4676/J XXIII. GP

Eingelangt am 03.07.2008
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Anfrage

der Abgeordneten Josef Broukal, DDr. Erwin Niederwieser

und GenossInnen

an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

betreffend "NachwuchswissenschafterInnen ohne Zukunftschancen"

An österreichischen Universitäten waren laut uni:data des BMWF mit Stichtag 31.12.2007 in Kopfzahlen 6.352 nicht habilitierte selbständige wissenschaftliche MitarbeiterInnen sowie 2.625 sonstige nicht habilitierte wissenschaftliche MitarbeiterInnen beschäftigt. Laut einhelliger Meinung der scientific Community sind es diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Zukunft der österreichischen Universitäten gestalten werden. Sie sind es, die Perspektiven an den Universitäten brauchen, sagen auch die ExpertInnen im Rahmen des BMWF-Forschungsdialogs1.

Nichtsdestotrotz wird in informellen Gesprächen immer wieder von unüberbrückbaren Hürden für die jungen NachwuchswissenschafterInnen berichtet. Anstatt Brücken zu bauen, werden die Übergänge in eine wissenschaftliche Karriere mittels befristeten Dienstverträgen oftmals blockiert. Seitens gewerkschaftlicher Verteterlnnen wird betont, dass es aufgrund unzureichender Karriereperspektiven zu hohen Personalfluktuation unter jungen WissenschafterInnen kommt. Um mehr über die prekären Situationen des wissenschaftlichen Nachwuchs zu erfahren, wären freilich umfangreiche Datensammlungen bzw. Studien erforderlich.

Die unterzeichnenden Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung nachstehende

Anfrage

1.      Wie viele nicht habilitierte selbständige wissenschaftliche MitarbeiterInnen (gem.

BidokVUni) wurden in den vergangenen vier Jahren an österreichischen Universitäten neu angestellt (nach Universitäten gegliedert)?


 

2.                          Wie viele von diesen in Frage 1 bezeichneten MitarbeiterInnen befinden sich noch in einem aufrechten Dienstverhältnis zu den jeweiligen Universitäten (nach Universitäten gegliedert)?

3.                          Sind im Rahmen der in Frage 1 bezeichneten Beschäftigungsverhältnisse allfällige arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Besonderheiten festzustellen (nach Universitäten gegliedert)?

4.                          Sollte es im Rahmen jener Beschäftigungsverhältnisse an den einzelnen Universitäten allfällige arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Besonderheiten geben: worauf führen sie diese zurück?

5.                          Wie viele nicht habilitierte wissenschaftliche MitarbeiterInnen (gem. BidokVUni) wurden in den vergangenen vier Jahren an österreichischen Universitäten neu angestellt (nach Universitäten gegliedert)?

6.                          Wie viele von diesen in Frage 5 bezeichneten MitarbeiterInnen befinden sich noch in einem aufrechten Dienstverhältnis zu den jeweiligen Universitäten (nach Universitäten gegliedert)?

7.                          Sind im Rahmen der in Frage 5 bezeichneten Beschäftigungsverhältnisse allfällige arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Besonderheiten festzustellen (nach Universitäten gegliedert)?

8.                          Sollte es im Rahmen jener Beschäftigungsverhältnisse an den einzelnen Universitäten allfällige arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Besonderheiten geben: worauf führen sie diese zurück?

9.                          Welche Maßnahmen wurden Ihrerseits zur Förderung der In-Kraft-Tretung des "auf Eis liegenden" Kollektivvertrags für Universitätsangestellte gesetzt?

10.                   Welche Maßnahmen werden Sie in Hinkunft zur Verbesserung der Dienstverhältnisse von nicht habilitierten selbständigen wissenschaftlichen MitarbeiterInnen sowie von nicht habilitierten wissenschaftlichen MitarbeiterInnen setzen?