4065/J XXIII. GP

Eingelangt am 09.04.2008
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Anfrage

der Abgeordneten Ing. Peter Westenthaler, Dolinschek, Ursula Haubner, und Kollegen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend optimale Vorbereitungen im Verkehrsbereich zur Euro 2008

Bei der Fußball Europameisterschaft im Juni 2008 werden ca. 1,5 Mio. Besucher in Österreich erwartet. Die Bewältigung der in diesem Zusammenhang zu erwartenden Mobilitätsnachfrage wird eine besondere Herausforderung für Österreich darstellen. Dabei ist nicht nur der Verkehr der Fans zum Stadion zu bewältigen, sondern auch der Verkehr zu und von den in den einzelnen Host Cities eingerichteten Fanzonen.

Um den Verkehrsbereich im BMVIT zu koordinieren wurde eine eigene Plattform EURO 2008 eingerichtet, welche den austragenden Regionen bei der Ausarbeitung ihrer Verkehrskonzepte als zentrale Anlaufstelle beim Bund dienen soll. Die erarbeiteten Verkehrskonzepte wurden dann von den austragenden Host Cities und den Bundesländern präsentiert.

Mit dem „Verkehrskonzept des Bundes zur Fußball Europameisterschaft 2008“ des BMVIT soll gewährleistet werden, dass Probleme an den Schnittstellen zwischen dem Bundesnetz und jenem der Länder und Gemeinden im Vorhinein gelöst und somit vermieden werden können. Am 31. Mai 2007 wurde das mit der Schweiz abgestimmte Verkehrskonzept des Bundes von Bundesminister Faymann präsentiert. Nach dem Bekanntwerden der in Österreich spielenden Mannschaften ist im Dezember 2007 eine weitere Abstimmung des Konzeptes erfolgt.

Beim Länderspiel Österreich gegen Deutschland in Wien kam es aber zu chaotischen Zuständen im öffentlichen Verkehr. Die Anreise zum Fußballspiel wurde für viele zum Geduldspiel. Nach einem Unfall auf der Tangente im Abendverkehr konnte man sehen, was auch bei der EURO passieren könnte. Die Tageszeitung „Der Standard“ vom 8. Februar berichtete: „Ein ganz normaler Öffi-Kollaps." Endgültig entglitt die Steuerung der Verkehrsströme nach dem Spiel. Dennoch glaubt Anja Richter, die Sprecherin des Wiener Euro-Organisationskomitees, an eine Enflechtung der Verkehrsströme im Juni. Optimale Voraussetzungen im Verkehrsbereich für die Euro 2008 müssen aber sichergestellt werden.

In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie folgende

ANFRAGE:

1.       Welche konkreten Ziele haben Sie sich für die Verkehrsabwicklung gesetzt, um möglichst optimale Rahmenbedingungen für alle Verkehrsteilnehmer zu ermöglichen?


2.                                     Halten Sie die für die EURO 2008 bereitgestellten Kapazitäten im Verkehrsbereich für
ausreichend, um die Verkehrsströme effizient und zeitgerecht abzuwickeln?

3.                                     Halten Sie die von den Österreichischen Bundesbahnen zur UEFA EURO 2008
eingesetzten   zusätzlichen    1.919   Züge   für   die   Bewältigung   dieser   großen
Sportveranstaltung im Bundesgebiet für ausreichend? Wenn ja, warum? Wenn nein,
warum nicht?

4.                  Welche Vorkehrungen wurden getroffen, damit Fahrgäste, die auf dem Weg zur bzw.
von der Arbeit öffentliche Verkehrsmittel benützen, insbesondere im Schienenverkehr
keine Nachteile erleiden?

5.                  Welche konkreten Maßnahmen wurden bzw. werden für die Euro 2008 im Bereich des
Luftverkehrs umgesetzt?

6.                                     Welche konkreten Maßnahmen wurden seitens des BMVIT gesetzt, damit der Verkehr
auf dem Bundesstraßennetz entsprechend abgestimmt verläuft?

7.                                     Für welche konkreten Straßenabschnitte im gesamten Bundesgebiet haben Sie mit den
jeweils zuständigen Gebietskörperschaften eine Verkehrskoordination abgeschlossen
bzw. geplant?

8.                                     Auf welchen konkreten Straßenabschnitten wird aufgrund der für die Euro 2008 ein
Fahrverbot für den Güterverkehr angedacht bzw. umgesetzt? Welche detaillierten
Maßnahmen sind geplant?

9.                                     Welche konkreten Maßnahmen wurden bzw. werden bei der erwarteten verstärkten
Reisetätigkeit zwischen den Host Cities der jeweiligen Spielgruppe während der
Spiele in der Gruppenphase ergriffen?

10.                              Welche verkehrsorganisatorischen Maßnahmen wurden bzw. werden gesetzt, um trotz
des   verstärkten  Zustroms  Richtung  Stadion  in  den  Host  Cities  während  der
abendlichen Hauptverkehrszeit für einen reibungslosen Verkehrsablauf zu sorgen?

11.                              Welche konkreten Maßnahmen wurden bzw. werden bei der Finalphase der Spiele für
den erwarteten Stadionverkehr in Wien gesetzt?

12.                              Welche Vorkehrungen wurden bzw. werden durch den erwarteten regionalen und
grenzüberschreitenden Verkehr der Fans getroffen?

13.                              Welche konkreten Maßnahmen sind am Ende des Finalspiels der Europameisterschaft
geplant, um den starken Verkehr durch die EURO-Abreise und den beginnenden
Reiseverkehr (Ferienbeginn in Teilen Deutschlands) störungsfrei abzuwickeln?

Wien, am 8. April 2008