiert?

19. Wie viele sind zu Prüfungen angetreten?

20. Wie viele davon waren positiv?

21. Wie viele Institute gibt es an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt?

22. Wie ist das Budget für diese Institute aufgeschlüsselt (in Prozent und
absoluten Zahlen)?

23. Haben Sie bei der Auswahl der neu bestellten Universitätsräte das DÖW
(Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes) zu Rate gezogen?

24. Wenn ja, warum?

25. Wenn nein, warum nicht?