4445/J XXIII. GP

Eingelangt am 28.05.2008
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Hradecsni, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

 

betreffend Fahrplan-Grobentwurf Franz-Josefs-Bahn

 

 

Den Versprechungen zur Verlagerung auf die umwelt- und klimafreundliche Schiene zum Trotz geht es mit dem Schienenverkehrsangebot im Waldviertel für die Waldviertler Bevölkerung und die zahlreichen PendlerInnen weiterhin bergab.

Die Anschlußrelationen entlang der FJB sind nach dem Einschnitt 2005 unverändert schlecht, es wird mit nicht pendler- und fernverkehrstauglichem Wagenmaterial oder überhaupt technisch defekten (z.B. ungeheizten) Waggons gefahren.

 

Wie der Ausgabe der NÖN 20/2008 zu entnehmen ist, liegt zur Zeit ein Fahrplanentwurf auf der, statt der dringend nötigen Fahrzeitverringerungen, bei sieben von zehn Zügen eine Verlängerung der Fahrzeit zwischen einer und neun Minuten vor sieht!

Laut Aussagen der ÖBB-Sprecher Stefan Pauer und Christopher Seif ist der Fahrplan 2009 noch im Entwurfstadium und kann sich im Minutenbereich noch ändern. Die Intention der Verantwortlichen sollte es sein das Angebot möglichst zu attraktivieren und weshalb dies nicht gleich in den ersten Entwurf einfließt ist nicht nachvollziehbar. Aufgrund der negativen Erfahrungen hinsichtlich der Fahrplangestaltung in den vergangenen Jahren ist die betroffene Bevölkerung im höchsten Maß sensibilisiert.

 

Sollen Pendlerinnen und Pendler des Waldviertels auf der sicheren, umwelt- und klimafreundlichen Schiene bleiben oder gar – wie es wünschens- und unterstützenswert ist – vom PKW auf die Schiene wechseln, so muss eine systematische Aufwertung der Franz Josefs Bahn und ihrer Zubringerstrecken erfolgen.

Dies ist auch angesichts der immer teurer werdenden Treibstoffpreise ein Gebot der Stunde.

 

Anstelle einer weiteren Fortsetzung der Politik des Abwirtschaftens und Ausdünnens ist eine Offensive für die Franz Josefs Bahn dringend notwendig.

 

Auch wenn in der Anfragebeantwortung der Anfrage 2938/J daraufhingewiesen wird, dass die Fahrplangestaltung in den Verantwortungs- und Entscheidungsbereich des Managements fällt.

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

1.      Weshalb sieht der vorliegende Grobentwurf des Fahrplans der FJB derartige Fahrzeitverlängerungen vor?

 

 

2.      Inwieweit wird der vorliegende Fahrplan-Grobentwurf noch verändert?

 

 

3.      Im vorliegenden Fahrplan-Grobentwurf gibt es ebenso wie im derzeitigen Fahrplan eine Versorgungslücke von 3 Stunden, in denen kein Zug fährt. Dies steht mit wiederholten Aussagen Ihrerseits und seitens des ÖBB-Managements im Widerspruch, wonach mit dem Fahrplan 2009 die erste Stufe eines bundesweiten Taktfahrplans umgesetzt werden soll. Ist geplant, diese Angebotslücke für Fahrgäste auf der FJB zu schließen und auch hier einen Taktfahrplan anzubieten?

 

 

4.      Wie lässt sich der vorliegende  Grobentwurf mit den von Ihnen getätigten Aussagen, statt auf Verteuerungen zu setzen den öffentlichen Verkehr attraktivieren zu wollen, vereinbaren?

 

 

5.      Der Grobentwurf sieht bei einem Zug eine Verkürzung der Fahrzeit um neun Minuten vor, so mit gibt es einen Zug der weniger als 2 Stunden für die Strecke Gmünd – Wien benötigt. Wäre dies nicht auch bei weiteren Zügen möglich?

 

 

6.      Im vergangenen Winter gab es aufgrund defekter Heizungen zahlreiche Züge in denen die Temperatur unter 10 Grad lag. Welche Maßnahmen wurden gesetzt, um solche Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden?

 

 

7.      Ob die geplante Anbindung der FJB an die Neubaustrecke St.Pölten-Wien im Tullner Raum eine Verbesserung für die Waldviertler PendlerInnen bringen wird ist noch völlig unklar. Sind Maßnahmen geplant, die sich unmittelbar positiv für die betroffenen PendlerInnen auswirken?

Wenn ja, welche?

Wenn nein, warum nicht?

 

 

 

8.      In der Anfragebeantwortung 2938/J wird darauf hingewiesen, dass mit dem Einsatz des Pendolinos Baureihe 680 der Tschechischen Bahn auf der Strecke Breclav Fahrzeitgewinne möglich wurden und dadurch auch ein größeres Fahrgastpotential angesprochen werden kann. Derselben Anfragebeantwortung ist zu entnehmen, dass der Einsatz des Pendolinos ohne Infrastrukturumbauten nicht den gewünschten Erfolg bringt. Ist an derartige Umbauten zum Einsatz des Pendolinos auf der FJB gedacht?

Wenn ja, in welchem Zeithorizont?

  Wenn nein, warum nicht?

 

 

 

9.      In einer Reaktion auf die Kritik der Pendlerinnen und Pendler klangen die Aussagen des ÖBB Sprechers so, als würden nach dem Fahrplanwechsel im Dezember Railjet-Garnituren auf der FJB eingesetzt, diese Aussage wurde jedoch sofort widerrufen. Ist in Zukunft daran gedacht auch auf der FJB Railjet-Garnituren einzusetzen?

Wenn ja, ab wann? Wenn nein, warum nicht?